Etwas befremdlich war das Gefühl in mir, als ich auf der diesjährigen Photokina am Stand von Yongnuo ein Objektiv erblickte. Allseits bekannt, dass ich Yongnuo für ihre Blitzgeräte sehr schätze. Auch für Auslöser und Co. muss ich sagen, ROCKT! Aber irgendwie kann ich mir nicht helfen! Irgendwo ist ein Punkt in mir, da streubt sich das GEIZ IST GEIL Herz und ich bin sprachlos.
Ich erblickte auf der Photokina ein 50mm 1.4 und ein 35mm 2.0 in einer exakten 1:1 Kopie der Canon Linsen. Kein Unterschied beim Angucken und Anfassen erkenntlich. Ich fragte mich zwar, warum der Stand nicht direkt vom Zoll geräumt wurde und warum das Canon mit sich machen lässt, aber vielleicht wurden ja auch gar keine Marken- oder Patentrechte verletzt. Ich weiß es nicht. Es juckt mich auch nicht, denn es ist die Aufgabe von Canon darauf zu achten ob und wer irgendwas kopiert.
Trotzdem werde ich die Linsen nicht kaufen. Warum? Weil ich für mich persönliche Grenzen im Umgang mit Entwicklungsgeldern sehe. Beim Kauf der Blitze war es eine Trotzreaktion. Ich sehe nicht mehr ein, dass ich 600 € für einen komischen Markenblitz zahle, der 500 Funktionen hat, die ich nicht mal aussprechen kann. Geschweige denn bedienen. Ein YN-Blitz für 60-100 €, ok, her damit. Der kann halt auch weniger aber gerade deswegen habe ich den ja gekauft! Bei ihren Blitzgeräten hat Yongnuo neue Technik verbaut (Funkauslöser Mark III) oder auch einfach überflüssige Funktion weg gelassen. Ein günstiges Produkt weil einfacher gebaut. Das unterstütze ich.
Ich weiß, es mag sicherlich kontrovers klingen. Warum sind Blitze ok, Linsen aber nicht mehr. Die Antwort habe ich aber gerade gegeben. Die Blitze SIND KEINE DUPLIKATE. YN-Blitze (jedenfalls der 560 den ich so liebe) sind einfache, manuelle Blitze. Ich kann es auch nicht 100% in Worte fassen aber bei den Linsen ist es eben anders… ein anderes Gefühl, etwas Flaues im Magen… kann gut sein, dass da Patente auslaufen und Yongnuo das darf. Aber ich sehe die Notwendigkeit auch nicht. Das 50mm ist mit 120 € keine große Welt.
Mir geht es nicht darum, dass man eine Sache nicht günstiger und billiger produzieren darf. Mir geht es darum, dass es vielleicht nicht 100 % identisch aussehen sollte. Man könnte es ja EF 50mm 1.4 nennen aber muss es denn 1:1 gleich ausschauen??? Irgendwie geht das einen Schritt zu weit. Tamron und Sigma entwickeln ebenfalls eigene Technologien, haben andere Bildstabilisatoren und andere Aufbauten der Optiken. 1:1 muss man aber nicht einfach nachbauen.
Hier steckt aber zusätzlich auch Entwicklungsarbeit und Geld von Canon auf dem Spiel. Wir können uns nicht beschweren, dass Canon ihre Linsen und ihre Kameras immer teurer macht, gleichzeitig dann aber die Plagiate kaufen. Vor allem wenn es sich noch um Linsen für 100-300 € handelt, die hier dann für 70-200 € angeboten werden. Ist 100 € diese Preisersparnis wert? Wenn die Absätze weg brechen, dann fahren Canon und Nikon die Preise hoch. Logische Konsequenz. Und unser Sparwahn wird uns teurer zurück schlagen.
Wir jedenfalls, werden die Linsen nicht testen. Fraglos diese beiden nicht. Wir werden damit nicht fotografieren denn mein orignal 50mm 1.8 FiftyNifty von Canon kostet auch nur 120 €. Die sind es mir absolut wert.
Wie seht ihr das?
Bin da ganz deiner Meinung. Ich mag auch die Yongnuo Blitze und Funkauslöser, aber bei den Objektiven gehen sie nun einen Schritt zu weit.
Gruß
Frank
Nun, Nikon, Canon und andere Japaner haben doch heute nur Kameras im Angebot, da sie in früheren Jahren dreist bei z.B. deutschen Markenherstellern kopiert haben. Und wenn es zu deutlich wurde, hat man von das “Ikon” ein “N” gemacht. Die Firmen dürfen sich eigentlich nicht beschweren, sie sind heute das was sie sind, da sie gut kopiert haben. Warum sollen das andere nicht dürfen?
HAHA! Die haben bestimmt kein Metall-Bajonett und auch bestimmt keinen USM Autofokus. Ich finde zwar “billige” Objektive geil ( 50er Sigma ART vs Zeiss 50m…………..nuff said. ) Aber diese Plastikbecher kommen definitiv nicht auf meine 6D.
Egal wie die Meinung zu den Objektiven ist habe ich eine Gegenfrage:
Warum verwendet Ihr dann z.B. Sigma-Objektive….schadet dann Canon und Nikon auch?!
Am Ende muß der Verbraucher entscheiden ob er kaufen möchte oder nicht.
Ob er dann zweimal kauft ist eine andere Geschichte.
Weiter so mit eurem BLOG….habe viel gelernt !!!
Grüße und DANKE
Michael
Hallo,
Ich sehe das auch so. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das für andere nicht so leicht ist mehr Geld auszugeben, da in Deutschland “Geiz ist Geil” nicht nur ein Werbeslogan ist. Eine Möglichkeit Produkte günstig auf den Markt zu bringen ist sicherlich das sparen der Entwicklungskosten, andere Möglichkeit sicherlich auch die Verwendung von minderwertigen Materialien oder ganz schlimm, Verringerung der Lohnkosten durch Kinderarbeit.
In der Pharmaindustrie werden Entwicklungskosten du Patentrecht geschützt. Ich glaube bei Objektiven gibt es so etwas nicht.
Martin, ganz großes Lob für dieses Statement!
Ich finde es toll, dass du dieses Zeichen setzt und dazu stehst.
Deine Meinung teilte ich absolut. Es ist schon echt unverschämt. Nikon, Canon usw. bieten diese zugegeben super tolle Linsen für einen günstigen Preis an, da braucht man nicht noch mehr zu sparen.
Irgendwie gibt es da einen total bitten Beigeschmack bei diesem Thema. Qualität wird kaum noch geschätzt bei den Massen… man will am liebsten alles geschenkt haben… Diesen Trend erkennt man auch gut bei der Honorierung der fotografischen Arbeit…
Hmmm – wohl wahr. Ich persönlich habe auch so einen klitzekleines bisschen den Verdacht, das Yongnuo und Canon unter ein er Decke stecken könnten…..
Stimme euch da voll und ganz zu! Geiz ist nicht immer gleich Geil. Würde auch die Markenprodukte bevorzugen (auch wenn die Kopie noch genauso gut ist wie das Original) weil:
1. Die Markenprodukte Fachhändler oder sogar Firmensitze in meiner Nähe (bzw. überhaupt in Deutschland) haben in denen ich mich bei Problemen/Reparaturen mit dem Objektiv sofort wenden kann.
2. Die Einsparungen/Gewinnrückgänge des Unternehmens (siehe oben) sowohl auf eine Preissteigerung der Objektive als auch auf eine Reduktion des Personals hinauslaufen
3. Immer weniger Gelder und Bemühungen des Unternehmens in Forschung und Entwicklung neuer Technik/Linsen investiert wird, da man sich vor Spionage fürchtet…und davor das Investierte Geld wieder zu erwirtschaften
In dem Sinne…HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum Plagiarius YONGNUO! ihr habt das Klischee mal wieder voll bestätigt 😉
LG Chriss
Ich sehe das genauso!
Man sieht ja jetzt schon, wohin uns “Geiz ist Geil” gebracht hat!
In Deutschland wird ja schon fast nichts mehr hergestellt. Gefühlte 80% kommt auch China&Co in der dementsprechenden Qualität!
Hier haben wir Fusionen, Entlassungen, Konkurse usw. Wohin soll das führen?
Was die Qualität angeht, bin ich mit den meisten China-Produkten auch nicht sonderlich zufrieden. Ich persönlich zahle gerne mehr und habe dann was Gutes….
Wenn diese China-Hersteller so weitermachen, dann hilft es Canon&Co irgendwann nicht mehr, die Preise zu erhöhen, sondern dann sind die schlicht und einfach PLEITE und dann kommen auch keine Innovationen mehr. Diese China-Kopierer können nämlich in aller Regel nicht viel entwickeln, sondern bauen zumeist nur nach.
Ob das der richtige Trend ist, wage ich zu bezweifeln.
Bei aller teils berechtigter Kritik muss aber auch erwähnt werden, dass die Qualitätsunterschiede in einigen Bereichen langsam geringer werden. Der asiatische Markt kopiert zwar so hin und wieder, 😉 aber in der Solarbranche haben sie nach dem Kopieren auch innoviert. Das haben dt. Unternehmen verpasst. Wo die dt. Solarbranche steht, wissen wir ja. Außerdem haben auch Nikon/Canon in der Vergangenheit bei dt. Herstellern gelauscht… 🙂
Yn-568ex überlebt kein sturz :/.
Aber kann deine Meinung Verstehen und unterstützen.
Bin jedoch bei Nikon und Sigma Art Objektiven angekommen.
das 35 2.0er hat zu meinen Lieblingslinsen gehört. Es war laut & hässlich, hat aber für den Preis echt tolle Bilder gemacht! Preisleistungsmäßig war das die beste Linse von Canon. Leider gibts die nicht mehr zu kaufen.. Das neue mit IS ist für die meisten leider nicht mehr erschwinglich, daher würde es glaub nichts bringen, wenn ich es empfehle. Wenn Y. dieselbe Linse in Europa anbietet. Empfehl ich die dann weiter oder nicht?
Keine Ahnung, ob das immer so alles stimmt, was bei Wikipedia steht. Aber jetzt musste ich eben doch im Zusammenhang mit Deinem Thread, Martin, etwas schmunzeln, als es da zu Canon zu lesen gibt: “…Das ursprüngliche Ziel des Unternehmens war es, preisgünstige Nachbauten der damals technisch führenden Kleinbildkameras von Leica und Contax herzustellen.”. Entwicklungskosten schützen die Unternehmen durch Patente. Wenn diese verletzt wurden, gehören die Nachbauten vom Markt und yongnuo bestraft. Wurden sie nicht verletzt, wird sich zeigen, ob der günstigere Preis eben auch eine schlechtere Abbildungsleistung bedeutet, weil z. B. günstigere Gläser verbaut wurden oder der USM nicht so funktioniert. Was machen wir aber wenn, nur mal angenommen, die Abbildungsqualität gleich oder besser wäre? Also ich kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen.
VG
Oli
Man sollte sich eher fragen wer fertigt die Canon Objektive ?
Wer fertigt die Blitze ? Zu 90 % werden die in China oder in Thailand so wie Nikon es tut gefertigt…..
Möglicherweise sind die gar nicht so anders……
Das ist nur eine Vermutung…. aber ich kann mich auch stark irren …ich stells nur mal so als Frage in den Raum !
Peter
Soweit man lesen kann, sind die zugehörige Patente ausgelaufen, die die konkrete Konstruktion schützen. Das 50/1.4 ist nun seit Juni ’93 auf dem Markt und Yongnuo hat nun das Teil nach Anleitung nachgebaut und schmeißt es billig auf dem Markt. Der ruft nach billig wird erhört und gefolgt.
Das Vorgehen heiß ich selber nicht gut, da dies der Innovation nicht förderlich ist. Was Sigma und Tamron entwickeln ist super und liegen teilweise klar vor Canon/Nikon. Das gehört honoriert, was da an Forschung und Entwicklung investiert wurde. Aber nur nach Bauplan nachbauen? Nah…
Abseits dessen: Was passiert, wenn so ein Yongnuo 50er Fehlfokus hat? Ist ja bei der Canon-Variante auch nicht so selten und wenn sie nur nachbauen, bauen sie das Problem ja auch nach. Und mir wären Service-Stellen von Yongnuo unbekannt… Darf man dann so ein Teil nach Übersee gondeln lassen und nach Monaten kommt es korrigiert wieder? Oder spielt man solange Hütchen mit dem Händler, bis man ein gutes hat?
Allein aus dieser Gefahr würde ich es nicht kaufen.
Wenn Absatzzahlen sinken, erhöht Canon/Nikon nicht automatisch die Preise. Wenn der Preis steigt, sinkt in der Regel die Nachfrage. Sie könnten das zwar tun, um Umsatzeinbußen zu kompensieren, laufen aber Gefahr, dass dann noch mehr Kunden abspringen. Canon/Nikon hat vielmehr die Aufgabe, sich von der Konkurrenz abzuheben, z.B. durch Innovationen oder herausragende Qualität. Sie könnten auch Kosten einsparen. Kopiert wurde und wird doch immer und überall. Es liegt am Verbraucher, wie er sich entscheidet. Jeder zieht die Grenze unterschiedlich. Herr Krolop bei den Blitzen, andere vielleicht bei einer Yongnuo EOS D820 Kamera. 🙂 Das Positive kann sein, dass sich rennomierte Hersteller nicht ausruhen dürfen. Konkurrenz belebt…. Testen könntet ihr die Produkte trotzdem. Dann könntet ihr eure Meinung entweder bestätigen oder revidieren. 🙂 PS: Herr Krolop reitet zur Zeit den Kritikhengst. Erst der Photokinabeitrag und jetzt das. Weiter so. 😉
Wie hier schon gut geschrieben steht, von Aussehen mögen die Objektive Plagiate sein, aber technisch hat sie keiner von uns bisher überprüfen können. Ich traue allerdings Canon & Nikon zu ihre Patente zu schützen. Ich werde das einzige tun was ich in diesem Fall kann, abwarten was sich entwickelt.
Richtig erkannt, der Yoghurtbecher ist schon verdammt günstig, wer Hier noch spart legt canon grade zu vor das günstige Objektive in Zukunft wohl von Canons Seite eher liegen gelassen werden.
Irgendwo will engeneering und Service auch bezahlt werden!
Ein ähnliches Bild wie bei den lokalen Händlern … viel zu wenig überleben den harten Preiskampf und so haben wir immer seltener die Möglichkeit zu spielen, Equipment zu testen bevor man die Scheine los ist und nach einer fachlich kompetenten Beratung mit Erfahrungswerten muss ich online laaaange suchen.
Eine Brennweite von 35 mm interessiert mich eh nicht und bei 50mm habe ich die 1,8er Canon. Wer sich die nicht für 99 Euro kaufen kann, sollte eh keine Canon DSLR haben oder?
Kritisch sehe ich es eher, wenn Hersteller wie YONGNUO mit Linsen kommen, die sich bei den Standardzooms wie 24-70mm 2,8 oder 70-200mm 2,8 ansiedeln.
das nennt man Wettbewerb. Entweder die Marken können sich durch Qualität absetzen oder sie haben Probleme. Bin gespannt auf die Tests.
anTon
Also dem kann ich jetzt mal nicht zustimmen , dann dürfte man konsequent überhaupt keine Anbieter nehmen, außer den Originalen. Auch Sigma und Tamron nicht. Wer von uns kann den einschätzen, wo und wer die Orginalobjektive produziert ? Vielleicht kommen alle vom gleichen Band ? Wenn die Dinger von Youngnuo gut sind – warum nicht, Konkurrenz belebt das Geschäft – und die regelmäßigen Cashbackaktionen zeigen ja auch, dass man eigentlich der Dumme ist, wenn man ohne Preisvergleich und Recherche in den Laden geht und ein Objektiv kauft.
Ansonsten mal ein dickes Lob für Eure Seite. VG Jan
Ich sehe da nichts befremdliches – das 30/2 baut Canon seit 1990, das 50/1.4 seit 1993. Wenn diese Objektive ihre Entwicklungskosten nicht eingespielt haben, dann hätte Canon grundsätzlich etwas falsch gemacht
Patente waren ursprünglich dazu gedacht, einerseits die Forschungsergebnisse von Firmen der Wissenschaft öffentlich zu machen, aber gleichzeitig für eine gewisse Zeit zu schützen, damit die Firma, die Entwicklungsarbeit in eine Sache gesteckt hat, diese auch kommerziell nutzen kann. Ich finde die zeitliche Beschränkung richtig, niemand soll sich ewig alleine an einem Patent bereichern bzw. andere vom Markt abhalten.
So wie ich das sehe, ist das 50/1.4 auch “nur” ein abgespreckter Nachbau, z.B. fehlt der schnellere AF-Motor. Ich bin mir nicht sicher, wie YN dieses Objektiv im Markt positionieren will, schließlich ist es etwas teurer als das “Original” Canon EF 50mm f/1.8.
Wie erklärt ihr das Fazit dies Beitrages: https://blog.krolop-gerst.com/technik/technik-tamron-70-200mm-2-8-vr mit der Ansicht zu Yongnuo? Die Einen dürfen billiger produzieren, die Anderen nicht? – ein 50mm (Normal-)Objektiv ist optisch kein Hexenwerk, daher gibt es auch ein 1.8 für knapp 100€ – Youngnuo hatt nicht die kompliziertesten Linsen auf den Mark gebracht und auch auf USM verzichtet, wenn die optische Qualität stimmt muss Canon für das 50mm 1.4 Mark II halt mehr liefern, als nur einen höheren Preis, das kann uns nur recht sein – Konkurrenz belebt das Geschäft!
Ich bin zwar kein Profi, aber ich habe mir beide Objektive im Netz angesehen. Direkter Vergleich ?? Das Canon hat Metallbajonett Ultrasonic.
Ob das Yongnuo hat kein Metallbajonett und warscheinlich auch kein Ultrasonic. Aber genaues weiß man erst wenn man beide Objektive vergleicht. Es hat viel Ähnlichkeit, Aber mal ehrlich das Rad kann man eben nicht neu erfinden. Ich kann mir auch nicht vorstellen das Canon Blind durch die Photokina läuft. Warscheinlich schon dort getestet und als Grottenschlecht befunden 🙂 Ich würde gerne beide Objektive im Vergleich sehen. Alein schon um zu sehen was Yongnuo da hergestellt hat Billiger Abklatsch oder knallharte Konkurens.
Also ich sehe das nicht so. Ich kann nicht so ganz die Argumentation nachvollziehen? Wenn ein Produkt schlechter ist, ist es okay wenn es kopiert wird, vor allem wenn es dann nur noch ein sechstel kostet. Wenn es aber genauso gut ist (was du ja nicht weißt, ohne Test), dann ist es böse es zu 2/3 des Markenpreises anzubieten?
Überprüfe bitte nochmal die Logik… Also ich muss bei der Geschichte nur mal an Apple und Samsung denken, die beide in der gleichen Fabrik die Kinder für sich ausbeuten. Bei der Preisgestaltung könnte man allerdings meinen alles wurde von Apple erfunden und FAIR produziert.
Ich glaube nicht, das Canon so viel mehr kostet, weil die Ihr Personal so gut entlohnen.
Auf Anhieb habe ich keine Testberichte gefunden, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Qualität wirklich genauso gut ist, wie die von Canon. Da wird man auch irgendwelche Abstriche machen müssen.
Und wenn wir mal auf der Photokina bleiben… Canon wir auch ein paar Millionen mehr in ihren Stand investiert haben als Yongnuo.
BTW, ich habe nur Canon Objektive. Aber die Sigma Art-Reihe finde sehr interessant…
Mhhhh, die Argumentation würde auf tönernen Füßen stehen, wenn es denn eine wäre. Als flaues Bauchgefühl ist der Post natürlich 100% OK, wenn es Dir dann besser geht 😉
Aber ich möchte mal den kritischen Stimmen noch eine hinzufügen: Was, wenn das nicht nur mit Duldung, sondern Wissen und Lizenz von Canon passiert? Wenn Canon ganz einfach eine 20 Jahre alte, längst amortisierte Entwicklung zweitverwertet? Und dazu just den Yongnuo-Hype nutzt, den Ihr mit ausgelöst habt?
Ohhhh, armes Canon! Nicht, weil das 50er abgekupfert wird, sondern weil Du gegen ihre Yongnuo-Zweitverwertung stänkerst.
Beispiel Minolta / Tamron: Tamron hat jahrelang tolle Objektive (28-75mm f/2.8 u.v.m) nicht nur für Minolta und später Sony gefertigt, sondern auch 1:1 unter eigenem Namen verkauft. Und sogar noch mit Nikon- und Canon-Bajonett. Böööse!!!
Wo stehen denn die Preise für die Objektive?
Mir persönlich ist es völlig egal von wem das Objektiv ist. Yongnuo Blitzauslöser und Blitze arbeiten wunderbar.
Wüßte nicht warum das bei den Objektiven anders sein sollte.
Ich habe grundsätzlich eine Abneigung gegen Produkte die unter chinesischer Flagge auf den Markt kommen und sich über den Preis definieren. Warum? Na ja, ich teile nicht die chinesische Mentalität. Was eine höfliche Beschreibung meiner Erfahrung mit chinesischen Geschäftsgebaren ist. Was glaubt ihr denn kann Canon dagegen tun wo am Ende nicht die Konsequenz für sie steht komplett auf den chinesischen Markt zu verzichten? Es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, dass die chinesische Regierung das unterbindet oder es sich Canon leisten kann auf diesen Markt zu verzichten?
Aber wo ziehen wir da die Grenze? Eure Jeans sind zwar nicht kopiert, aber die Arbeitsbedingungen in der Textilwirtschaft genauso schlecht wie bei der Elektronikbude die da unten eure iPhones lötet. Ich finde den Artikel wirklich gut, aber zu kurz geblickt. Aber back to the Blitze.
Meine beiden Blitze sind von Metz. Für den Preis hätte ich mindestens 7 Yongnuo bekommen. Ich weiss nicht, ob der 3. Blitz nochmal von Metz sein wird, aber meine Erfahrungen mit dem Support waren ausgesprochen positiv. Sollte ich aber in Zukunft meinen Joe McNally-Weg weiter ausbauen, weiss ich, dass ich mir das nicht mit Metz werde leisten können. Was mir ehrlich leid tut. Aber dann wäre ich in einer Preisregion wo ich das auch nicht mehr in Relation sehen kann.
Was die Objektive angeht, ich weiss gerade nicht welche Zielgruppe die kaufen könnte. Ich habe selbst 35 und 50mm als 1,8er. Auf das eine Drittel Blende kann ich getrost verzichten und irgendwie kann man auch nicht glauben, dass diese beiden Klone irgendwie besser sein könnten als die 1,8er. Wo kopiert eigentlich Jinbei und wieso haben alle Billiganbieter die gleichen Preise für ihr Lichtzubehör? Wird wohl die gleiche Fabrik sein.
120 für das 1,8er? Teuer gekauft würde ich sagen.
Also ich würde die Linsen von Yongnuo zumindest antesten. Wenn das 50mm 1,4 oder das 35mm wirklich was taugen und nur unwesentlich “schlechter” als die Originale von Canon sind, dann würde ich sie auch kaufen. Da ist mir meine Geldbörse doch näher als meine Markentreue.
Ich sehe es als natürlichen Schritt in der Evolution – Einer forscht und entwickelt, anderer kopiert, wirft es billig auf den Markt bis ein dritter es noch billiger auf den Markt wirft. Wer nicht Entwickelt nur kopiert, dem fehlen zwar die Forschung und Entwicklungskosten, aber auch das KnowHow. Da das KnowHow fehlt, kennen sie nicht wirklich die Schwachpunkte und somit fehlt auch das Augenmerkt, worauf es bei der Endprüfung ankommt. Aber das ist egal, denn es wird gerechnet wieviel Prozent vom Ausgelieferten tatsächlich als defekt zurück kommen.
Erschütternd daran ist, die Rechnung geht auf!
Wer kauft so ein preiswertes/billiges Objektiv? Ich denke mal überwiegend “Oster-Geburtstags-Weihnachtsbaum-Fotografierer” die so ein Teil bei Amazon & Co billig kaufen. Mit etwas Phantasie finden sie raus, wie es an die Kamera angeschlossen wird und der Frontdeckel runter muß. Dann vlt noch ein paar ambitionierte Hobbyfotografen und vereinzelt Berufsfotografen.
Jetzt überlegt mal welche von diesen genannten Gruppen:
A) einen Fehler findet
B) sagt, “was will man von so einem billigem poliertem Flaschenboden erwarten?”
C) Zeit genug hat sich mit dem ganzen Rep-Kram rum zu ärgern?
Ein anderer Punkt ist die Mentalität der Jungs & Mädels mit den “16:9 Format – Augen”
Für sie gibt es im eigentlichen Sinne keine Urheberrechts-, Patent-, Gebrauchsmusterschutzverletzung! Wenn sie etwas nach bauen/kopieren ist es eine Geste der Anerkennung für den ursprünglichen Entwickler, dass er seine Arbeit gut gemacht hat! Das er danach pleite geht ist halt pech 😛
Auch bin ich der Meinung, wenn nach Ablauf der Patente die Kosten der Entwicklung nicht drinnen sind, ist was schief gelaufen!
Wenn es wirklich eine 1:1 Kopie ist, erfreut sich der Käufer an alter Technik und in dieser Zeit hat sich verdammt viel im Bereich Optik geändert.
Würde ich mir so ein Teil kaufen, hätte ich aus diesen Gründen keine moralischen Bedenken. Aber ich kaufe es mir NICHT, weil ich für mich sage, dass mir meine restlichen Zentimeter auf dem “Metermaß des Lebens”, sprich Zeit, einfach zu wertvoll sind. Kann bzw will ich mir etwas nicht leisten, werde ich mich sicherlich nicht mit “Geiz ist Geil-Alternativ-Problemen” rum ärgern.
Auch habe ich kein Mitleid mit Hersteller, die Ihre Produktionswerke im Reich des Lächelns aufstellen, und sich plötzlich wundern warum es auf einmal ein chinesischer Herrsteller gibt, was in Bayern Entwickelten wurde. Aber das ist eine andere Geschichte…
Hi Martin,
ich hab Deine Reportage und Deine Stimmung zur Photokina wahrgenommen – und kann Dir allgemein zustimmen.
Heutzutage glaube ich, werden insg. Technikmessen überschätzt. Es geht, wie Du in Deinem Beitrag auch schön darlegen konntest, vor allem um “socializen”. Von so mach einem (Profi-)Fotograf also um alte Bekanntschaffen wegeeffizient aufzufrischen oder neue Bekanntschaften zu schließen. Auch stimme ich zu, dass die meisten Neuerungen auch ohne photokina und co veröffentlicht werden. Ganz einfach, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten, und da wartet man nicht erst auf die Messe in NRW. Auch stimme ich Dir zu, dass es bei den “Neuigkeiten” in den allermeisten Fällen um marginale Verbesserungen geht, hier und da ein paar überfällige Gimicks, die man eigentlich schon erwaretet hätte…
Wenn man sich die IAA, die Du so schön am Anfang der Doku zitiert hast, ansieht – ziemlich das gleiche. 99% bekannte “Neuveröffentlichungen”, nur dass das Publikum alles auf einen Haufen in Form von irrsinnig teuren Ständen hat… und dafür bereit ist ordentlich zu zahlen.
Eine Sache, die Du in der Reportate explizit ausgeklammert hast, war mir persönlich an der Photokina wichtig:
Die Veröffentlichungen “der Großen”. Ich bin ein Nikonianer mit einer D90, warte seit Jaaaahren auf eine ordentliche Vollformat (D600 bzw. D610 bzw. D800 D810 haben so Ihre bekannten Nachteile hier und da)… bzw. ich wäre zum Überlaufen zur Canon-Seite mit einer 5D Makr III+ bereit gewesen (mir gehts um vor allem um low light-Aufnahmen ohne Blitz – wenngleich ich stolzer Besitzer Deines DVD-Blitz-Tutorials bin^^)
also, war ich gespannt, was grad “Großen” so bringen. Und – mit der D750 haben Sie so ziemlich ins Schwarze getroffen, was meine Erwartungen an eine zeitgemäße DSLR anbelangt. Interessieren würde ich mich für einen direkten Vergleichstest zwischen einer 5D Mark III und der neuen Nikon 750 bzgl. Bildrauschen und Dynamikumfang im available light-Kontext…
Ich stimmte Dir sehr zu, dass man doch aus sooo vielen Fotos viel machen kann. Dass man den Bestand näher betrachten sollte und sich vielleich tnun mehr um Post Production kümmern sollte/könnte, statt im Technikwahn hier und da wieder hunderte von Euros den Herstellern hinterherzuwerfen. Du hast aber auch schön in der Doku schließen können – kommt immer auf das bestehende Equipment des Addressaten an – bei mir klebe ich noch mit einer D90 auf dem APSC-Format mit ziemlich mittelmäßigen Kit-Objektiven… und die Kamera ist nun auch schon bisschen in die Jahre gekommen, so dass eine D750 mit entsprechend tollen Gläsern ein Quanten-Sprung ist 🙂
Daher – das was Nikon (nicht so sehr Canon, hier hatte ich auf eine Mark IV der 5D gehofft) jetzt veröffentlich hat, war für mich persönlich sehr reizvoll. Eine Vollformat, bezahlbar, mit wichtigen Inklusivgimics (WLAN ohooo!), Klappdisplay im Profibereich (ohoooo!). Klar frage ich mich, reicht das, den Preisaufschlag zur D610 zu rechtfertigen? Aber da sind ja noch ein paar andere Dinge (realsitischeres Prewiev etc.).
Fazit: Ich finde die Tonalität insg. von Dir/Euch, also Deine/Eure kritische Haltung zu derartigen Messen wie die photokina – gut! Die marginalen Ändeurngen in der Technik sind tw. ziemlich langweilig bis nichtssagend. Nur sehr sehr wenige Neuerungen (wie die von Dir entdeckte Cam mit der nachträglichen Feststellung des Fokuspunktes) verdienen einem echten “WOW!”
Da ich lange, sehr lange auf eine Vollformat mit ganz spezifischen Eigenschaften gewartet habe (u.a. WLAN, Klappbildschirm im Vollformat! für Sonderpositionen, Customize-Einstellungen, die ich sehr persönlich an einer D800/810 vermisse und trotzdem sehr schätze (schneller Wechsel von im/außerhalb eines Gebäudes, ohne Zeit für Einstellungen zu haben, da bewegende Personen…) – für mich persönlich eine echte relevante Neuerung mit einer schönen Gimics!
Ähm, falls Dir ganz ganz vielleicht eine Nikon D750 aus irgendwelchen Gründen vom Himmel in Deine Hände fallen würde… (und vielleicht zeitgleich der 5D Mark III-Bolide mit vgl.-barerer Optik^^), dann, dann wäre ich überaus sehr entzückt 🙂
Danke für Deine bisherigen Kommentare in all den Medien – mach weiter so – ich hoffe von Dir noch einiges zu hören!
Gruß – Namensvetter 🙂
Hallo Martin
Ich sehe es genau so wie du, was Objektive angeht. Schlussendlich liegen denen aufwendige Berechnungen vor welche zuerst gemacht, erprobt und bewiesen werden müssen. Doch leider ist es so, dass dies heute auch zugekauft werden kann. Evtl. hat Canon sogar eine Lizens verkauft. Das weiss man nie, da diese Festbrennweiten ja schon ewig auf dem Markt sind. Und eines ist klar nicht alles was aus China kommt ist schlecht somit würde ich so ein Objektiv auch nicht als Plastikbecher bezeichnen. Chinesische Hersteller sind so dynamisch, dass sie sich immer wieder selber erfinden! Was heute unbrauchbarer Schrott ist, ist morgen von bester Qualität!
Ich komme gerade aus China und habe einiges an Equipment im Gepäck keine Objektive sondern grosse LED Panels. Was die können werden die nächsten Wochen, Monate zeigen aber bedenke ich wie teuer die hier in Europa sind lohnt sich der Aufwand allemal!
Gruss Oli
Naja. Beim Blitz ja, bei der Linse nein? Immer alles relativ.
Ich habe das 1.4er von Canon gekauft nachdem ich 7 getestet habe. Das beste habe ich genommen. Im Vergleich zum Sigma war es aufgeblendet nur bedingt verwendbar. Und es geht hier nicht um 120 Euro. Die Linse kostet zwischen 320 und 400 Euro!
Abgesehen davon, dass das Objektiv bereits (über ein) Jahrzehnt(e) auf dem Buckel hat und die Schwächen nie ausgemerzt worden sind, dürften die “Entwicklungskosten” seit Jahren ausgebucht worden sein.
Ich selbst finde “Klone” und “Ideen-Diebstahl” nicht tragbar. Bei der 50mm Linse handelt es sich jedoch um die Umsetzung des Gaus-Prinzips, einem Konzept, dass seit etwa zweihundert Jahren existiert und das in den Vergangenen 100 Jahren von jedem Hersteller kopiert worden ist, ohne dass dafür Lizenzen gezahlt worden sind.
Ich finde es lediglich seltsam und schade, dass Yongnuo selbst das veraltete Design de Canonlinse kopiert und einen lahmen Motor einbaut.
Da hätte ein wenig Innovation nicht geschadet.
Zu den Lohnkosten: Wer weiß denn heute noch, was wo und zu welchen Konditionen mit welchen Gewinnspannen produziert wird? Wer danach geht, darf sich heute auch kein “Billigflugticket” mehr gönnen. Und auch kein teueres. Ich arbeite am Flughafen und checke Fluggäste von 14 verschiedenen Airlines aller Preiskategorien in Schichtarbeit ein. Ich komme Netto inklusive steuerfreier Zulagen (etwa 25% Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit) nach Abzug der Fahrtkosten auf etwa 7,50 Euro die Stunde.
Wenn ich sehe, das Canon für einen Batteriegriff (Beispiel 6D) einen Listenpreis von 260 Euro (15% des Kamerapreises) aufruft, ist mein Verständnis ebenso erschöpft, wie meine Fähigkeit, Geld aus dem Fenster zu werfen. Ich habe mir einen “Klon” besorgt, der seinen Job ausgezeichnet erledigt, sich wie das Original anfühlt und lediglich ein Drittel gekostet hat.
Hmmm, ich verstehe den Punk hier gar nicht.
Nach meinen Information werden die Yongnuo keinen USM Motor sondern einen konventionellen “Rösselmotor” (also so wie das Canon 50 1.8) haben. Wie schnell (und laut) die dann fokussieren, wird man sehen.
Auch der Bajonett-Anschluß soll komplett aus Kunststoff sein. Welcher Quali dieser Kunststoff sein wird, muss man auch erstmal schauen.
Also, von 1:1 Kopie würde ich da noch lange nicht reden wollen. 😉
Ja, woran liegt es denn nun, daß sich die “Geiz ist Geil”-Mentalität bei uns so verbreitet hat?
Dazu haben sich mir gleich mehrere Fragen aufgedrängt.
1. Wer kann heute noch wirklich Qualität beurteilen?
2. Wer kann den wahren Wert eines Produkts noch beurteilen? Oder, “Wieviel bezahle ich für das Produkt? Und wieviel für die “Verpackung, Namen, Mythos, das auf mich angeblich abstrahlende Prestige” und die großen Bemühungen, mich zu finden und zu überzeugen, daß ich genau DAS Produkt schon immer brauchte bzw. wollte?”
3. Wer hat uns diese Mentalität beigebracht? Oder anders gefragt, “Wer hat es mit diesem Verhalten zu Ansehen und Reichtum gebracht und wurde uns ständig als Vorbild präsentiert, so daß wir auch so werden wollten?”
Nein, daß ist keine philosophische Betrachtung!
zu 1. Wer, wie ich sich über viele Jahre mit der internationalen industriellen Beschaffung beschäftigt hat, konnte schon früh vieles erfahren, das heute hohe Wellen schlägt. So klagten mir z.B. inländische Textilverarbeiter – die gibt’s tatsächlich noch – von den niedrigen Herstellungskosten in Asien. Was ich als – selbst für dortige Verhältnisse zu geringen – Lohnanteil auffasste, stellte sich als Komplettpreis frei Hafen Hamburg heraus. Also Material, Herstellkosten und Fracht! Ich hatte es aber immer noch nicht ganz kapiert.
Als ich den Faktor Qualität in die Diskussion brachte, erntete ich nur ein gequältes Lächeln.
“Nein nicht nur die Billigheimer, auch die großen Marken aus den Hochglanzmagazinen!”
Folgende, beispielhafte Symptome zu bekämpfen bin ich eigentlich zu müde geworden. Aber dennoch zur Verdeutlichung.
KFZ-Erstzteile, die ich leicht identifizieren kann (Hersteller, Typ, etc. Bis hin zum Qualitätscode) kaufe ich, wenn möglich beim E-Teilehändler, oder direkt beim Hersteller. Jedes Fahrzeug hat da so Produkte, die weil vermeintlich Marken- bzw. Typspezifisch nur beim Fahrzeughersteller gekauft werden sollen. Stichwort “Originalteile”. Wenn ich dann verlauten lasse, daß genau diese – nicht sicherheitsrelevanten – identischen Teile für einen Bruchteil beim E-Teilehändler zu haben sind, löst dies einen Selbstschutzreflex aus.
Das kann nicht sein. Plagiat. Mindere Qualität / B-Ware und was man sich sonst noch Denken – und noch mehr – kann, werden als Verteidigung des eigenen Weltbilds angeführt. Interessanterweise auch dann, wenn es sich um Teile des deutschen Originalteil-Zulieferers aus dessen Werksverkauf handelt.
Aber das sind Beispiele aus meinem anderen Hobby (Youngtimer).
Aufgrund meines Wissens und Erfahrungen mit asiatischen Lieferanten bin ich dazu übergegangen, Photozubehör, daß entweder einfacher technischer Natur ist, bzw. in seriösen Blogs und Foren als qualitativ gut oder identisch beschrieben wird, in Asien zu bestellen. Weitere Einschränkung ist, daß meine Bestellungen innerhalb der Zoll-Freigrenze liegt. Dann kann man nicht viel falsch machen. Da ich die Teile nicht dringend brauche, ist die längere Lieferzeit für mich kein entscheidentes Kriterium.
Beispiele:
– Step-Up-, Step-Down-Filteradapter. 9,86€
– 1/4″ auf 3/8″- Adapter, 2 Stck. 0,85€
– Gegenlichblende HB-20 Nachbau, 2,50€
– Timer / Auslöser (Kabel) 10€ – Yongnuo mit anderem Logodruck, Also auch die hat schon erwischt 😉 (War aber deutscher Händler)
– Sucherlupe bzw. Dioptrienausgleich – 16,80€ (statt 50-60€ Inland. In keinem Ladengeschäft zur Anschauung vorhanden!)
Einzig ein Teil war außerhalb der Erwartung.
Eine 2D-Wasserwaage für den Blitzschuh-Wasserwaage (in D 16 – 28€) hatte nur eine gefüllte Libelle.
Der Händler hat, nachdem ich Ihn informierte und anbot, ein Photo zuzusenden, den Kaufpreis innerhalb von 6 Stunden auf mein Konto rücktransferiert.
Dies nur mal so als “andere Eindrücke”.
zu 2 (… wahren Wert beurteilen):
Als Einkäufer erhält man im Laufe der Zeit einen breiten Überblick über die Einsatzstoffe, deren Einfluß auf die Qualität des “Gesamtrkunstwerks” und deren Preis. Wer die grundlegenden Kosten für ein Produkt kennt, scheut im privaten Leben angesichts der verlangten Verbraucherpreise vor einem Kauf erst einmal zurück. Aber man lernt ja auch den Grundsatz, “Kalkuliere zuerst den Preis den Du aufgrund der Kosten haben mußt, dann fordere den Preis den der Käufer bereit ist zu zahlen; vorausgesetzt, dieser ist höher als der Kalkulierte! Wenn man betrachtet, wieviele Kaufentscheidungen aufgrund der Verpackung, der Marke und dem damit verbundenen Prestiges getroffen werden, wundern einen die höhen Preise nicht mehr. Wer die Werbekosten (Anzeigenpreise Printmedien, Werbesekunde in Radio und Fernsehen multipliziert mit der Wiederholung (Frequenz) kennt, noch weniger.
Hier tritt ein mit der Photokina-Kritik vergleichbares Phänomen auf. Wir lassen uns unnötig Geld aus der Tasche ziehen für die zusätzlich zum Produkt erbrachte “Dienstleistungen” von dem Produkt/Hersteller Kenntnis zu erlangen, durch Marketing-Sprech” unsere von einem solchen Produkt erhoffte Lösungen erfüllt zu wähnen, bzw. solche zu entwickeln. Inkompatibilitäten zur wirklichen Leistung entstammen der mangelhaften Interpretation des Interessenten. 😉
Bei der Photokina ist es der horrende Eintrittspreis + Anreise. Bei den Produkten die anteiligen Kosten für Werbung, Promotion, Produktpräsentation, prominente Repräsentanten, etc.
Vor allem hochpreisige Produkte sind bezogen auf die Material- und Herstellungskosten nur ein Bruchteil des jetzigen VK wert!
(Natürlich darf man auch Gewinn machen. Ich bin ja an einem dauerhaften Geschäft interessiert.)
zu 3. Wer hat uns diese Mentalität beigebracht?
Es ist beliebt, immer wieder auf die “GiG-Mentalität” der deutschen Verbraucher als Auslöser für die Abwärtsspirale hinzuweisen.
Doch wer hat’s erfunden? Nicht Otto-Normal.
Ich sags mal mit den Worten meiner Oma: “Es ist noch keiner durchs Geldausgeben Millionär geworden!”
Mir geht es hier wie Martin in seinen Videos. Das Thema ist so komplex und Zeit/Platz/Aufmerksamkeitsspanne so knapp bemessen, daß nicht alles detailliert gesagt werden kann. Dabei gäbe es noch andere – auch selbstkritische – Aspekte zu beleuchten.
Zu Yongnuo: Wo gibt es die Produkte außer bei Foto-Morgen und Enyouyourcamera noch (Ladengeschäfte)?
Die von Martin genannten Preise sind wohl nicht von Morgen. Liegt gut drüber.
Bei Morgen findet man auch nichts zu den 603-II.
Yongnuo-Themenwünsche:
– Studioblitz YN300S einbinden mit YN622-TX,
– YN560 mit YN622 und Y565EX (II), YN568EX(II)
– Was ist mit den Nikon-Versionen von YN568EXII und der YN560-TX-Steuerung der 622er’?
Yongnuo ist für mich der Sergej Bubka unter den Zubehörherstellern.
Immer nur ein Feature erweitern. Dann wird öfter gekauft! 😉
“Wenn die Absätze weg brechen, dann fahren Canon und Nikon die Preise hoch. Logische Konsequenz.”
– Interessante Aussage. Wenn Ihnen die Kunden wegbleiben, weil die Konkurrenz günstiger ist: Ziehen Sie dann die Preise an? Ich halte dieses Vorgehen für kontraproduktiv.
Zum Thema “Sparwahn”:
Je höher die persönliche Fachkompetenz zu einem Produkt ist (zB Kameras, Tablets, etc.), desto ehr kaufen wir nach dem Motto “Günstiger ist besser”, ist unsere Fachkompetenz zum Produkt jedoch niedrig, empfinden wir teuer als besser.
(Hier weiß wohl zB jeder, welche Funktionen er an einer Kamera brauch und wie diese Verarbeitet sein sollte – also sucht man sich das günstigste Produkt, dass aber genau diesen Anforderungen entspricht.)
Wieso auf einmal alle im Sparwahn sind? Fast jeder hat Internet, kann dort schnell und kostenfrei seine Fachkompetenz aufbessern und…die Folge steht ja oben.
Firmen müssen lernen, für beratungsintensive Produkte keine horrenden, ungerechtfertigten Summen mehr verlangen zu können.
Und nein, ich rede weder Qualität und Preis von Canon schlecht, noch jeweils die von Yongnuo gut. Mein Kommentar bezieht sich ehr allgemein auf den Sparwahn. 🙂
Richtig. Übrigens gibt es mittlerweile die ersten Tests im Internet. Auch wenn die Objektive sehr nach Canon aussehen, sind sie nicht baugleich. Das YN 50/1,8 hat ein viel besseres Bokeh als das Canon. Die Flares und CA´s sind viel besser kontrolliert als bei Canon und die Schärfe ist schon bei offener Blende sehr viel besser in den Ecken und am Rand. Ich gebe zu das 39.95 ein Schwachsinnspreis ist aber qualitativ liegt das Teil weit vorn.
Die meisten Objektive von Nikon + Canon werden eh mittlerweile in China hergestellt. Japan ist mittlerweile nur noch bei hochqualitativen (und dementsprechend) teuren Objektiven als Herstellerland vertreten.
Und da man mittlerweile die Canon-Objektive von Yongnuo mit den Originalen verglichen hat, weiß man, dass dort andere Optiken verbaut sind. Und diese sollen sogar besser als die Originale sein.
Und jetzt kommen noch 35 und 50mm. Pendants für Nikon. Ich bin gespannt.
Etwas unglücklich finde ich, dass das Aussehen der Originalobjektive geklont wurde. Vielleicht denken sich die Hersteller, dass der Käufer nicht erkannt werden will? Ich meine wenn die Qualität gut ist, sollte sich Yongnuo nicht schämen ein eigenes Design den Objektiven aufzudrücken.
Also von einem Nachbau kann ja hier nicht die Rede sein . So gar nicht . Es ist größer ,leichter ,und der ganze Innenaufbau ist anders als beim Canon Orginal .Das Teil ist genauso eine Kopie wie der 560er der dem canon orginal auch nur Optisch auf den ersten Moment gleicht .mag sein das man sich am Canon patent orientiert hat . Aber man hat es hundert prozentig nicht 1:1 nachgebaut .Und ich sag mal so . Was sollen die oder sonst wer auch machen . Bajonett Linsen Gehäuse und Rund und das sind alle Objektive da bleibt ne ähnlichkeit nicht aus . was man denen vorwerfen kann ist evtl das Design Konzept mit der verpackung dem roten punkt der art der beschriftung . ABER das haben die Blitze auch .
Achja und wie war das in den kommentaren ? Wer kopiert kann nichts und wird nichts können?? Und keine Inovation und so ? Zum einen hat Canon Nikon und co so angefangen. Und wenn wir in die handy sparte gehen da haben es die handycloner von letzten jahr geschafft mit ihren selbtbauten gleich auf zu ziehen mit den 2 Großen (von den verkauften stückzahlen) und das bei besserer technik und geringerem Preis. is immer schnell gesagt der Chinese kopiert immer nur alles und kann selbst nix . Aber wir wurden des öfteren eines besseren belehrt .
ich bin begeistert von Objektiv und es ist um längen besser im Mittenfokus als das Canon Orginal bei Offenblende. der Fokus ist so zügig wie er ohne USM sein kann lediglich die cas find ich etwas schlechter als bei canon . Aber ich sag mal für 38€ voll okay .
Also ich habe von Yongnuo das 50mm 1.8 gekauft. Für 49€ inkl. Versand!!!
Geil, was soll man da sagen. Wozu mehr ausgeben wenn man das gleiche für die Hälfte haben kann.
Canon hat lang genug daran verdient. Und wenn das 35mm irgendwann rauskommt, hole ich es mir auch. Aber jeder wie er will.
MfG
Was war mit Leica und den produzierten Glässern aus Canada?
Wo werden die Produkte überhaupt noch produziert, das ist bei Canon/Nikon/Sony doch fast schon Jacke wie Hose,
Die modernen Produkte sind nicht zwangsläufig besser, von der Verarbeitung und der Haptik schon gar nicht, was
zunimmt wie verrückt ist geplante Obsolenz und Aufschlag für Zubehör, alleine SoBl ist ein Irrsinn und scheinen oft
falsch gerechnet zu sein. Halt etwas polemisch….
Finde ich alles komisch. Ohne direkten Vergleich sagt das gar nichts.