Hallo liebe Liebenden und willkommen bei einem neuen Setup-Tutorial. Es geht heute um eine Art und Weise wie wir in letzter Zeit soooo oft fotografieren. Und zwar um eine äußerst interessante und mobile Art und Weise zu fotografieren.
Guckt euch mal das Setup an! Hier ist es! Ein Foto zeigt ALLES. Den Aufbau, Blitz und Kamera.
Wir haben uns hiermit also einen DELUXE-Aufsteckblitz gebaut. Stärker, schöner und besser positioniert als jeder andere Aufsteckblitz. Das Setup besteht aus einem RangerQ mit maximal 400Ws, einem FlashBracket (EDIT) in Form eines MANFROTTO MAGIC ARMS (EDIT ENDE) und einer Kamera mit Standardzoom. Warum Zoom, dazu kommen wir später.
Damit ihr auch wirklich seht, dass es kein blöder Deluxe-Aufsteckblitz ist, könnt ihr auf den unteren Bilder gleich mal die Position und den Aufbau checken. Der Blitz befindet sich genau über der Kamera in einem Abstand von ca. 20cm weg vom Objektiv.
Der einzige aber auch große Unterschied ist die Lichtformung und Größe der Lichtquelle.
Schauen wir uns aber direkt ein Ergebnis an. Und anhand des Ergebnisses können wir uns direkt weiter durch die Charakteristik arbeiten. Unser Mega-Super-Duper-Aufsteckblitz hat also folgende Ausleuchtung erzeugt:
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Auf dem Foto erkennt man mehrere, sehr wichtige Faktoren der Ausleuchtung.
- Das Licht nimmt kontinuierlich in die Tiefe des Raumes ab.
- Die Kontraste sind extrem stark, aber dafür gleichzeitig extrem wenig.
- Die Ausleuchtung hat keine störende Schlagschattencharakteristik.
- Das Licht erzeugt schöne Glanzstellen auf der kamerazugewandten Haut.
Insgesamt lässt sich der finale Look schwer beschreiben. Es ist ein Mischmasch aus sehr paradoxen Eigenschaften. Starke aber wenig präsente Kontraste, Tiefe trotz platter Ausleuchtung, Highlights trotz Direktheit, Schatten trotz ultra-frontalem Licht.
Was wir aber auch direkt wahrnehmen ist die Leuchtkraft der Farben. Und glaubt mir, da ist nicht Photoshop dran schuld sondern das böse Licht. Farben sind ja reflektierte Lichtstrahlen in verschiedenen Wellenlängen. Und was für eine Farbe von einer Oberfläche zurück kommt, das definiert die Oberfläche und deren physikalische Reflektionseigenschaften. Nun muss man aber in der Fotografie auch wissen, dass der Winkel eines Lichtstrahls sehr unterschiedliche Effekte haben kann. Meistens (je nach Material) ist es so, dass direktes frontales Licht die intensivsten Farben zurückstrahlt, während steiles Licht die Farben matter und flauer erscheinen lässt. Dies ist auch mit ein Grund, warum Ringblitz- und Ringleuchten-Fotos oft so unnormale Farbwirkungen erzeugen. Probiert es selbst aus, direktes Licht bringt intensivere Farben hervor.
In einem Abstand von ca. 2m haben wir die Strecke aufgenommen und dabei bei ISO200 eine Blende von 16 verwendet. Der Blitz war dabei auf unter 100W Leistung gestellt und hätte in dieser Leistungsstufe annähernd Serienbildgeschwindigkeit.
Hier seht ihr einen finalen Shot auf dem Display der D700. Die Fotos entstammen bis auf die Tiefenfärbung direkt aus der Kamera.
Extrem wichtig bei diesem speziellen Setup ist die Perfektheit der Ausrichtung des Blitzes. Der Blitzkopf muss sich absolut direkt über der Achse befinden. 3-4cm können schon genügend Abweichung darstellen um den Look komplett durcheinander zu bringen.
Fotografiert haben wir mit der grandiosen D700 und dem 24-70 2.8 Objektiv. Die Kamera rockt einfach nur!
Das Zoom haben wir deshalb genutzt um wenigstens etwas Änderungsmöglichkeiten in Bezug auf Schnitt und Perspektive bekommen. Da der Blitz an der Kamera montiert ist, führt jede Änderung der Position zu einer Veränderung der Lichtstärke. Um nicht dauernd nachregeln zu müssen, nutzt man die Brennweite um Variationen zu erzeugen.
Bzgl. der Veränderung der Lichtleistung wissen wir ja unsere altbekannte Formel aus: 2x Entfernung = 1/4 der Lichtleistung und umgekehrt. Verändern wir also die Leistung regeln wir direkt die Blenden am Ranger mit. Verändern wir die Entfernung um 25% müssen wir also die Zahl am Ranger um eins vor dem Punkt verändern. 25% = 1 Blende = 10 Klicks am Ranger. Und schon können wir ohne Unterbrechung weiterfotografieren.
DIE ENTFERNUNG BESTIMMT DIE LICHTLEISTUNG!
Hier noch das übliche Setup in der Vogelperspektive.
Auf dem Foto ist deutlich die Abnahme der Helligkeit in den Hintergrund zu erkennen. Die Helligkeit wird von rechts nach links schwächer weil das Foto von rechts nach links in der Tiefe gestaffelt ist.
So, das Setup ist der absolute Hamma und ihr werdet erstaunt sein, wie toll die Shots mit dieser Kombination anmuten. Für alle “NICHT-RANGER-BESITZER” bietet sich natürlich auch ein normaler Aufsteckblitz an. Dann tut euch aber den Gefallen und formt das Licht des Aufsteckblitzes, macht es größer als euer Objektiv bzw. mindestens so groß wie eure Kamera breit ist. Ein kleiner Dish sollte gut funktionieren.
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Gruß
Martin & Marc