#TRANSPARENZ
Wir schreiben “Produktionstagebuch”. Es geht hier weder um gezielte Marken noch sonst was. Ein Kunde verlangt von uns eine Leistung und erlaubt uns noch über die Entstehung zu berichten. Das haben wir schon Jahre hier gemacht. Und wir freuen uns über die wenigen Möglichkeiten in denen wir solche Einblicke hinter die Kulissen gewähren können. Natürlich machen wir indirekt auch Werbung für die Dinge die wir nutzen. Lässt sich aber nicht vermeiden, wenn wir zeigen möchten, wie wir wirklich arbeiten. Bestes Beispiel ist die Fluglinie. Eurowings gibt uns nen feuchten Furz, dass Sie hier gezeigt werden und wir müssen ja auch irgendwie ans Zielland kommen um zu arbeiten. Also daher die klare Aussage. Es handelt sich hier um einen Blick hinter die Kulissen einer Produktion und natürlich kann man das auch irgendwie als Werbung in mehrschichtiger Hinsicht verstehen. Ist aber nicht Ziel der Sache.
Wir starten wieder sehr früh. Die Sonne geht gerade auf und wir haben am Vortag eine kleine Straße am Ostausgang der Stadt gefunden. Genau in Richtung der Sonne. Es tut mir leid, dass ich auch heute nur Aufnahmen zeigen kann, wie wir aufbauten und nicht genau dann, wenn wir gerade filmen. Dann sind leider keine Hände mehr frei für eine MakingOf Kamera, jeder ist beschäftigt. Aber wie schon oben geschrieben, ich freue mich, dass wir überhaupt die Erlaubnis vom Kunden haben, die Sachen hier zeigen zu dürfen. So ein bisschen was am Vorwurf, dass die meisten YouTuber keine richtigen Fotografen oder Videografen sind ist halt schon dran. Die wirklich großen Kunden wollen meistens gar nicht, dass ihre Produktionen gezeigt werden. Man darf weder Bilder noch sonst was zeigen und muss einfach nur seinen Job machen. Dafür wird man ja auch bezahlt. Und daher sind solche Dinge für YouTuber auch völlig uninteressant. Schließlich wird man ja nur für die Arbeit bezahlt und kann nicht damit angeben.
Wir waren heute mal wieder total froh über unser “Begleitfahrzeug”. Der XC40 macht echt nen guten Job. Groß und geräumig blabla… ist keine VolvoWerbung… was wir brauchen ist die Höhe! Der SUV erlaubt es die Kamera richtig schön hoch zu positionieren. Und das rockt.
Es war heute der letzte Tag. In der Nacht hatten wir noch bei ein paar Ceveza (oder wie man das schreibt… in Spanisch, wo wir doch in Portugal sind!) besprochen, welche Szenen noch fehlen würden. Wir hatten uns spät in der Nacht noch eine Liste zusammen geschrieben mit notwendigen Szenen.
Irgendwie mussten wir heute jeder einzelnen Zeile einen Haken verpassen. Angefangen haben wir mit seitlichen Fahrszenen. Mal wieder viel Gimbal und viel Saugnäpfe.
Kleiner Tipp am Rande, den wir nicht erst bei Volvo gelernt haben. Gottseidank. Die Saugnäpfe immer fein säuberlich von Staub und vor allem Sand reinigen bevor man die Dinge auf den Lack aufsetzt. 🙂 Sonst endet das böse… Und mit sauber und sorgsam meine ich auch sauber und sorgsam.
Die Kombination aus Monitor und Handy hat sich als super erwiesen. Mit einem weiteren Saugnapf innen an der Scheibe montiert, hat man eine Art digitales Aufnahmecockpit. 🙂
Nachdem wir die ersten Haken an die Todo-Liste gesetzt hatten, ging es zurück zum Hotel. Wir wollten ein paar lifestylige Aufnahmen machen. Leider war das mit Katja gar nicht so einfach. Die alte Kichererbse hatte nen Clown gefrühstückt. Sehr zum Leidwesen von Dima der das Gewicht der Kamera glücklicherweise am Easyrig befestigt hatte.
So konnten wir am Hotel wirklich tolle Frühstückszenen aufnehmen. Schon wieder Haken auf der Liste… YEAH…
Es wurde viel rumgeblödelt.
Wenn man genau hin schaut, dann sieht man, dass Dima die Kamera gar nicht wirklich in den Händen hält. Das Gewicht wird ja vom EasyRig getragen. er hat den FollowFocus in den Händen und konzentriert sich völlig auf die Bildgestaltung.
Und irgendwie kam ich heute in unser Hotelzimmer zurück und dachte mir, wow, hier sollte man Fotos machen. Sowas treibt mich ja immer in den Wahnsinn. Da ist man wo, hat tolle Locations aber keine Zeit zum Fotografieren. Viel schlimmer weil Katja und Fabio ja auch tolle Modelle sind und man auch tolle Portraits machen könnte. Aber hey… der Job geht vor… und wir hatten heute sowieso schon keine Zeit!
Und nach jeder Aufnahme heißt es wieder Umbauen. Schulter auf Gimbal und Gimbal auf Schulter. Kamera an Auto und Kamera auf Stativ. Tele, Weitwinkel und und und. Der Schraubenschlüssel und der Sechskantschlüssel sind schon fast mit unserer Hand verwachsen.
Wir fuhren durch die Gegend, suchten nach den Spots von der Liste. Sprangen aus dem Auto, filmten und sprangen wieder rein… fuhren weiter…
Und was wir bis dato noch gar nicht gemacht hatten. Drohnenaufnahmen. Sowohl vom Auto als auch von der Umgebung. Wir hatten 6 volle Akkus dabei. Und die haben wir innerhalb eines Nachmittages heute komplett leer genuckelt. Und zwar Mavic 2 Akkus mit einer wirklich ordentlichen Flugzeit. Ich denke wir waren 3h alleine in der Luft, inklusive Notlandung in einem Baum.
🙂
Während Dima flog, durften die Modelle zwar rumblödeln aber alle Anderen mussten trotzdem weiterfilmen. Z.B. nochmals weitere Teleaufnahmen mit dem 60-600er.
Das Ding ist uns irgendwie ans Herz gewachsen und ich muss schon sagen, hätten wir einen entsprechend großen Graufilter gehabt, wir hätten viel mehr mit dem 60-600 gefilmt.
So eine Produktion, auch wenn es stressig wird, ist geprägt von vielen Pausen. Meistens bespricht man die Aufnahmen und checkt deren Qualität. Es kommt immer wieder auf das gleiche Problem heruas. Wenn die Modelle nicht verstehen was passiert, können Sie eben auch nicht mithelfen und unterstützen.
Und es passiert schneller als man denkt, was man befürchtet. Die Sonne geht unter und der Tag endet.
Aber wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch so einige Todo-Punkte auf der Liste. Also haben wir einfach weiter gefilmt…
Besonders lustig sind solche Situationen immer, wenn man das von außen betrachtet. 🙂 Da stehen erwachsene Menschen auf einer Bank am Atlantik und tanzen ohne Musik durch die Gegend und eine dritte Person tänzelt um sie herum.
Da kann man sich wirklich tot lachen. Wenn es nicht noch schlimmer ginge. Doch ging es… nämlich 20 mal hinter einem “Päarchen” herjagen. Wir waren alle soooo verdammt lustig und happy drauf… 🙂
Und irgendwann ist dann aber auch mal Schluss. Einpacken ist angesagt.
Bedanken möchte ich mich heute noch in aller schärfster Form bei unseren Walkie-Talkies. Diese vor Jahren gekauften Motorola Sprecher haben uns bisher über die ganze Welt begleitet und nie den Dienst versagt. Mit neuen Akkus funktionieren die Dinger wieder die nächsten Jahre… und sind nicht mehr wegzudenken bei uns.
Wir waren eigentlich schon auf der Rückfahrt da wollte Thomas unbedingt nochmals ein paar Aufnahmen mit der Drohne und zwar Dima nochmals aufzusteigen.
Apropo Drohne. Da gibt es noch eine kleine SubStory zu erzählen. Kommen wir doch einfach mal zu einem lustigen obgleich kostspieligen Fehler welcher von Thomas sicherlich nie wieder gemacht werden wird. Auf dem nachfolgenden Foto sind die Drohne und die Fernbedienung nebst der dafür vorgesehenen Verpackung zu sehen. Da wir selbst aber über sechs Drohnen haben und alle fast die identische Fernbedienung nutzen, ist uns ein Fehler unterlaufen beim Packen.
Die Fernbedienung war nämlich für das Vorgängermodel der Drohne ausgelegt und konnte nicht mit der aktuellen Version verbunden werden. Das haben wir leider nur erst vor Ort gemerkt. Also heute… am letzten Tag… 🙂 Ehrlich… kein Witz!
Heute früh wollten wir die Drohne fliegen lassen und konnten es nicht. Die Fernbedienung war die falsche.
Da mag man sich jetzt fragen, wie wir dann doch fliegen konnten. Ich meine, vier Fotos weiter oben ist Dima ja mit einer Fernsteuerung beim Fliegen zu sehen. Wie geht das?
Indem man sich einfach eine komplett neue Drohne kauft. Völlig übereilt mit Warnblinker vor dem Laden stehen. Wer sich jetzt über uns totlacht. Ja, völlig zurecht. Wir sind nach Faro gedüst, in den Laden gestürmt und haben einen Mavic2 von der Theke gerissen und sind wieder weg gerannt.
Natürlich nicht ohne zuvor satte 1999€ bezahlt zu haben. Für eine Sache, die wir eigentlich schon haben.
Aber hey… immerhin haben wir jetzt den neuen DJI Controller. 🙂
Danach war aber auch Schluss. Wir wollten die Autos nicht dreckig zurück geben. Immerhin sind wir ordentliche Deutsche mit DIMITRI als Vornamen… 🙂 Aber sowas macht man einfach nicht. Also haben wir die Autos nochmals in der Waschstraße gesäubert und grob ausgesaugt.
Im Auto-Waschen sind wir zwischenzeitlich Vollprofis. Können wir auf jeden Fall besser als Fotos machen!
Und dann ging es auch schon zurück ins Hotel. Mal wieder mussten die Speicherkarten geleert und zugleich auch alle Daten sortiert werden. Und für unseren Abflug morgen musste sämtliche Ausrüstung wieder flugfertig gemacht werden.
Während also das BackUp lief und die Festplatten synchronisiert wurden, haben wir fleißig Koffer gepackt.
Aber hey… es war noch genug Zeit für ein Abendessen und ein Bierchen. Fabio und Katja haben einen großartigen Job gemacht und wir sind alle total happy über die Ergebnisse.
Und weil ich keinen weiteren Post nur für den Abflugtag machen möchte, kommen jetzt auch nochmals ein paar Fotos vom Vormittag. Da haben wir die Autos zurückgegeben, haben die Koffer final zugeschraubt und sind per Taxi wieder zurück zum Flughafen. Die beiden Flitzer stehen weiterhin bei Volvo Portugal. Wir haben nix kaputt gemacht und alle Räder rollen noch. 🙂
Wir können uns nur wiederholen. Es gibt bei uns nicht “einen” der Urheber des Werkes war. Selbst wenn wir so dreißt sind und Krolop&Gerst drauf bzw. drunter schreiben. In jedem Ergebnis stecken mehr Menschen und es steckt mehr Arbeit als man auf den ersten Blick sehen mag.
Wir freuen uns jetzt auf viele Tage vor dem Computer bis irgendwann mal knapp 90 Sekunden fertig sind. All die Arbeit für 90 Sekunden! NEUNZIG SEKUNDEN!!! Und das was dieses Tagebuch gezeigt hat, das ist gerade mal die Hälfte der Arbeit. Wie gesagt, der Schnitt kommt erst noch.
Aber für uns geht es jetzt erstmal Richtung ZUHAUSE. Unsere Köpfe sind voll von tollen Eindrücken. Sie platzen vor sagenhaften, einzigartigen Momenten und wir sind froh über jede Sekunde in denen wir unser Leben mit so kreativen und verrückten Aufgaben füllen dürfen. Es ist eine Freude…
Tschüss…