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TECHNIK: JINBEI FLII-500 VS. RANGER QUADRA

Nach der F.A.Q.-Sendung von gestern wollen wir heute mal ein paar kleine Fakten zum Vergleich der beiden Geräte (Jinbei FLII-500* und dem Ranger Quadra (*SHOPLINK)) in Schriftform geben. Das hat ebenn auch den Grund, dass das F.A.Q.Thema der ersten Testsendung ein “Testthema” war und vieles dabei besser in Textform dargestellt werden kann. Die F.A.Q. dient ja eigentlich um das Fotografieren zu zeigen und nicht über PRO und CONTRO von Produkten zu sprechen. Aber bei einer Testsendung mit dem Thema schon auf 100% zu gehen, war einfach zu riskant und auch nicht sinnvoll. Daher hier einfach nochmals ein paar Fakten ohne sich zu sehr mit dem Video zu überschneiden.

Vorweg die grundlegende Botschaft:

Beide Geräte blitzen und tun ihren Job. Und zwar großartig. Die großen Unterschiede sind zu finden in: der Verarbeitungsqualität, der Langlebigkeit und der Performance im Detail. Unter Performance muss man mehrere Punkte betrachten. Nicht die Leistung sondern die Geschwindigkeit, die Leistungsgenauigkeit, die Regelbarkeit, die Verlässlichkeit in Extremsituationen, die Bedienbarkeit. Wenn nicht der RangerQ mit Bleiakku sondern sogar der RangerQ Hibrid mit LithiumIonen Akku zum Vergleich steht, dann wird der Unterschied noch viel extremer. Sowohl in Preis als auch in Leistung.

Man kann die beiden Geräte eigentlich nicht vergleichen. Warum? Weil der Preis so extrem unterschiedlich ist, dass es nicht fair ist. Es handelt sich eigentlich um unterschiedliche Produkte, auch wenn sie fast gleich aussehen mögen.

TECHNICAL Vergleich Fotos

Wir haben mit beiden Geräten gearbeitet, haben auch beide Generatoren im ständigen Einsatz und die Zwei ermöglichen es mit viel Leistung portabel on location tolle Bilder zu machen. Jinbei ist dabei ein so geniales Produkt gelungen, dass ich es als mit das beste Einstiegsgerät für Mobilblitzer halte. Es ist nichts für die Ewigkeit aber kein Euro ist daran verschwendet zugleich! Klingt komisch, weiß aber jeder der die 429 € (379 sogar in einer Weihnachtsaktion) ausgegeben hat.

Man muss einfach überlegen: Für den Preis des Jinbeis mit LiPo-Akku bekommt man noch nicht einmal einen großen Canon oder Nikon Aufsteckblitz.

Viele Punkte wurden ja schon in der F.A.Q. Sendung genannt. Wer die nicht gesehen hat, ANSCHAUEN! 🙂 Die Qualität des Jinbei FLII-500* ist solide, ok mit anderen Worten, der Ranger ist eben ein Spitzenprodukt… mit Spitzenpreis!

TECHNICAL Vergleich Fotos

Größentechnisch machen die Geräte kaum einen Unterschied. Auch vom puren Gewicht kann der LithiumPolymer Jinbei FLII-500* mit der Bleiakkuvariante des RangerQ mithalten. (Wie gesagt, bitte nicht den Hybrid in die Hand nehmen :-)) Das ist echt unfair .-))

TECHNICAL Vergleich Fotos

TECHNICAL Vergleich Fotos

Ein oft genanntes Luftblasenargument für den RangerQ ist das Vorhandensein von zwei Blitzausgängen. Aber jeder Fotograf der ernsthaft draußen gearbeitet hat weiß, dass meistens die Sonne als Gegenlicht genutzt wird und ein zweiter Blitz an einem Generator wenig Sinn macht. Denn bei einer Kabellänge von 4-5 Meter bei der alleine 2 Meter dafür drauf gehen, dass der Blitzkopf eben 2m hoch hängt würde der Ranger Q meistens unter dem Modell auf dem Boden liegen um ein sinnvolles Streiflicht zu erzeugen. Ich habe es in meinem ganzen Leben noch nie geschafft eine funktionierende Zange in der Peoplefotografie zu machen mit zwei Köpfen an einem Generator mit den Standardkabellängen. Und da genügend Verlängerungskabel bei Elinchrom fast so viel kosten wie ein zweiter Jinbei… naja, da muss ich nicht weiter schreiben. Dieses Argument mit den beiden Ausgängen ist eigentlich nur gültig für Makrofotografen bei denen das Kabel um ihr Käfer herum reicht… nicht wenn man Menschen fotografiert. Die zweite mögliche Variante wäre ein Aufhelllicht von der Gegenseite des Führungslichts. Naja, selbst dafür reichen die Standardkabel oft nicht ohne dass die Kabel quer gespannt durchs Bild zu hängen :-(…

Natürlich ist es teilweise schön zwei Köpfe an einem Generator zu haben. Ein Argument ist es aber nicht für mich.

TECHNICAL Vergleich Fotos

TECHNICAL Vergleich Fotos

Elinchrom ist einfach cleverer in Punkto Erfahrung. Der Akku ist ein Teil der Geräts und nicht im Gerät selbst. Dadurch spart man sich den Platz eines Zusatzakkus und für Mobilblitzer können 10cm auf 10cm auf 10cm ein großer Teil des Fotorucksacks sein.

TECHNICAL Vergleich Fotos

TECHNICAL Vergleich Fotos

Hier sieht man eine der großen Schwächen des Jinbeis. Der Akku kommt von oben rein. Nicht nur dass die Verarbeitung der Klappe echt mies ist, es ist auch eine Outdoor-Schwachstelle. Ich kann garnicht zählen wie oft wir in Deutschland schon von einem kurzen Regen überrascht wurden. Während der RangerQ oben versiegelt ist und selbst die Knöpfe versiegelt im Gehäuse sind können einzelne Tropfen leicht und locker in den Jinbei reinkullern. Gefährlich für den Jinbei!

TECHNICAL Vergleich Fotos

TECHNICAL Vergleich Fotos

TECHNICAL Vergleich Fotos

Ich würde an dieser Stelle die Frage nach dem richtigen mobilen Blitz etwas umdrehen. Nicht welches Produkt ist besser für mich sondern:

Kann ich mit den mehr oder minder großen Nachteilen der 429 € leben oder nicht? 

Wenn nämlich nicht 1-3 Nachteile des Jinbeis gegenüber über dem 2000 € RangerQ gewaltig stören, dann wäre es sinnlos den RangerQ zu kaufen. Der Jinbei ist wie gesagt so günstig und gut im Vergleich zum RangerQ, dass der RangerQ sich nur lohnt, wenn man ihn braucht oder wirklich will. Wo liegen jetzt also im Endeffekt die Schwachpunkte des Jinbei FLII-500*?

  • Leistungsgenauigket ist nicht gut. Wenn man schnell fotografiert und nicht beim Piepton noch etwas wartet, dann können starke Schwankungen auftreten.
  • Abbrenngeschwindigkeit ist unterirdisch 🙂 aber mit dem Yongnuo 622 oder den Pixel Kings und der SUPERSYNC Methode kann das gerade auch ein mega Vorteil sein.
  • Der RangerQ ist deutlich schneller in den Blitzfolgen. Wenn es auf verlässlich schnelle Auslösungen in wichtigen Fotoshootings geht dann wird man sich sicherlicher ab und an mal über das Warten beim Jinbei ärgern.
  • Abbrenngeschwindigkeit ist ein weiterer Punkt wenn es um Bildschärfe geht. Bilder erscheinen bei hohen MP-Zahlen und in 100% deutlich unschärfer beim Jinbei.
  • Wenig vertrauensvolle Ladeanzeige beim Jinbei. (Das ist nur so ein eigener subjektives Gefühl bei uns wenn wir damit arbeiten!)
  • Keinerlei verwendbares Einstelllicht welches gerade in dunklen Locations den Unterschied zwischen Fokus und Nicht-Fokus machen kann.
  • Gerade on location kann es extrem wichtig sein die Blitzleistung von der Kamera steuern zu können. Denn man hat oft nicht die konstanten Bedingungen aus dem Studio sondern Lichtbedingungen ändern sich teilweise ständig.
  • Langlebigkeit der Steckverbindungen, Kabel, Kontakte und Knöpfe. Wir haben mit den ersten Ranger bekommen der in Deutschland verfügbar war. Und er lebt immer noch und wir arbeiten immer noch mit dem Gerät. Und der Ranger hat schon die Ostsee, die Nordsee und das Mittelmeer überlebt geschweige denn die ganzen Torturen in Deutschland.

Also… dass sollte jetzt helfen. Jetzt wisst ihr was euch erwartet aber nicht vergessen. Der Jinbei FLII-500* ist ein wahnsinnig günstiger Blitz der vergleichbar mit den Yongnuo Aufsteckblitzen auch funktioniert. 🙂 Wir haben tolle Bilder mit beiden Generatoren gemacht und ein Jinbei ist keine Entschuldigung für “schlechtere” Bilder. Wir haben nämlich schon oft mit dem besten Fotozeugs die schlechtesten Bilder gemacht. 🙂 aber man sollte eben wissen auf was man sich einlässt. VORHER.

Beim Jinbei ist es nicht die Funktionfähigkeit des Blitzes selbst. Es sind die vielen kleinen Dinge die eben wirklich stören können; aber nicht müssen. Von daher geht einfach durch die Punkte oben Schritt für Schritt durch und entscheidet dann selbst.

Damit wären wir am Ende und bitte vergesst das Fotografieren nicht!!! 🙂

Lieben Gruß

Martin & Marc

UND WER DIE F.A.Q. SENDUNG VERPASST HAT… HIER DAS VIDEO!

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41 Kommentare

Dein Kommentar
  1. Also ich war ja schon immer begeistert von Euren Beiträgen gerade für Fotografen mit weniger Budget, das Ihr Eure Möglichkeiten und Erfahrungen in solch ausgiebige Tests und Berichte steckt.
    Aber leider war dieser Artikel ziemlich schwer zu lesen, was ich eigentlich nicht gewöhnt bin. Ich will wirklich nicht meckern, aber habt Ihr den nicht Korrektur gelesen? Hat den Lesefluss leider sehr behindert.
    Trotzdem natürlich ein guter Artikel!

  2. Hey, schönes Review. danke dafür. Der jinbei ist wirklich so unglaublich günstig. Ich denke ich werde ihn ausprobieren. Da ich Outdoor bei Hochzeiten immer manuell mit mehreren yongnuos geblitzt habe, werd ich erstmal die günstigere Variante testen. Hauptsache power ist da erstmal die Maxime. danke für den test

  3. Moin,

    jeder Eurer Beiträge macht Spaß!

    Für mich ist der JINBEI DC-600 (Set) eher vergleichbar mit dem Ranger als

    der FL II und so viel teurer ist er auch nicht. Habt ihr das Gerät auch schon mal getestet?

  4. Ich finde den DC-600 besser, für meine Begriffe hat er einen deutlich besseren Akku (LiIon) der wie beim Ranger unten angesetzt wird. Ladezeiten sind gefühlt deutlich schneller als beim FLII und das LED-Einstelllicht kann man wenigstens ein bißchen nutzen.

    Vor allem wenn man den 600er PRO Kopf nutzt, dann kann man auch mal ne größere Softbox dranhängen ohne ständig Angst zu haben daß er sich von selbst zerlegt.

  5. Hallo Martin und Marc,

    als erstes ein großes Lob und meinen Respekt für die tolle Live-Sendung. Hatte mir das Video gestern Abend in einem Stück angesehen. Es wurde ja schon viel dazu im Blog geschrieben, deshalb von mir nur kurz: Weiter so! Ihr werdet mit Sicherheit die ein oder andere Sache noch verbessern. Mit der Zeit wird das bestimmt auch routinierter ablaufen. Für die erste Sendung einfach TOP!

    Mich persönlich würde mal eine kleine Testreihe der Jinbei DC 600 und 1200 mit zugehörigen Lichtformern (Beautydish, 90er Octa und Ringblitz) sehr interessieren. Vielleicht könnt ihr dazu ja auch mal eine F.A.Q.- Sendung machen. Interessiert bestimmt jedem hier im Blog.

    Ach ja, noch was. Ein User im Blog hatte vorgeschlagen Studiogäste einzuladen. Das wäre richtig cool! Würde mir gerne mal alles aus nächster Nähe ansehen.

    Beste Grüße aus Dreieich

    Leon

  6. Netter Beitrag !! Wir müssen uns in diesem Jahr für den Outdooreinsatz auch mal wieder neu aufstellen, weil unser guter alter Porty langsam aber sicher den Geist aufgibt, nur denke ich bleiben wir bei Hensel. Allerdings und da tun sich viele gute Fotografen wohl was die Meinung betrifft zusammen, ist der Ranger die ultimative Maschine für jeden Einsatz. Daher könnte man sich das Gerät ja doch auch mal ansehen, gerade jetzt in der neuen Generation !!

    Mal sehen, wie wir uns letztlich entscheiden werden.

  7. Hallo,
    hatte euren Beitrag das erstemal wahrgenommen. Ich habe einen FlI und kann dazu nur einen Kommentar abgeben tolles Teil. Ich habe gesehen das ihr einen Fl II habt der schon älter sein muss, meiner hat bereits einen usb anschluss mit auf dem Panel für einen noch nicht erwerbbaren Fernauslöser.
    Ausserdem sollte man sich die Profi Variante des Blitzkopfes dazu gönnen. Der kostet zwar nochmal um die 150 Euronen aber dann halten auch große Oktas weil der Kopf aus Metall ist und einen besseren Stativanschluss besitzt. Ausserdem hat das Einstelllicht des Profikopfes ein LED das viel heller ist als die Funzel des Normal kopfes. Warum Jinbei den nicht als Bundleoption dazu verkauft fragt man sich schon. So liegt ein Kopf dann als Ersatz zuhause rum. Es ist übrigens der gleiche Profikopf wie der für den DC 600 funktioniert an beiden Blitzgeneratoren. Aber

  8. Wo liegen jetzt also im Endeffekt die Schwachpunkte des Jinbei FLII-500

    […]

    Bilder erscheinen bei hohen MP-Zahlen und in 100% deutlich unschärfer *beim Jinbei*.

    Müsste es nicht “beim Elinchrom” heißen?

    Danke für den Artikel und das Gegenüberstellen. Half mir sehr mich zu entscheiden. Aber auch zu erkennen, was ich wirklich brauche.

  9. Danke für das Review und die Zusammenfassung in Textform.

    Ich nutze Jinbei mittlerweile seit gut 2 – 2,5 Jahren, die ersten Geräte (meinen 250Ws Studioblitz und der FL500 1. Generation) mussten noch im EU Ausland geordert werden, weil es in D noch keine Händler gab, die den Chinesen im -Portfolio hatten….

    Mittlerweile habe ich den FL500 in der zweiten Generation und bin mehr als zufrieden mit dem Teil. Und wie schon gesagt, dank Pixel King sind auch on Location 1/8000Sek problemlos möglich 🙂

  10. Hallo, mir scheint es so , dass ein adäquater Vergleich nur zw. Priolite MB/MBX und Elichchrom Q möglich wäre. Demnächst kommt ein RimaLite i4 dazu. Auch wenn man Priolite primär als größer in Abmessung wahrnimmt, darf man nicht vergessen, dass das Gerät alles in einem Body hat und vom Gewicht her nicht relevant schwerer ist als Ranger Q. Oder täusche ich mich ? Ein Rime LIte wird vermutlich etwas kompakter als pRIOLTE.

    Gruß.

  11. Ganz ehrlich…mir ist es immer noch weitgehend ein Rätsel, wie man bei derart gravierenden Nachteilen überhaupt auf die Idee kommen kann, ein Gerät wie den Jinbei zu kaufen:

    – “Es ist nichts für die Ewigkeit aber kein Euro ist daran verschwendet zugleich! Klingt komisch, [..]” – Ja, klingt wirklich komisch und die folgende Begründung verstehe ich nicht. Nicht etwa der Vergleich zum Quadra hinkt, mit dem man eurer Meinung nach den Jinbei “eigentlich nicht vergleichen” kann – diesen Vergleich MUSS man ziehen, um eine vernünftige Kaufentscheidung treffen zu können. Sondern der Vergleich zu Aufsteckblitzen von Kameraherstellern, denn die sind für einen völlig anderen Einsatzbereich gedacht, sind auf völlig andere Fähigkeiten optimiert.

    Über 400EUR für ein Produkt auszugeben, bei dem es offensichtlich ist, dass es nicht auf Langlebigkeit ausgelegt wurde, das ohne Herstellergarantie kommt und das man, wenn es nach einem halben Jahr (nach Beweislastumkehr bei der Händler-Gewährleistung) einen Defekt aufweisen sollte, sicherlich wegwerfen kann, weil es vermutlich keine Ersatzteilversorgung oder Reparaturmöglichkeit geben wird, ist in meinen Augen absurd. Jeder weiß, dass bei modernen technischen Geräten Defekte nicht zwangsläufig mit der Nutzungsintensität zusammenhängen müssen, lediglich sporadischer Hobbyeinsatz als Argument zieht also nicht – in meinen Augen eine ziemliche Risikoinvestition, die gerade dann, wenn man aufs Geld schauen muss, gefährlich bzw. besonders ärgerlich werden kann. Für einen Quadra, der mit Herstellergarantie kommt, kriegt man garantiert auch Jahre nach deren Ablauf noch Ersatz- und Verschleißteile.

    Gerade im Hobbybereich, wo sich Interessen auch mal Verschieben können, geht man mit dem Quadra auch kein großes Risiko ein, weil man ihn auch jederzeit wieder für gutes Geld gebraucht verkaufen könnte, wenn man mal keinen Bedarf mehr hat. Umgekehrt besteht natürlich auch die Möglichkeit, ein Stück preiswerter als neu einen Quadra gebraucht zu kaufen, was wegen der höheren Qualität, der garantierten Ersatzteilversorgung und Reparaturmöglichkeit ein überschaubares Risiko darstellt. Aber selbst neu kostet ein Quadra mit Kopf mitnichten 2000EUR, wie ihr behauptet.

    Egal mit welcher Intention man nach einem solchen Gerät sucht, sehe ich gravierende Argumente gegen den Jinbei:

    Gerade als blutiger Blitzanfänger, wenn man mal reinschnuppern möchte, kann man die Probleme des Jinbei doch besonders schlecht deuten oder kompensieren und es wird einem der Spaß womöglich auf Anhieb genommen. Da ist es echt sinnvoller, sich mal professionelles Equipment zu mieten – das ermöglicht auch einen Einblick, erspart einem viele kleine Probleme bzw. erleichtert die Arbeit und ist billiger. Das gilt auch für diejenigen, die so ein Gerät nur 3, 4 mal im Jahr brauchen.

    Hat man hingegen bereits Erfahrung mit entfesselten Aufsteckblitzen oder Indoor-Studioblitzen, weiß man doch bereits, was man prinzipiell will bzw. braucht und hat keinen erneuten Bedarf an einem Einsteigergerät als Übergangslösung.

    Außerdem nicht außer Acht lassen sollte man, dass man sich doch letztlich mit dem Kauf auch für ein System entscheidet – zum Gerät braucht man schließlich auch Zubehör, Lichtformer, für die prinzipiell das gleiche gilt und womit sich das Risiko, bei einem billigen Produkt fehlzuinvestieren, noch erhöht. Stellt man fest, dass man letztlich doch Richtung Quadra will, ist es nicht nur das Gerät, das man tauscht, man vollzieht dann einen ganzen Systemwechsel. Das lässt die Idee, den Jinbei als Einstieg oder Übergangslösung zu betrachten, ziemlich teuer werden.

    Überhaupt sollte man bei einem Kauf nicht nur das Blitzgerät selbst, sondern immer das Gesamtkonzept des Herstellers berücksichtigen. Auch im Lichtformerbereich und gerade für den On-Location-Einsatz bietet Elinchrom in meinen Augen unschlagbar praktische und innovative Produkte, die das ganze System gegenüber dem Bowens-kompatiblen Anschluss ungleich attraktiver sein lassen und auch im Hobbyeinsatz sinnvoll und – nicht zuletzt – sehr viel spaßbringender sein können.

    All das kann man als Anfänger ohne Ahnung von Blitzsystemen vorher noch gar nicht absehen und einschätzen und ich schätze das Risiko, dass sich letztlich die gut 400EUR für einen Jinbei (plus das, was man in Zubehör investiert) als Fehlinvestition entpuppen, als gefährlich hoch ein.

    Ich bin der Meinung, Faktoren wie inkonsistente Leistungsabgabe, mangelhafte Verarbeitung und Haltbarkeit sowie unscharfe Bilder KÖNNEN nicht nur störend sein, sie sind es auf jeden Fall – auch im Hobby! Faktoren wie Unterschiede in der Lichtqualität der Lichtformer zwischen billigen und etablierten Herstellern sind zugegeben schwierig messbar. Jeder, der etwas ambitioniert an die Sache rangeht (das unterstelle ich nahezu jedem, der sich einen Outdoor-Blitzgenerator kaufen will) und in erster Linie an hochwertigen Bildern interessiert ist, sollte sich diesen Ärger ersparen. Ja, man kann mit jedem System gute Bilder machen. Ja, man kann auch mit einem teuren System schlechte Bilder machen. Aber mal im Ernst, hochwertige Technik erhöht nicht nur den Spaßfaktor und reduziert Problemquellen, es macht die Arbeit auch ungleich komfortabler und erleichtert es im Schnitt ungemein, zu guten Ergebnissen zu gelangen. Interessanterweise laufen viele auch im Hobby mit Kameras und Objektiven herum, die der teuren Oberklasse zuzuordnen sind – das wird relativ flächendeckend angestrebt, dabei gibt es dafür in meinen Augen deutlich weniger schlüssige Begründungen, als das bei Blitzgeräten der Fall wäre.

    Ihr gebt hier unglaublich viele hilfreiche Tipps und Denkanstöße nicht nur für Einsteiger! Aber in diesem Fall finde ich leider mal, dass ihr zumindest in dieser Textzusammenfassung sehr wesentliche Punkte außer Acht lasst bzw. fragwürdige Prioritäten setzt.

    • Hallo Christoph,
      wir schreiben hier ja aus unserer Sichtweise und ich denke in vielen Dingen gibt es weder richtig noch falsch. Und genau deswegen haben wir Leser wie dich. Du bringst einen anderen Aspekt in die ganze Sache. Ja alle Faktoren die du sagst sind wahr und trotzdem auch wieder nicht. Denn manch ein anderer Fotograf sieht es anders. Und ja ich habe das schon oft erlebt. Deine Meinung ist richtig und falsch gleichzeitig…
      Danke dir für die viele Mühe… Ich denke du gibst ganz vielen da draußen noch einen zusätzlichen Überblick.

      Liebe Grüße
      Martin

  12. Also ich muss Christoph teilweise doch recht geben. Denn auch nach Beratung durch Martin (Danke nochmals!) bin ich mir bzgl. der Verarbeitungs-Qualität von den Jinbei´s echt verdammt unschlüssig! Ich meine, da schießen einige Hunderte / Tausende Ampere Impulse durch…Und dann ein schlecht verarbeiter Kontakt / Kabel?! – Da muss es doch noch nicht mal Regnen und es kribbelt…

    Mir ist vollkommen bewusst, das Martin o.Ä. selbst nur mit Strobes verdammt gute Bilder machen können (Welche vllt. nur durch den Look von einem Porty zu Unterscheiden wären). Doch ich finde, man sollte das kaufen, was einen zufrieden (!) stellt.

    In der Objektiv Welt, ist so mancher mit den Bildern durch ein 28-300 auf 50mm zufrieden…Ich musste mir erst ein Zeiss Makro Planar vor den Body schnallen bis ich zufrieden war!

    Ergo kann man die Beürfnisse eine jeden nicht pauschalisieren sondern es jedem selbst überlassen! Wie Martin mal sagte: Es geht nicht um dürfen sondern um brauchen…Brauch man einen Ranger um die Performance zu bekommen, die man verlangt – Go for it!

    Just my 2 Cents

  13. Hiho Martin

    Klasse Review, aber ich habe noch eine Frage: Warum gerade der FLII-500? Jinbei hat doch auch noch andere mobile Lösungen mit höherer Leistung und kleinerem PReis. Dort ist mir zB der RD-1200 (1200Ws, und in Dt für etwa 300€ zu bekommen).

    Oder denkst du, dass dieser als Vergleich (auch bezogen auf das FAQ-Video) einfach eine zu hohe Grundleistung bietet? Immerhin hat der minimal 1/16, also immernoch mit 150W das 3 fache eines Systemblitzes…. ODer gibt es andere Argumente, warum dieser als Kontrahend ausscheidet?

    Grüße und WEITER SO!!!!!

    • Hallo der Herr…
      also 1200Ws ist dann doch etwas viel Leistung für den meisten Einsatz. Meistens braucht es deutlich weniger als viel mehr. Außerdem ist der FLII schon das neueste Model und am ausgereiftesten von der technischen Seite gesehen.

      LG
      Martin

  14. @ admin

    Wie kann man das Gerät dann ernsthaft in Erwägung ziehen? Könntest du mal Fotos zeigen, damit ich mir ein Bild machen kann. Habe überlegt den Fl-II anzuschaffen, aber das ist wirklich ein Nogo, da kann ich mein 70-200mm 2,8 II ja gleich gehen ein 18-200 tauschen :/

  15. danke für den informativen beitrag! ich hab mir übrigens den dc-1200 zugelegt und wollte auch etwas wegen der schärfe einwerfen: du meinst sicher die schärfe bei bewegungen wenn du mit langsamen verschluss arbeitest?

  16. jupp, der jinbei ist langsamer im abbrennen und darum nicht so knackig scharf. Aber darum geht auch supersync, was auch interessante Möglichkeiten eröffnet. ansonsten hilft ein Bildstabi oder Stativ, wie sonst auch. perfekt ist der jinbei nicht, aber man kann schon einiges damit machen. Freelander, DC-600 und DC-1200 unterscheiden sich kaum von den abrennzeiten. Technisch sollte der 1200er bei derselben abgegebenen Leistung bisschen flotter sein, in der Praxis bleibt nichts davon übrig. Dafür hat der 1200 vorallem bei Supersync mehr Reserve! Bei Jinbei hatte ich noch keine Probleme mit den Kontakten, auch nicht im strömenden Regen (gewagt und geklappt). Nur die Funkauslöser die jinbei beitut sind Grottenschlecht, sind aber eh alle durch den yongnuo ersetzt, hier bin ich dankbar im nachhinein das der Auslöser NICHT integriert ist. Nehmt ein anständiges Kabel dazu (PC-Stecker mit schraubverschluss und ordentlicher Klinke) und das dann klappts auch mit dem Jinbei

  17. Hallo,

    super interessanter Bericht.

    Was mich noch interessieren würde, in wie weit das Einstelllicht nutzbar ist. Vor allem wie stark. Reicht es um tagsüber zum einrichten des Lichtformers zu sehen wo das Licht hinfällt. Oder ist das Einstelllicht zu schwach dafür?

    best regards

    Marc

  18. Hallo,

    habe gerade den Bericht zum Jinbei FLII-500 gelesen. Auch ich nutze diesen kleinen Porty. Der für mich große Vorteil zum Ranger ist die Möglichkeit des Supersync. So lässt der Blitz mit meiner Canon problemlos Belichtungszeiten bis 1/8000s zu. Unverständlich ist für mich, dass ein Blitz mit der Bezeichnung *500 nur 400WS an Leistung hat. In der Realität (zumindest ist das bei meinem Exemplar so) sind es tatsächlich nur 200WS. Der Jinbei hat nämlich exakt eine Blende weniger Leistung als mein 400WS Studioblitz von Multiblitz. Das ist schon sehr ärgerlich. Wen es interessiert, unter habe ich auch einen kleinen Bericht zum Jinbei geschrieben…

    Viele Grüße,

    Marc

  19. Hi Hallo werden nicht alle Studioblitze mittlerweile in China gefertigt wie zb das Mc Book. Natürlich kann man beide Geräte vergleichen, in der Schweiz kostet ein Facharbeiter mindestens das 10 fache als in China und bei dem Abbrenzeiten waren früher die Hensel, Bowens usw auch nicht besser und ob der Akku oben oder unten rein kommt ist auch Quatsch. Ich habe dem FL 500 schon über zwei Jahre, das Teil zuverlässig und die Klappe geht auch nicht kaputt, wer in Deutschland das Gerät kauft hat auch Gewährleistung BGH/EuGH. Abgesehen davon gibt es auch Händler die solche Geräte für 100€ reparieren.

  20. Was mich viel mehr Interessiert, ist dass Innenleben der Geräte egal ob China oder Deutschland,Schweiz , USA und es würde mich auch nicht wundern wann da die gleichen Bauteile wie in den Etablierten Marken Geräte verwendet werden .

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