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Drohne für Hochzeitsfotografen – Yuneec Breeze 4K

Gerade ist es immer noch mega stressig. Ok, wir hätten uns eigentlich denken können, was es bedeutet, dass man zwei Umzüge, eine Studioauflösung und den Neubau eines Büros inklusive Photokina und Jahreswechsel  bewerkstelligt. Das hinterlässt Spuren. Und natürlich geht auch das Tagesgeschäft weiter. Ach und nebenher noch etwas Blog schreiben 🙂 Gell! Ganz zu schweigen von neuem Blogdesign und neuem Store.

Ich schreibe das nicht um Mitleid zu bekommen sondern um zu informieren und vielleicht für etwas Verständnis, dass gerade die Blogbeiträge etwas seltener sind. Wir haben ganz viele schöne Themen auf dem Radar… aber die liebe gute Zeit 🙂

Heute möchte ich daher mal etwas über Quadrokopter-Luftbild-Fotografie schreiben. Mal wieder wird der Beitrag den einen oder anderen gehässigen Kommentar hervorrufen und ich schätze es braucht nur wenige Sekunden bis der nächste, selbst ernannten Quadrokopter-Profi daher kommt und uns mitteilt wie schwachsinnig amateurhaft wir doch sind. Na, wie immer halt. 🙂

Bei Hochzeiten hat man als Foto- oder Videograf viel zu tun. Nicht alle Fotografen haben zwei Assistenten dabei. Trotzdem freuen sich 100% aller Brautpaare auch Luftaufnahmen der Location zu bekommen oder das Gruppenfoto durch eine Drohne aufnehmen zu lassen. Es ist nicht nur ein Gimmick, es ist wirklich etwas Tolles.

Darum geht es heute um einen Tipp für die Hochzeitsfotografen da draußen, jedenfalls wenn man etwas zwischen den Zeilen lesen kann.

Zuallererst: Natürlich darf man nur fliegen wenn man eine Genehmigung hat, wenn man versichert ist und auch das Können besitzt, um überhaupt zu fliegen. Trotzdem gibt es immer mehr Gegenwind wenn eine Drohne (Quadrokopter!!!!!!) aufsteigt und durch immer striktere Gesetze wird die Fluglage auch nicht gerade einfacher. Die Arbeit um legal einen Kopter für Fotos aufsteigen zu lassen ist extrem groß.

Meine aktuelle Lösung für das Problem bei Hochzeiten. Die Yuneec Breeze 4K. Keine herkömmliche Drohne wie man sie von DJI oder von GoPro kennt, sondern eigentlich eine Vergnügungs- & Freizeitdrohne. Gebaut ohne großartige Steuerungsfunktion übernimmt die Drohne alles selbst. Fotos und Videos inklusive. Die Drohne kann bis zu 100m aufsteigen (in der Praxis eher 50!) und entfernt sich nur bis circa. 40-50m vom Steuerungsmodul (=Handy!).

Anders als die großen Copter passt die Breeze in die normale Fototasche. Man braucht keine 5 Sekunden zum Aufbau, denn die Rotoren befinden sich am Gerät und werden nie abgenommen. Dazu fliegt man mit dem Handy und jeder kann die Steuerung übernehmen. Der Breeze ist keine Produktionsdrohne für den Videoalltag. Es ist eine Freizeitdrohne für ungelernte Flieger ohne jede Erfahrung. Man drückt auf dem Handy EINEN KNOPF und die Drohne steigt auf, macht ein Selfie und landet wieder.

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Ein weiterer Knopf bringt die Drohne in eine hohe weite Position und filmt die Szenerie bzw. die Location. Start und Landung alles automatisiert. Die Breeze 4K ist keine Konkurrenz für wirklich steuerbare Drohnen wie die Phantom oder die Typhoon. Es ist ein ONE-CLICK-COPTER. Aufsteigen, folgen… Aufsteigen, umkreisen… Aufsteigen, Selfie machen… kleine Einsatzgebiet, mehr nicht! Dafür aber extrem klein und solide und vor allem wichtig. SCHNELL!

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Die eingebaute Kamera macht 13 Megapixel Fotos oder stabilisiertes HD Videomaterial bzw. umstabilisiertes UHD-Footage. Das reicht für richtig außergewöhnliche Aufnahmen bei jeder Hochzeit. Ich würde gerne echtes Material hier zeigen aber leider wäre das nicht erlaubt. Ich hatte die Drohne jetzt erst vier mal auf Hochzeiten im Einsatz und keine der Hochzeiten möchte das Bildmaterial im Netz bei uns sehen. Verständlich und natürlich halten wir uns dran. Ich kann eben nur die Fotos vom Einsatz zeigen.

Aber die Breeze ist genau das, was man an einer Hochzeit oder einem Event braucht. 5 Minuten und die Aufnahmen sind im Kasten und die Drohne ist wieder in der mitgelieferten Box verstaut in der Tasche.

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Zurück zum Rechtlichen. Natürlich braucht man als gewerblicher Hochzeitsfotograf ebenfalls eine Erlaubnis um solche Aufnahmen auf der Hochzeit zu machen. Nicht nur zum Aufstieg generell, sondern es kommt evtl. auch noch die abgelichtete Location und deren Erlaubnis hinzu. Am schwierigsten ist die offizielle Starterlaubnis zu bekommen. Die Location erlaubt dem Brautpaar meistens alles, anders das jeweilige Bundesland. Da bekommt man keinen Hochzeitsbonus und die Arbeit ist identisch mit jeder anderen Aufstiegsgenehmigung. Blöde auf Hochzeiten ohne extra Copter-Budget.

Um eine Starterlaubnis durch die zuständige Behörde und dem teilweisen Informieren der Polizeibehörde komme ich als gewerblicher Fotograf nie umher. Sagen wir es mal sehr schwammig, es gibt Grauzonen wobei Grauzonen immer auch Zonen sind, in denen dann gekämpft werden kann. Und das sind genau die Fälle in denen dann Gerichte urteilen müssen. Nur soviel dazu!

Ich formuliere das Nachfolgende als fragende, rhetorische Hypothese! Bräuchte man evtl. keine Genehmigung für den Aufstieg wenn ein privater Gast auf einer Hochzeit einen geliehenen, versicherten Copter steigen lässt, selbst wenn der Copter im Eigentum einer anderen Person wäre und dieser eigentliche Eigentümer selbst auf der Hochzeit arbeiten würde? Stand November 2016 brauchen private Flüge unterhalb einer gewissen Gewichtsklasse keine Genehmigung. Wichtig ist dabei besonders der Faktor PRIVAT und NICHT ZUM ZWECKE DES FOTOGRAFIERENS SONDERN DER FREIZEITGESTALTUNG! (ACHTUNG, bitte die jeweilige Gesetzeslage nochmals pro Bundesland gegenchecken!)

DISCLAIMER
Erstens hängen alle Gesetze vom jeweiligen Bundesland oder der jeweiligen Nation ab und zweitens ist es im obigen Fall eben streitig, was genau der Zweck des Aufsteigens ist. Man würde sich also bei einem evtl. Prozess um den Grund streiten. Ich vergleiche den Fall mit dem Taxifahren. Wenn ich Freunde in den Urlaub mit nehme, dann brauche ich keine Genehmigung für Personenbeförderung. Ich darf auch einen Bus mit 8 Kumpels voll laden und die dürfen mir sogar teils den Sprit zahlen. Und das Auto darf auch geliehen oder geleast sein und muss nicht dem Fahrer gehören. Nur wenn ich anfange das wirklich für Profit zu machen, dann brauche ich die Genehmigung vom Amt. Fliegt jemand auf einer Hochzeit für seinen Kumpel, dann kann das sehr wohl ein privater Spaß sein.

Außerdem sollte man darauf achten, dass nicht eine bestimmte Person haftpflichtversichert ist sondern das Fluggerät ohne eine Einschränkung der Piloten.

Die Breeze ist konzipiert geflogen zu werden von Nichtskönnern (genau richtig für Krolop & Gerst) und gilt eigentlich per se nicht als Produktions- oder Profidrohne. Man fliegt defacto nicht mal selbst 🙂 ZWINKER! Grauzone erkannt? Der Trauzeuge oder jeder andere technikverliebte Gast nimmt sein Handy und lässt den geliehenen Copter steigen nur für sich privat zum reinen Vergnügen und die Breeze macht alle Aufnahmen eigenständig. Landen inklusive.

Als weiterer Drohnen-Faktor kommt, dass die Wirkung der 400g schweren weißen Mini-Drohne nicht vergleichbar mit einem sonst bekannten Copter ist. Eine Phantom macht richtig Lärm und sieht auch irgendwie groß aus. Die Kamera dadrunter ist sichtbar und das auch auf große Distanz. Eine Typhoon ist noch martialischer im Aussehen. All das sind keine guten Voraussetzungen für kleine, schnelle, unentdeckte Flüge. Ich habe das Gefühl, dass wenn man mit der großen Drohne fliegt, die Leute auf dem Boden schon fast das Schießeisen raus holen wollen um die Bedrohung aus der Luft wieder auf den Boden zu holen.

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Der Breeze 4K ist genau anders herum. Es wird als Kinderspielzeug wahrgenommen und man sieht keine wirkliche Kamera. Trotzdem kommen 13 Megapixel raus. Genug für jeden großen Ausdruck und 50m Flughöhe sollte auch genügend Spiel für eine wirklich schöne Luftaufnahme bieten.

Optische Qualität

Wir sprechen hier übrigens weniger über die optische Qualität. Ich habe ja oben geschrieben, 13 Megapixel. Das reicht für 99% aller Hochzeiten vor allem dann, wenn gar nicht mit Aufnahmen aus der Luft gerechnet wurde. Natürlich ist die Kamera in der Drohne nicht Vergleichbar mit den großen Kameras unter den großen Drohnen. Darum geht es aber nicht. Besser geht immer und hier sprechen wir gerade davon besondere Aufnahmen zu generieren wo es sonst vielleicht gar nicht möglich wäre. Devise: BESSER DEN SPATZ IN DER HAND ALS DIE TAUBE AUF DEM DACH! Ich spreche nicht von der Ideallösung zum Angeben sondern von einer Möglichkeit sein Portfolio ALS FOTOGRAF! zu erweitern mit besonderen Aufnahmen mit minimalstem Aufwand!

Auch wenn ich nicht tatsächliche Fotos von Hochzeiten zeigen darf, ich hab auf meinem Handy noch ein paar Aufnahmen meiner allerersten Berührung mit der Breeze gehabt. Auf den FotoFachTagen bei FotoErhard gab es einen Promotionstand und da bin ich mal für ein paar Sekündchen in die Luft gegangen. Alle Fotos sind 1:1 beschnitten und unbearbeitet!

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Die Kamera ist neigbar um 90°. Topshots 🙂

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So, was jetzt wer aus diesen Infos macht, das bleibt jedem selbst überlassen.

Ich freue mich über eine sehr einfache und kostengünstige Variante ohne großen Aufwand Luftaufnahmen auf einer Hochzeit selbst zu machen oder vom Trauzeugen machen zu lassen.

Liebe Grüße

Martin & Marc

PS: Ich weiß wie hoch die Gemüter kochen wenn es um Drohnen und Gesetz geht. Also bitte EASY! Erst beruhigen und dann Kommentar tippen. Konstruktiv bleiben und JA, wo kein Kläger da kein Richter und NEIN, wir wollen nicht dass jemand Gesetze bricht. Es ist bescheuert wenn man sieht wie manch einer mit Drohnen durch Städte und über Autobahnen fliegt und bei Festen über einer Menschenmasse eine Drohne schwebt. Wir fliegen am Arsch der Welt in der Wüste oder einem einsamen Berg in Spanien. Bei Drohnen ist eine Sache wichtig. Kopf anschalten und Hirn aktivieren. Und mir ist eine Drohne von 400g mit Autopilot und maximal 50m Reichweite manchmal lieber als ein 3kg Luft-Geschoss in den Händen eines Irren.

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