Spoiler: Das Nikkor Noct 58mm f0.95 ist ein optisches Meisterwerk. Und vielleicht auch eines der unvernünftigsten Objektive. Lichtstark, groß und schwer, ohne Autofokus, für maximale Freistellung und sahniges Bokeh. Es ist in jeder Hinsicht ein Objektiv der Superlative. Auch beim Preis.
Wir haben das Objektiv nicht nur im Detail betrachtet, sondern auch in verschiedenen Shootings auf Herz und Niere geprüft.
Das manuelle Fokussieren mit der Nikon Z7 ist einfach eine Qual. Die Konturenanhebung liegt bei Blende 1.4 oder offener im Regelfall daneben. Bei der Zoomfunktion verliere ich den Bildausschnitt aus den Augen, außerdem muss das Zoombildfeld verschoben werden, wenn es nicht zufällig richtig steht. Der aus der Spiegelreflex bekannte Schärfeindikator funktioniert bei Autofokus-Objektiven, die manuell fokussiert werden, nicht aber bei manuellen Objektiven. Und ein grünes Fokusbestätigungsfeld bekomme ich – zumindest beim 55er Otus – nicht. Bei der Z7 bekomme ich nach Auslösen unter Verwendung des Suchers nicht mal eine Bildkontrolle automatisch auf dem Monitor angezeigt. Weiß nicht, was sich Nikon dabei gedacht hat. Aber förderlich für den Absatz eines manuellen Objektivs ist das eher nicht.
Danke für die schöne Review. Seit den 80ern war das Noctilux 1.0 auf meiner Millionärsliste. Anfang 2000 hatte ich die Chance es zu einem guten Preis gebraucht zu erwerben. Es ist eines der Objektiven mit den ausgefallensten Optischen Fehlern, aber die damit gemachten Aufnahmen stechen einfach heraus.
Wenn ich noch bei Nikon wäre, würde das Noct sicher auch auf meine aktuelle Millionärsliste wandern.
Ich finde es toll wenn es Dinge gibt, von denen man Heute nicht weiss, ob man sie je besitzen wird.
Danke an Martin und dem Team, das wir an euren Erfahrungen so anschaulich teilnehmen können.
Gruß Jürgen
Also obwohl ich Normalerweise schon auf so abgehobenes Zeug anspringe, hat das, was man im Video an Look und Bildqualität erkennen kann, bei mir nichts ausgelöst, um es auch nur geringfügig geil zu finden. Ich bin bestimmt ein Banause und müsste mir auf jeden Fall mehr Mühe geben, beim Bilder anschauen oder vergleichen. Und die Abbildungsleistung, die man ohne 400% Ansicht-Pixel-Peepen nicht unterscheiden kann, ist natürlich “klar” besser als bei den anderen lichtstarken 50ern. Aber der Plastekoffer sieht nun wirklich aus, als wenn ein riesiger DDR -Export-Akkuschrauber aus dem Quelle-Katalog der 80zigerJahre drin wäre… 😉
Trotzdem wieder ein toll gemachtes Video und sehr unterhaltsam. Danke fürs zeigen.
Grüße
Frank
Ich habe mir das Objektiv vor 1 Woche gekauft und würde es jederzeit wieder tun.
Es liegt mit der Z6 und dem MB-N10 hervorragend in der Hand und lässt sich auch längere Zeit gut halten ( Nein, ich bin kein Herkules )
Das Scharfstellen geht auch bei bewegten Motiven sehr gut – ein höherer Ausschuss muss allerdings akzeptiert werden.
Das Fokusfeld vorher positionieren und DANN erst die Lupenfunktion einschalten. Dann lässt es sich gut kontrollieren.
Habe neben dem Noct noch das 1,2/50mm Z und1,8/50mm Z.
Vergleichen lassen sie sich nicht wirklich da alle Ihren ganz besonderen Einsatzzweck und somit ihre Berechtigung haben.
Wer das Objektiv noch nicht persönlich ausprobieren konnte wird sich kein Urteil bilden können.
Das Video von Martin finde ich hervorragend!
Ich hatte die Chance das Noct einmal für 14 Tage zu testen, ja es macht sehr interessante Bilder, die Schärfe ist selbst bei Offenbarende schon unfassbar gut. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen das Objektiv zu erwerben, bis sich dieses amortisiert muss man eine Menge Bilder machen.
Die Fokusprobleme an der Z7 respektive Z7 II kann ich so nicht bestätigen. Habe es an beiden ausprobiert, ich konnte ohne großen Aufwand sehr exakt fokussieren.
Aus rein wirtschaftlicher Sicht ein sehr sinnloses Objektiv, ich denke die hiermit angesprochene Zielgruppe dürfte sich auf unter 1% der Nikon Nutzer beschränken.