In diesem Beitrag geht es um die Möglichkeit bei der Lichtsetzung ein möglichst tiefes und damit dreidimensionales Bild zu beleuchten. Tiefe im Raum ist eine tolle Sache. Platte Fotos sehen irgendwie nicht so dolle aus und wirken meist nicht so spannend. Die Dritte Dimension in einem zweidimensionalen Bild zu erzeugen ist ein wichtiges Können eines jeden Fotografen.
Heute gibt es gleich mehrere Tipps und Tricks worauf man achten sollte. Unser heutiges Arbeitsbild ist folgende Aufnahme aus Hannover. An diesem Foto kann man alle Elemente erkennen und klar separieren.
1. SCHEIBCHENDENKEN
Ausgangspunkt ist eine Denkweise im Kopf. “Scheibchendenken” ist angesagt. Das bedeutet, dass sich ein dreidimensionales Foto aus verschiedenen Scheiben zusammensetzt. Man muss sich das wie beim Metzger vorstellen, der scheibenweise die Wurst aufschneidet. Die Scheiben können wir auf einem Foto aber nur durch Unschärfe, Fluchtpunkte, Distanzen und eben Licht/Schatten erkennen. Ein Dreidimensionales Foto besteht aus mindestens 2-3 Scheibchen.
2. LICHT INS MOTIV REIN
Ein sehr einfacher Trick um unser gewünschtes Ziel zu erreichen ist der Einsatz einer künstlichen Lichtquelle. Dabei ist der Kniff die Lichtquelle ins Motiv hinein zu setzen und nicht von außen drauf zu ballern. Das Licht IN DAS MOTIV HINEIN zu setzen bedeutet nämlich, dass ich die oben genannten Scheiben erzeuge. Es gibt helle und dunkle Bereiche im Motiv selbst und nicht nur von links nach rechts quer übers Bild.
In unserem Fall haben wir einen Aufsteckblitz mit einer Faltsoftbox gesetzt. Über ein Galgenstativ können wir das Licht schräg über das Model bekommen. Der Aufsteckblitz mit einer so leichten Faltsoftbox ist ideal dafür. Ein größerer Blitz bräuchte einen deutlich größeren Galgen, Gegengewichte… da hört der Spaß schnell auf, die Arbeit fängt an!
Auf jeden Fall haben wir hier mitten im Motiv die Lichtquelle! Das bedeutet Plastizität des Gesamtmotivs! Jedenfalls dann, wenn ich ein weiteres Element mit beachte. Nämlich die…
3. MOTIV-STAFFELUNG
Mit Motivstaffelung ist gemeint, dass in unserem Bild die einzelne Elemente auch zu sehen sein müssen. Im Beispiel oben haben wir gezielt den dunklen Boden vorne mit ins Bild genommen und zudem auch noch einen Teil des sich wieder abdunkelnden Hintergrunds.
Zusätzlich wurde das Motiv durch die Säulen und den Raum gestaffelt. Vordergrund, Motiv und Hintergrund sorgen für eine verständliche Tiefe im Bild. Wir alle kennen Räume, kennen Säulen und trotz der Zweidimensionalität eines Fotos können wir die Tiefe “verstehen”!
Natürlich gibt es noch einige andere Punkte um Tiefe zu erzeugen, Gegenlichter z.B.! Wir wollen aber noch einige Wochen oder Monate weiter bloggen und deswegen belassen wir es für heute dabei! Immerhin haben wir oben schon sehr wichtige Dinge gelernt und sollten jetzt verstehen, mit welchen Kriterien man gezielt an der Tiefe arbeiten kann.
Übrigens haben wir dieses Foto mit unglaublich einfachen Gegenständen gemacht. Im Einsatz war eine 60D mit 17-85mm Objektiv. Dazu kam ein mega-günstiger YN460 Blitz für ca. 50 €, ausgelöst durch YN602 Funkfernauslöser. Die Softbox war eine Quenox Faltsoftbox für unter 50 €. Nur das Stativ war Marke und zwar von Manfrotto das 420B.
Wer sich mehr für das entfesselte Blitzen interessiert, für den haben wir einen Beitrag zur perfekten Minimal-Ausrüstung geschrieben.
Probiert es aus… setzt Licht in eine Location, in euer Motiv. Ihr werdet sehen, eure Fotos werden spannender und deutlich besonderer in ihrer Lichtwirkung.
In diesem Sinne,
euer Martin!
Danke für den Beitrag. Löw Budget rulez! 🙂
VG Frank
Danke, sehr hilfreich !
Danke für den klasse Beitrag. Ich selbst fotografiere sehr gerne im Schwarz Weiss Bereich 🙂 und auf Reisen natürlich auch mit einfachsten Mitteln. Vieleicht sehen wir uns dieses Jahr ja mal wieder.
Mit freundlichen Grüßen.