Wir können diese Woche schon wirklich zur Woche der PhotoConvention. Und irgendwie könnte die Woche auch Ultra-Extrem-Weitwinkel-Woche heißen… 🙂 Aber ist ja auch klar. Wenn man schonmal ein komplettes Schloss für sich zum Fotografieren hat, dann wäre es ja Blödsinn das Foto in 200mm zu machen. Solch eine Location muss gezeigt werden und zwar würdig…
Das nachfolgende Foto wurde abermals auf einer Vollformatkamera bei 16mm Brennweite gemacht. Also im wirklichen Superweitwinkel. Und das obwohl der Mittelpunkt ein Mensch ist und Menschen und Weitwinkel ja oft nicht so harmonisch zusammenspielen. Aber das Stichwort ist eben MITTELPUNKT. Denn genau dort wurde unser Modell aus positioniert im Bild. Dort wo eben kaum Verzerrungen sind und das Modell damit möglichst normal abgebildet wird. Doch schauen wir uns mal das finale Foto an!
– click on image to enlarge –
Direkt so aus LICHTRAUM… Hier ist besagtes Objektiv. Ein Canon EF 16-35mm 1:2,8L II USM* in unserem Falle.
Aber natürlich ist so ein Foto mit so einer tiefen Zeichnung und so einem dunklen Look nicht ausschließlich mit einem guten Objektiv entstanden. Dafür braucht es etwas zusätzliches Licht und auch hier wurde unser Ranger genutzt.
Dieses Foto wurde übrigens auch wie die beiden Vorgänger bei einem unserer Ganztages “shoots” gemacht. Wir hatten für den ganzen Tag leider nur zwei Akkus. Wir hatten aus purer Dummheit übersehen, dass die Sicherungen im Akku nicht eingesetzt waren und damit die Akkus über Nacht auch nicht laden konnten. Am nächsten Morgen hatten wir zwei halb volle Akkus… 🙂 Wegen drei fehlender Sicherungen! 🙂 Aber zurück zu Thema. Wir mussten jedenfalls mit extrem wenig Leistung den Tag überleben und haben daher die Herausforderung angenommen mit so wenig Blitzpower wie notwendig so tolle Fotos wie irgendwie möglich zu fotografieren.
Wir sind dann schlussendlich bei 550Ws gelandet. Nicht wenig aber immerhin :-).
Wir haben unsere Blitzkombo aufgebaut und zwar so schräg auf das Motiv wie irgendwie nur möglich. Im Endeffekt sieht man das Dilemma erst in der Draufsicht von oben auf das Setup.
Um ein wirkliches Zangenlicht mit der Sonne zu bilden (zum Thema Zangenlicht einfach den Vor-Vor-Beitrag lesen!) hätten wir die Position der Steinpfostens gebraucht. Das kann man an den Schattenwürfen der Sonne erkennen. Der Schatten des Modells fällt genau auf den Posten. Um jetzt nicht zu sehr von der Seite zu kommen und damit zu viel Schatten zu lassen, haben wir den Blitz sehr nahe an den Pfosten bewegt. Je näher wir aber an den Pfosten gekommen sind, umso mehr wurde dieser auch angestrahlt und überstrahlt. Wir mussten uns also gleichzeitig beim Pfosten und weg vom Pfosten aufhalten. Eine Zwickmühle aus der man im Endeffekt nicht heraus kommen kann. Es kann nur eine Balance geben und zwar so nah wie möglich und so fern wie möglich gleichzeitig.Die Höhe von ca. 3,5m trägt auch dazu bei, dass die ganze Räumlichkeit ausgeleuchtet wird. Ein zu frontaler Lichtwurf auf das Motiv wirkt immer künstlicher als steil von oben kommendes Licht. Dazu kommt, dass so starkes und dominantes Blitzlicht nie komplett natürlich wirken kann. Dafür dreht es die Lichtstimmung zu sehr um.
Um nicht zu starke Gegenschatten und Gegenlichter zu erzeugen und den Lichtwurf des Blitzes sehr versteckt zu halten, haben wir uns für eine Softbox entschieden. Warum gerade die Deep Octa 95cm in diesem Falle? Weil nix Anderes da war 🙂 Ganz einfache Erklärung. Eine andere Softbox zu nehmen stand garnicht erst zur Debatte. Von daher gibt es auch keinen besonderen Grund.
Hier nochmals am Ende der direkte Vergleich mit und ohne Blitz. Daran kann man erkennen, dass der Himmel schon irrsinnig tief bewölkt war und wir trotzdem noch Sonne hatten. Achtet vielleicht in Zukunft darauf, dass ihr so eine Situation auch ausnutzt. Solltet ihr so einen dichten Wolkenhimmel vorfinden und dazu noch direkte Sonneneinstrahlung auf das Modell haben, dann ist das schon die halbe Miete für ein fettes Foto!
Mal schauen ob wir dann im nächsten Beitrag zeigen können, wie wir so eine extreme Zeichnung in den Himmel bekommen haben, ohne Photoshop zu verwenden. Für heute muss es aber reichen, dass wir gezeigt haben, wie genau dieses Foto entstanden ist. Damit wären unsere Fotos von diesem Tag auch hier im Blog gezeigt. Natürlich haben wir noch mehr fotografiert, das gibt es aber hier nicht mehr zu sehen.
Lieben Gruß
Martin & Marc
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