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IST ES DAS KREATIV-LOCH?

Hallöchen liebe Liebenden… heute brauche ich mal eure Hilfe. Nein, niemand muss Geld überweisen oder irgendwie etwas tun. Ich brauche euren Rat. Und zwar geht es um eine Frage, die sicherlich jeder von euch mal hatte oder noch haben wird. Das Kreativloch. Oh mein Gott, sowas wollte ich nie schreiben noch habe ich je daran geglaubt, dass mir sowas passieren könnte.

Gerade befinde ich mich in einem Zustand leichter fotografischer Depression. 🙂 Das klingt jetzt schlimmer als es ist. Keine Sorge, wir haben bereits genug vorbereitet und geplant, dass es uns dieses Jahr nicht langweilig wird. Und sicherlich auch euch nicht wenn ich auf die Festplatte schaue!

Aber trotzdem, irgendwie finde ich gerade sehr viele Dinge unglaublich langweilig. Titten und Arsch z.B. was man glaub ich als männlicher Fotograf selten langweilig findet sind für mich fotografisch so ziemlich reizlos geworden. Die weiblichen Leserinnen werden diese Aussage hoffentlich entweder richtig deuten oder mir nicht böse nehmen. Es geht nämlich nicht nur um besagte Körperteile sondern auch um Personen generell. Gerade bin ich etwas platt und ich finde auch meine Arbeiten nicht besonders gut. Fotos gefallen mir selbst nicht und daraus resultiert dann eine leichte Resignation für die künftigen Fotos. Was kann man denn noch fotografieren nach der 1000 Person vor weißem Hintergrund? Was soll kommen nach dem 500 Blitzbild? Warum überhaupt solche Bilder machen? Weil man darüber etwas mit Photoshop pinseln kann? Haben meine Fotos überhaupt einen Sinn?

Gerade stecken wir aber in so vielen Dingen drin, dass ich schwer aus dem Getriebe der ganzen Rädchen raus springen kann. Gefangen auf einem Laufband was irgendwie keinen Stopp-Knopf hat.

Ich weiß, normalerweise präsentieren wir hier Lösungen und Möglichkeiten Dinge zu verbessern. Heute kann ich das aber gerade gar nicht tun. Ich weiß nämlich selbst nicht wie und was! So richtig habe ich mir darüber auch noch keine Gedanken gemacht. Das werde ich jetzt mal tun müssen.
Vielleicht brauche ich ja doch mal sowas was man Leben nennt 🙂 Ihr wisst was ich meine. Vielleicht ist die Lösung nicht in der Fotografie zu finden.
Wobei ich mich gerade auch nicht beschweren kann, dass Fotografie kein Spaß macht. Ich habe gleichzeitig 1000 Projekte im Kopf, 1000 Ideen, 1000 verrückte fotografische Wünsche. Sehr ambivalente Stimmung irgendwie. Vielleicht bin ich ja eine Frau in ihren Wechseljahren und seh nur aus wie ein dicker Kerl… Passt auch gar nicht zusammen irgendwie. Ist aber so. 1000 Ideen aber trotzdem keine Lust und kein Bock!

Jetzt seid ihr dran, was würdet ihr mir raten? Und jetzt bitte nicht mit “1 Jahr Insel” kommen oder “Türe zuschließen”… gibt es andere Dinge? Ich werde vielleicht in ein paar Wochen oder Monaten euch vom Ergebnis meiner “Reise” berichten. Wenn die Kreativität wieder zurück ist, dann werde ich euch schreiben wie und warum, und wenn nicht, dann mach ich den Laden halt doch dicht… So long…

Martin

85 Kommentare

Dein Kommentar
  1. Es gibt für soetwas nur eine Lösung, die lautet Musik. Hört im Studio geniale Songs, im Auto, unterwegs den Stöpsel rein. Abends zum einschlafen..Musik ist die Lösung für all deine Probleme:-)
    Bestes Therapiemittel ever..

  2. Wie wäre es mal einem Fotograf eines anderen Metiers auf ne Fototour zu folgen? Mal in den Wald mit ner Digiknippse und “runterkommen”, also technisch. Oder Street-Art Workshops besuchen, mal den Blick über den Tellerrand wagen (macht ihr eh oft, aber nur so als Idee).

    Zudem evtl. die eigenen Fotos mal mit Vertrauenspersonen durchgehen, eventuell ist es echt nur komplett subjektiv dass die Fotos “nicht mehr so der Brüller sind”.
    Wenn man zu oft dasselbe macht wird es langweilig. Dann sehnt man sich nach Abwechslung, kann ja aber auch nicht alles über den Haufen werfen. Also lieber kleine Ausbrüche?
    Auch mal gut: Klettern gehen (Kletterwald etc) nur mit Helm und Handykamera. Gern auch ohne Kamera.

    Das wären die ersten 2 Minuten Hirnschmalz meinerseits…
    LG
    Schneemensch

  3. HI Martin,

    geh raus…raus in die Welt an Orte wo du noch nie warst (und wenns ein anderer Stadtteil ist)
    aber OHNE irgendeine Kamera 😀 einfach mal NICHT nach Ideen suchen oder krampfhaft Motive checken…
    dann kommt das ganz von ganz allein wieder.

    Hilft mir ungemein 😀

    Auch komme ich immer wieder auf Eric Bonts aussage in der Liveshow zurück, das er einfach mal 2 Monate lange keine Kam in der Hand hatte und einfach was andere gemacht hat worauf er bock hatte 🙂

    Man muss ne unentwegt Fotos machen oder neue Ideen raushauen…das kommt von alleine!

    Vielleicht hilfts ja 😀

    Gruß
    Sascha

  4. Kommt mir bekannt vor….erst recht wenn der Stapel “Muss ich noch erledigen/fertig machen” immer größer wird. Wobei ich bei weitem nicht Eure Möglichkeiten zur Verfügung habe. Aber vermutlich wird sogar das jedem mit der Zeit etwas “fad”. Vielleicht hilft es nicht gerade 1 Jahr wegfahren aber sich evtl mal 2-3 Wochen auf Reisen ausklinken und dort mit einfachen Mitteln fotografieren oder die Kamera ganz daheim lassen um dann mit leichten Foto-Entzugserscheinungen zurückzukommen. So war es bei mir beim letzten Trip durch Thailand für 3 Wochen. Da hatte ich richtig Bock auf ein neues “Titten und Ärsche” Shooting 😉

    VG
    Frank

  5. Hi Martin, also ich hatte so eine Phase von 2000-2006 (!!) in der ich meine Cam an den Nagel gehangen habe und kein einziges Foto schiessen konnte. Was mir damals geholfen hat, dieses “Problem” der Tretmühle zu lösen, war einfach erstmal kein Shooting der “üblichen Art” mehr zu machen, keine “gute” Cam mehr in die Hand nehmen, sondern sich auf das besinnen, was dass Fotografieren ausmacht: Stimmungen einfangen. Ich bin dann in 2007/07 mit meinem iPhone losgezogen und habe abgelichtet, was es mir so angetan hat, Qualität war egal, mir ging es um Aussagen und Gefühle in den Fotos. Naja, mittlerweile mach ich das immer so, wenn ich “unkreativ” werde, dass ich mir mein telefon schnappe und einfach durch die Gegend renne und viele tolle Dinge sehe und fotografiere (PS: Dabei findet mann dann auch die tollsten Locations für spätere Shootings). Hoffe es hilft dir irgendwie

  6. Hallo Martin, ich denke das Problem kennt jeder von uns.. Mach doch mal etwas wie der Kollege Heinrichs. Zb ein Model mit Glamour Make-up und dann ruinierst du das mit einem wunderbaren Splash Shooting

  7. Wie wäre es mit Bildern, die eine echte Aussage treffen oder eine Geschichte erzählen?!

    Ich mag, wie Du strukturiert fotografische Inhalte vermittelst.
    Früher mochte ich auch Deinen Bildlook. Mit der Zeit aber kommt es mir jedoch so vor als würde ich bei Euch nur noch junge Frauen in zum Teil bemittleidenswerten Posings (verquerte Oberkörper- und Armhaltung etc.) sowie ohne Gesichtsausdruck sehen – mal am Meer, mal auf einer Treppe, … mal in Köln oder Hamburg, mal im Ausland, … mal blond, mal brünett. Aber für mich, subjektiv, immer das selbe!

    Ich schaue bei Euch wegen der Lehrinhalte vorbei. Die Bilder betrachte ich mir nur noch soweit es zum Erfassen der Lehrinhalte nötig ist, da immer das selbe (ausdruckslose). Inspirationen hole ich mir woanders.

    Das ist jedoch nur meine Meinung, etwas direkter formuliert!

    Tschüß, danke für eine spannende Lehre und immer gutes Licht
    Michael

  8. Hallo Martin,

    irgendwann erwischt es jeden.. Ich hatte damals den Luxus, Schüler zu sein und konnte die Fotografie erstmal für ein paar Monate sein lassen, dann kam eine Freundin und die Fotografie war weiter weg.
    Nun, das ist mittlerweile ein halbes Jahr her & inzwischen ist die Freundin meine beste Freundin & Assistentin und nach dem Abi geht es jetzt wieder bergauf. Die Reifen Quietschen, es müssen nur noch die Bremsen gelöst werden 😛

    Lg Felix

  9. Ich glaub jeder kennt dieses Loch, wobei das bei dir ja glaub ich auch eher das “Monotone” ist. Hast du dir nicht mal überlegt einfach freie Arbeiten in anderen Bereichen der Personenfotografie zu machen? Oder einfach was ganz anderes womit du kaum Erfahrungen gemacht hast ( wenn es das überhaupt gibt 😀 ) Wo ich mich wieder gefunden hatte war die Inszenierte Fotografie / Staged Photography . Also wirklich sich eine Geschichte überlegen, sich wirklich Sets wie im Film überlegen und überlegen wie man eine neue Welt schaffen kann, eine Geschichte mit nur dem einen Bild erzählen. Ich muss da immer an den Fotograf Gregory Crewdson denken, der mit sehr sehr aufwendigen Inszenierungen seine Bilder umsetzt. Oder David Lechapelle, genau so ein Freund von Inszenierungen, nur etwas Bunter 🙂 Ich verbringe zwar selbst einen großen Teil meiner Zeit mit der Fotografie, aber ich nehm mir auch die Zeit um mich vor die Klotze zu hängen und Serien und Filme zu schauen, von denen ich oft neuen Inspirationsinput bekomme, oder auch Musik (bei mir Soundtracks, Metalltore, diverse Genres aus dem Gothicbereich) sowie stupides zocken von PC-Games. Oder wie der Schwaighofer mir mal geschrieben hatte als ich ihn um Rat gefragt hab was man gegen ein Tief machen kann. Sich mit anderen Kreativen zusammen tun, vielleicht brauchst du auch einfach mal neuen Wind durch neue Fotografen oder andere Kreative 🙂 Oder es ist einfach eine Phase die nächste Woche schon wieder rum ist.

  10. Was anderes probieren. Mir persönlich geht es ähnlich. Immer nur PS und LR ist langweilig und geht zu schnell. Gerade fallen aus meinen Drucker DIN A2 große Negative, die dann in der Sonne auf selbst beschichtetes Aquarellpapier belichtet werden. Cyanotypie…
    Macht Spaß und ist was ganz anderes. Ich werde in Zukunft versuchen Digital und Analog mehr zu mischen. Ich habe gemerkt mir fehlt einfach das Händische, die Haptik bei dem was wir machen..

  11. klingt blöd, aber mach konsequent an einem sehr engen Thema rum. Nicht Technik, das kannst du schon alles zur genüge, sondern ein Thema, eine Aussage, eine Geschichte. darf auch ein klassisches Motiv sein. Kreativ und originell sein zu wollen in Zeiten des Internets scheint unmöglich, aber in der Beschränkung findet man oft die Befreiung. (Sorry, wenn das zu philosophisch daherkommt.)

  12. Hallo Martin,

    was soll man jemanden raten, den man gar nicht kennt? – Das ist schon komisch, ich sehe Euere Sendungen, höre den Podcast von Paddy und Dir, ich lese Deine Artikel. Ich glaube fast, ich kenne Dich. Du kennst mich nicht. Was wäre nun also mein Rat?

    Fotografie ist toll, macht mir einen riesen Spass. Aber, es ist eben auch so, dass Fotografie, wie Du Sie betreibst, mit allem was rundherum dazu gehört, ein Beruf ist. Und mit dem Beruf ist es nun mal so, dass er oft Spass machen kann, manchmal aber auch einfach nur nervt. Immerhin, ist man irgendwo angestellt, hat man Urlaub. Urlaub ist für mich immer Zeit, in der ich mich bewusst nicht mit meinem Beruf befasse, keinen Gedanken.

    Machst Du Urlaub? Gönnst Du Dir zumindestens zwei Wochen im Jahr, wo die einzige Kamera vllt. die im Smartphone ist? Wenn nicht, wäre das ein guter Anfang, glaube ich.

    Und, wenn ich überhaupt so direkt fragen darf? – Du bist absolut präsent im Internet, beinahe täglich hört man was von Krolop&Gerst, dazu der Podcast mit Paddy. Umstellung auf neuen Broadcaster für die Livesendung, Videostrecken, eBooks schreibst Du auch parallel noch. Kann es sein, dass Du vllt. insgesamt mal eine Auszeit brauchst? Burn Out ist ein Begriff, der sehr inflationär genutzt wird, trotzdem. Pass auch auf, dass Du nicht einfach ausbrennst. Nicht das Dein persönliches Kreativloch am Ende ganz andere Ursachen hat.

    Was mir aber auch auffällt. Ich bin Hobbyfotograf, mein einziger Lohn bislang ist die Anerkennung von all denen, die meine Bilder mögen. Und auch die Kritik der Menschen, die meine Bilder nicht mögen, aber sich die Zeit nehmen, dieses mit sachlicher Kritik zu beschreiben. Ich weiss was Du treibst, Deine Fotos kenne ich gar nicht. Woran liegt das?

    Keine Ahnung, ob Dir mein geschreibsel hilft, aber das sind halt meine Gedanken dazu. Ich schreibe diese wie zu einem Freund, ich kenn Dich gar nicht, verrückte Zeiten.

  13. Wenn ich das mal so aus der Ferne beurteilen darf, glaube ich, dass Du einfach zu viel gearbeitet hast in letzter Zeit und Dein Kopf jetzt eine Pause will/braucht. Das ist doch im Grunde ein ganz normaler Prozess. Und ganz ehrlich, es ist auch wichtig, diese Löcher zu haben und sie zu akzeptieren. Denn wenn man sich nie hinterfragt und sich selbst auch nie mal so richtig ankotzt, dann kann man sich auch nie neu erfinden, weiter entwickeln, Richtungen wechseln. Und das wäre ganz schön langweilig. Von daher wäre mein Ratschlag einfach: abwarten, irgendwann Urlaub machen, weiter machen, neu beurteilen. Bloß nicht so schnell aufgeben. Denn dafür liebst Du das Ganze doch viel zu sehr!

  14. Hallo Maddin!

    Ich kann verstehen was du sagst. Solche Situationen entstehen schnell, gerade als Fotograf / Künstler. Ich bin oft frustriert, wenn ich durch die Communities schaue und sehe, dass jedes Foto das man überhaupt irgendwie machen kann schon gemacht wurde. Du als “Profi” hast natürlich mit den Kundenwünschen zu kämpfen, da muss man eben oft das selbe abliefern, weil es eben gewünscht ist, du dich spezialisiert und perfektioniert hast.

    Wie sieht es denn aus, wenn du einfach mal private Projekte machst? Irgendwas das interessant ist, das du noch nie gemacht hast, was du auch nicht “kannst”? Etwas das nie jemand sehen wird und wo es egal ist wenn kein gutes Ergebnis bei raus kommt. Oft kann man so reflektieren und bekommt einen anderen Blickwinkel. Z.B. sowas wie Wassertropfen Fotografie? Nur ne Idee, aber so gut wie jede andere auch.

  15. Hach, was find ich das grad sympathisch! Ernsthaft! Das ist sooo menschlich.
    Ich hab mich immer schon gefragt, wie man ein solches Pensum auf Dauer aushalten und immer noch soviel Energie aufbringen kann.
    Die ambivalente Stimmung kenn ich gut. Wobei ich Titten nie langweilig finde. Fotografisch versteht sich 😉 Ich betreibe nur Hobbyfotografie, aber auch da gibt es Phasen, in denen es einfach nicht fluppt… in denen trotz tollem Model, gelungenem Setting und stimmiger Atmosphäre einfach kein Zauber in mir aufkommen will. Und trotzdem ist die Leidenschaft da. Wenn ich geile Fotos von Anderen sehe, kribbelt es trotzdem in den Fingern. Aber es klappt halt nicht.
    Ich mach dann wirklich Pausen. Auch wenn es das ist, was du nicht hören wolltest. Ich mache Pausen und warte bis ich wieder geil auf Fotografie werde. Ich wende mich in der Zeit nicht ganz von der Fotografie ab, aber widme mich ihr nur noch recht eingeschränkt.
    Mein erster Impuls ließ mich bei deinem Satz “Vielleicht ist die Lösung nicht in der Fotografie zu finden.” heftig nicken.
    Probier´s aus! Anders findest du es vermutlich nicht raus, du Frau in den Wechseljahren im Körper eines (wie ich nicht finde) dicken Kerls 😉

  16. Hallo Martin,
    erwarte jetzt kein wundersames, allheilendes Rezept von mir, damit du sofort aus dieser Phase rauskommst 😀
    Ich als kleiner Hobby-Fotograf, der mehr machen möchte, seine Bestimmung aber noch lange nicht gefunden hat, kann dir das wahrscheinlich auch nicht geben.

    Aber ich muss mal sagen, Hut ab vor dem Schritt diese Zeilen zu schreiben. Mutig ist es allemal, vielleicht hat es auch schon ein bisschen geholfen sich den Frust von der Seele zu schreiben.

    Des Weiteren möchte ich einfach mal sagen, dass ihr absolut tolle und gute Arbeit macht. Es macht mir Spaß eure Videos zu sehen und die Tutorials zu lesen. Also auf einem so verkehrten Weg kannst du/ könnt ihr also nicht sein.
    Vielleicht kann es aber helfen etwas “exklusiver” zu werden. Nicht den ständigen Druck zu haben da und dort einen Blogeintrag schreiben zu müssen oder dort noch schnell zu posten. Sozusagen Qualität statt Quantität, wobei die Parameter natürlich von dir zu definieren sind. Oder probiere mehr live-Sachen zu machen im Studio oder auf Events…. Worauf hättest du Lust, wenn da nicht die Leute vor Studiohintergrund wären??? Vielleicht mal etwas ans Bauchgefühl halten…?!?
    Als Außenstehender hat man ja wenige Einblicke, was für euer Business wirklich alles dringend gemacht werden muss, aber ich glaube der Tipp mit weniger statt mehr könnte ein guter sein.

    Und wiegesagt nie vergessen: es gibt so unheimlich viele Leute da draußen, die eure Arbeiten absolut umhauen!
    Hoffentlich sind diese “Stimmungsschwankungen” bald wieder vorbei, wünsch dir viel Glück!

    liebe Grüße,
    Christian

  17. Jaja, wenn der Motor immer im roten Bereich betrieben wird, dann nimmt er sich mal eine Pause. Jedes Wochenende woanders ist halt hart.

    Hier ein Tipp zum schnellen Aufladen: Einmal Cavos und die Akkus sind erst einmal wieder voll. 😉

    Ansonsten statt selber Hand anlegen Fotobücher ansehen zur Inspiration. Bringt Ruhe und man hat mal wieder was echtes aus hochwertigem Papier in der Hand.

    Grüße
    Elmar

    http://www.elmarweiss.com
    http://www.elmarweiss-blog.com
    https://www.facebook.com/ElmarWeissPhotography

  18. Hallo Martin,

    vielleicht wirklich mal für einen Tag aus dem Trott aussteigen. Komm z.B. nach Moers (und er Hoffnung das du dich hier nicht auskennst), wir gehen in nen kleinen Stadtpark, ein Model das kaum bis keine Erfahrung hat und sich Mega über jedes noch so kleine Ergebnis freut, keine grosses Equipment, nur eine einfache oder am besten alte Kamera, ein Objektiv, KEIN Blitz, n Bierchen und schauen was man so alles in einem kleinen Stadtpark, mit einem unerfahrenen Model (das nicht halbnackt rumrennt) für kreative Ergebnisse bekommt. Wie lasse ich mit nix meine Bilder aussehen als wären sie am geilsten Ort der Welt entstanden.

    Nur ein Angebot 😉

    Gruß
    Thomas

  19. Moin,

    als ich an dem Punkt angekommen war, wo ich überlegt habe, was ich fotografieren möchte, bin ich zu dem Entschluss gekommen, nicht die “Titten und Ärsche auf weißem Hintergrund” zu fotografieren, sondern den Mensch, die Idee, die Seele, die Stimmung ohne irgendwelche die das Motiv perfekt schminken, die perfekte Frisur machen. Natürlich, so wie sie sind. Die Geschichte erzählen.

    Ok, geschafft habe ich es noch nicht, ich stehe auch noch am Anfang meiner “Reise” des Abenteuers Fotografie.
    Ich finde der Künstler “Licht ist alles” https://www.facebook.com/lichtistalles macht genau das, sehr sehr gut!

    Wenn mich jemand fragen würde, was Fotografie ist, dann würde ich genau das darauf antworten.
    Aber was weiß ich schon, so als Hobbyfotograf der gerade mal vor 3,5 Jahren das erste Mal eine Kamera in der Hand hatte.

    • Hat Paddy da nicht letztens erst einen guten Blogeintrag verfasst.
      Wo er erzählt, dass er sein Hobby zum Beruf gemacht hat und sein neues Hobby war … die Fotografie?

      Work- / Lifebalance ändern, selbst wenn du im Grunde als Arbeit fotografierst und als Hobby (Life) ebenfalls fotografierst.

  20. Hallo Martin, ich kenne diesen Zustand. Die gleichen Fragen stelle ich mir von Zeit zu Zeit auch immer wieder.
    Einen erfolgversprechenden Rat kann ich Dir leider nicht geben. Aber Deine Arbeiten sind gut, auch wenn Du im Augenblick daran zweifelst.
    Mir hilft in der Regel eine Pause. Am besten eine Urlaubsreise und tagelang langweilig am Strand liegen. Dann gehen mir 1000 Gedanken durch den Kopf und irgendwann bin ich froh nach Hause zu kommen und wieder zu fotografieren. Bis zur nächsten Depression 🙂
    LG Heinz

  21. Hi Martin,
    so vorschnell würde ich jetzt das ganze nicht aufgeben.
    So das mega Kreativloch hatte ich bisher nicht / habe es im Keim erstickt.
    Such dir einfach mal einen Bereich der Fotografie raus den du noch nicht (oder so noch nicht behandelt hast).
    Lass einfach mal deine Kamera zu Hause, wenn du losziehst (das wirkt Wunder und die Ideen sprudeln wieder).
    Versuchs eventuell einfach mal mit Street-Fotografie, das finde ich sehr entspannend.
    Kauf dir ein paar schöne Fotobände ohne viel Text zum entspannten blättern.
    Wie Tom schon erwähnt hat: Musik hilft !
    Eventuell einfach just for fun wie DigitalRev TV eine Pro Tog – Cheap Camera Challenge zu machen (oder ähnliche Projekte).
    Und natürlich das wichtigste: ANALOG & selbst entwickeln / belichten

    Ich hoffe das hilft weiter =)
    LG J.Knapp

  22. Hi Martin,

    ich sehe hier Dein Problem:

    “Gerade stecken wir aber in so vielen Dingen drin, dass ich schwer aus dem Getriebe der ganzen Rädchen raus springen kann. Gefangen auf einem Laufband was irgendwie keinen Stopp-Knopf hat.”

    Diese Laufbänder (oder Hamsterräder, wie ich sie gerne nenne) sind die Killer der Kreativität. Halte das Laufband ganz bewusst an oder spring ab. Und mach mal was komplett anderes. Dann kommt die Kreativität sicher bald wieder.

    Gruß
    Volker

  23. Einfach die Kamera in der Ecke liegen lassen.
    Und statt dessen mal Leinwand, Pinsel & Acrylfarben (zB) kaufen und einfach drauf los malen. Egal ob abstrakt oder gegenständlich.
    Dazu (entspannende?) Lieblingsmusik.
    Und mal wieder was lesen, Roman, Fantasy, was Du möchtest. Und einfach mal wieder durch den Wald spazieren, durch die Innenstadt gehen, ohne auf der Jagd nach DEM nächsten Bild zu sein. Einfach nur schauen, staunen und genießen.
    Und wenn dann irgendwann der Wunsch nach der Kamera kommt, dann sollte das Kreativloch überwunden sein.
    Toi toi toi.
    Norbert

  24. In diesem Loch stecke ich auch momentan zu 50%. Fotografieren macht gerade nur Spass wenn ich “NICHT MUSS”, sondern spontan möchte 🙂

  25. Hallo Martin, jeder, der kreativ arbeiten muss (eigentlich darf), kennt das. „Fuss vom Gas”, „mach doch mal Urlaub” und so sind eher die allgemeineren Tipps, die auch wenig nützen. Ich hatte vor 2 Jahren, wenn auch nicht in Bezug auf Fotografie eine ähnliche Phase. Und irgendwann kommt der Job, der ein so freies Briefing hat, dass man variieren kann. Bei mir war es eine Bildstrecke zum Thema Märchen. Ich habe dann aus richtigem Material, kein Photoshop, keine realen Photos, Märchensituationen per Handarbeit gebaut, als Dioramen, etwas im Stil wirklich schlechter Theaterkulissen: Wolken nicht aus Bilddatenbanken sondern aus Watte, aufgespießt auf Blumendraht. Der Punkt ist, es hat sich ein ganz anderer Stil ergeben, und so aufwändig es war, es hat auch einfach Spaß gemacht. Dieses Ändern der Technologie (und mich meine jetzt nicht den Switch von Canon 5D MK III auf eine Phase One und zurück) verändert auch die eigene Herangehensweise und den Stil (vielleicht schon mal was von Nietzsches Schreibmaschine gehört). Man kann sich also auch selbst wieder überraschen und begeistern und bestenfalls sein Portfolio erweitern und nicht nur vervielfachen. Laden dicht machen wäre eh schade, Du/Ihr macht dafür einfach zu tolle Sachen …

  26. Hallo Martin,

    ich denke, der erste Ansatz für die *Fehlerbehebung* ist schon da => “Vielleicht brauche ich ja doch mal sowas was man Leben nennt”
    Du hast Dein Hobby mit wachsender Begeisterung zum Beruf gemacht und sehr vielen Leuten inzwischen wertvolle Tipps und Anregungen gegeben.
    Mal so nebenbei ein grosses DANKE dafür ;o)
    Du hast spontan Dinge umgesetzt, die Dir in den Kopf kamen und daraus ergaben sich weitere Ideen & Projekte.

    Inzwischen ist Deine Fotografie langsam zu einem Karussel geworden, das mehr und mehr von Planung und daraus resultierenden Zeitdruck, den Du früher wahrscheinlich fast nie hattest bzw. nicht gespürt hast, bestimmt.
    Die Spontanität und wahrscheinlich auch die Kreativität, die Dich anfangs so begeistert, gefordert und angespornt haben, bleiben auf der Strecke, weil Pläne ab”gearbeitet” werden müssen. Du weisst heute schon fast genau, was Du in 3 Monaten machen, zeigen, erstellen darfst/musst/

    Und so ist aus der unbeschwerten HobbyArbeit ein ArbeitsHobby geworden, mit weniger Spaß usw. …

    1 Jahr Insel ist vielleicht nicht ganz das Richtige, aber mal 3 Mon etwas anderes machen, den Kopf resetten und mit neuer Krativität etwas weiter unten wieder anfangen wäre vielleicht eine Alternative … ;o)

    Mach et jut ;o)
    Golo ;o)

  27. Hi Martin,

    ich glaube das kennt jeder – oder?

    Mir fallen ad hoc 3 Lösungsvorschläge ein:
    1. (so man es sich leisten kann) stell’ die Kamera in die Ecke und rühre sie 4 Wochen lang nicht an.
    2. Digitale in die Ecke stellen, eine Analoge für den Spieltrieb kaufen und Experimentieren was das Zeug hält. (mein Favorit)
    3. Ich es die Methode von Steffen Böttcher? Kauf Dir ein Flugticket, flieg irgendwohin und laß Dich überraschen. Aber Kamera nicht vergessen!
    😉

    Viel Glück!
    Sascha

  28. mach mal ganz was anderes ( anderer stil ), schau dir seiten von kollegen an ( ok, wenns wirklich gute sind, besteht natürlich auch ein bissl frustgefahr, aber das packst du schon ), mach mal was ohne viel technik;-), gönn dir trotzdem einmal ein paar tage nichtstun, häng mit freunden ab, die nix mit fotografie am hut haben, schau mal ob du eventuell models bekommst, die noch eine stufe besser sind als deine ( gibt auch wieder neue inputs ), und zu guter letzt: geh mal einen heben ( hilft zwar nur kurzfristig, aber hin und wieder geht’s dann besser ). wenn ich sowas habe, dann sitze ich es meistens durch und es geht dann von alleine wieder. wenn du deine shootings ein bisschen zurück schrauben kannst, dann kommt die lust auch oft von ganz alleine wieder.

    alles wird gut martin 🙂

    liebe grüße nach köln
    der andere martin 🙂

  29. Ich hätte vielleicht einen Tipp gegen dein Kreativ-Loch. Du bist doch großer Fan von one light setups und hochfrontalem Licht. Vermutlich benutzt du das auch oft und gerne. Mache deine nächsten Aufnahmen doch einmal bewußt ohne dieses Licht. nimm effektlichter, farbfolien, was weiß ich 😉 Mach mal einen auf “dicke hose” beim shooting, fahr alles auf was du so rumstehen hast 😉 vg volker (einer, dem es eigentlich gar nicht zusteht einem profi tipps zu geben, aber du hast ja gefragt..)

  30. Hi Martin.

    Eigentlich hab ich Dich (sorry, dass ich einfach Du sage) sehr locker kennengelernt. Du warst in Zingst ein Tutor bei einem Kurs, in dem es über Lichtsetzung mit Bouncern draußen in der Sonne ging (ist zwei Jahre her).

    Mein Eindruck war, dass Ihr beide ziemlich unbeschwert durch die Welt geht; kein Hindernis ist zu groß, kein Weg zu weit, eine Lösung für, in dem Fall, gutes Licht oder gute Lichtsetzung zu finden.
    Seit dem bin ich einige Male auf Eurem Blog hier gewesen, hab mir Deine Beiträge zu Gemüte geführt und festgestellt, dass der Eindruck blieb.

    Du bist für mich ein herausragender Photograph, der mir nicht versucht, eine teure Lösung als gute Lösung zu verkaufen, sondern mir einfach das Prinzip erklärt ich selber gucken kann, wie ich das Prinzip umsetze.

    Nun lese ich Dein, was ist es, Hilferuf und wundere mich. Ich glaube, dass Du/Ihr von Euren Wegen abgekommen seid? Da ich Dich nicht wirklich kenne, als Mensch, bin ich gar nicht sicher, ob das stimmt.

    Die Idee mit Deinen “1000” Projekten im Kopf ist vielleicht gar nicht so schlecht. Das Problem könnte aber sein, dass zu viele Ideen sind.
    Es scheint auch, als könntest Du Dich nicht Entscheiden, was Du tun möchtest (oder Ihr beide).

    Ich las hier bei den Kommentaren, dass es vielleicht auch gut wäre, wenn Du Dir mal etwas erklären lässt; mal mit einem anderen Photographen arbeitest, der Dir was beibringt. Peoplephotographie ist vielleicht schon ein breites Feld und dennoch irgendwann für Dich zu eng für Neues.

    Also fange was neues an, vielleicht findest Du einen neuen Stil für dich, neue Photoziele, neue Methoden …

    Als kleines Beispiel:
    Ich selber hatte letztes Jahr keine derartige Depression, aber ich war mit meiner Leistung nicht zufrieden und die Motivation hat arg gelitten. Da entschied ich mich (was bestimmt viele in meinem Stadium tun) für eine 365 day challange.
    Ich habe mir einige Grenzen gesetzt, wie z.B., dass es s/w Bilder sein sollen (wollte ich immer schon mal machen) und nur eine 50mm Linse nutze (an Crop).
    Daraus entwickelte sich, dass ich nun vermehrt, auch begeistert, Streetphotographien erstelle und mich in die Thematik der Panoramen einarbeite (50mm ist halt kein Weitwinkel) und mit den Panoramen kam dann schnell auch Brenizer. Alles spannende Bereiche, um die ich mich weiterhin bemühe.

    Ich selber glaube aber auch, dass es für Dich viele Bereiche in der Photographie gibt, die eine Herausforderung darstellen könnten. An ihnen wirst Du wachsen und das wird Dir dann auch Spaß machen. Dann wird sich das “Alles ist doof”-Gefühl wieder geben. Und ich glaube, dass Du genügend Ideen im Kopf haben wirst, so ein Projekt zu starten.

    Viele Liebe Grüße,

    Jan

    P.S.: Und Dein Beitrag zeigt einmal mehr, warum ich von Dir/Euch so begeistert bin, ihr seid nicht abgehoben, keine Photomaschinen sondern einfach Menschen mit Spaß an der Freud (vielleicht eben auch mit Schwankungen nach unten aber das wird sich geben .-) )

  31. also ich kann nur empfehlen sich an Hobbies zu halten. Ich mache zum Beispiel noch Musik mit einer Band. Das ist ein super Ausgleichsventil und regt durch die andere Ebene (in diesem Fall die auditive) meine Kreativität an. So inspiriert Sound meine Fotos und auch Fotos meinen Sound… und wenn ich absolut keinen Bock auf Kamera habe …dann wird der Verstärker halt mal ordentlich aufgerissen und die Nachbarn müssen leiden oder man trifft sich im Proberaum bei nem Bier und ein paar Riffs 🙂

  32. Hallo Martin,
    ich kenne Dein Problem nur allzu gut.
    Und die Lösung hast Du eigentlich schon selbst gegeben. Ausgleich!!!
    Wie soll ich sagen? Ich selbst war 6 Wochen in Reha und musste einige Dinge lernen. Eigentlich musste ich lernen, dass ich an meinem Zustand selbst schuld bin. Naja… wie auch immer…
    Die Lösung besteht darin, Abstand zur “Arbeit” zu gewinnen.
    Klingt einfach, ist brutal schwer. Gerade dann, wenn man doch genau das tut, was man sich eigentlich immer gewünscht hat.
    Das ist aber trotzdem kein Argument, dass man nicht trotzdem… “ausbrennen” kann.

    Gerade wenn Du voll unter Strom stehst und Dir eigentlich keine Pause leisten kannst, solltest Du Pause machen. Und zwar nicht, eben nen Bic Mac auffe Faust, sondern Pause!!! Gedanken in eine andere Richtung lenken. Die Schönheit der Natur geniessen. Meditieren. Joggen. Was weiß ich was?! Die Möglichkeiten sind vielfältig.
    Und wenn Du Dir Deinen Freiraum suchst und eingestehst, dann wirst Du sehen, dass Du auch viel effektiver arbeiten kannst.

    Und zu Deiner Frage, ob das alles irgendwie Sinn macht…..
    Du bereicherst viele Menschen mit Deinem tun. Ich bin sehr froh, dass ich Dich kennenlernen durfte.
    Sowas ist ein schwacher Trost. Aber man kann sich damit retten. Ich sehe oft in die feuchten Äuglein “meiner” Paare. Dann weiß ich wieder, warum ich das tue was ich tue. Und warum ich es so liebe.

    Daumen hoch, Martin!!! Du schaffst das!!!
    Und wenn Du Fragen hast…. meine E-Mail Adresse solltest Du noch haben 😉

  33. Hallo Martin,
    ich kenne das Problem. Man fotografiert Personen. Man setzt Dinge um, die man gelernt hat. Entwickelt neue Ideen für Shootings und schaft sogar seinen eigenen Look. Leute bewundern einen evtl. für das was man macht. Leute fragen einen an, weil sie die Bilder so toll finden die man macht. Man kann sich eigentlich über nix beschweren. Kreativer Input von allen Seiten, die Möglichkeit im Grunde jeden Tag zu shooten. Eigentlich ist alles in Ordnung. Trotzdem sitzt man da und hat keine Lust. Nicht weil man des fotografierens überdrüssig ist. Es ist irgendwas anderes was einen hemmt.

    Ich hab lange drüber nachgedacht, was es ist. Ich habe mittlerweile das vierte mal eine 0 hinter meinem Alter und da sagt man Männern ja die sogenannte Midlife Crisis nach. Man denkt drüber nach, was man bisher erreicht hat, was man erreichen will und was einem im Leben erwartet? Ich sag mal, man erreicht ein wenig mehr Tiefgang. Man sehnt sich danach ein wenig diese jugendliche Oberflächlichkeit abzulegen und macht sich Gedanken über essentiellere Themen. Ob das bei jedem so zwangsläufig ist, mag ich nicht sagen. Ich spreche da jetzt auch speziell von mir. Aber jetzt kommen wir eben zu dem, wie sich dies auf meine Fotografie auswirkt. Ich fotografiere nun seit einigen Jahren und bisher beschränkte sich meine Peoplefotografie meist darauf Personen positiv abzubilden. Technisch schön darzustellen. Eben recht oberflächlich. Es musste gut aussehen, dass Licht sollte interessant sein und die Person die abgebildet wird sollte sich auf den Bildern mögen. Aber eben diese Oberflächlichkeit beginnt mich mittlerweile zu langweilen und ich finde mich oft wieder, wie ich nebenbei Alltagsmenschen fotografiere. In ihrer alltäglichen Umgebung, ungeschminkt und unvorbereitet. Dabei erhascht man intime Momente, die eine natürliche Schönheit und Offenheit offenbaren, die mich zumindest sehr berührt. Uninszeniert, ungestellt und ehrlich. Ich will es nicht Streetfotografie nenne, da ich dafür nicht umher laufe und ich werde die Bilder auch nie zeigen, da es zb. Bilder meines Sohnes oder meine Frau morgens am Frühstücktisch sind oder meine Mutter wie sie genüßlich auf der Terasse sitzt und die Sonne genießt. Ich sehne mich einfach danach echte Emotionen in Bildern einzufangen und möchte zukünftig versuchen ungestellte Personen, auch Gruppen zu fotografieren und ein Lebensgefühl einzufangen. Ob es ein älteres Paar ist, dass ihre Zweisamkeit genießt, eine Gruppe Jugendlicher die ihre Jugend genießt und am Badesee herumtolt. Kurzum vielleicht sollte man zwischendurch einfach mal all die Inszenierungen beiseite lassen und seine Kamera einfach als sein Auge betrachten und der Welt zeigen, wie man selbst die Welt wahr nimmt und was man dabei empfindet. Ein Lebensgefühl einfangen und den anderen zeigen wie man seine Umwelt wahr nimmt.

    Ich hoffe das mir das gelingt und ich bin gespannt was dabei rumkommt…. Und sicherlich werde ich weiterhin andere Shootings machen. Es geht dabei eben vielmehr um einen Ausgleich.
    Ich hoffe man versteht mein spontanes Geschreibsel 😉

    LG Michael

  34. Marathon, also nicht der Fotomarathon, sondern der mit den 42 Kilometer, es reicht aber auch ein Halbmarathon. 2 Stunden laufen, Musik hören, den Gedanken freien Lauf lassen und danach körperlich ausgelaugt ins Bett fallen und schlafen. Man kann das auch durch ein Fahrrad ersetzen oder durch die Badehose.

  35. Moin Martin,

    mir hat 2012 eine Auszeit auf Island in einer sehr stressigen Zeit geholfen. Ich habe dort auch fotografiert, war aber ohne Internetzugang unterwegs und damit ohne den ganzen anderen Druck den man hier vor Ort hat. Irgendwann legt man auch die Kamera beiseite und freut sich einfach über die grandiose Natur. Im August geht es für mich wieder hoch, dann das fünfte Mal. Wenn Du dazu Infos brauchst – einfach schreiben!

    Gruß
    Michael

  36. Ich glaube dein Leben dreht sich ohnehin extrem oft und lange um Fotografie.
    Nicht das du davon eine Pause brauchst, aber eben ein neues “Hobby” das eben kein “Beruf” ist.
    Sondern etwas zum entspannen und relaxen – etwas wo es egal ist wie “gut” oder schlecht die Arbeit am Ende ist. Etwas ganz ohne Druck, aber mit Entdeckerpotential, auch wenn es nur im eigenen ich-suchen bedient ist.

    Manchmal ist nen ganz neues Hobby alles was man braucht, eine neue Begeisterung bei der man neues abverlangt bekommt.

    Oder ne ganz andere Sache wäre z.B. mal Zeit mit Kindern verbringen, z.B. in einem Kinder-/Weisenheim.
    Wenn du Ihnen deine Zeit und Aufmerksamkeit gibst, und sei es nur mit denen ne Runde Fussball spielen oder sowas.
    Und genauso in einem Altersheim (wo die Leute zumindest im Kopf noch fit sind).
    … ich sag dir, bei beidem wird sich deine Sichtweise auf viele Dinge neu ordnen. Du wirst vieles neues erleben (fröhrlicher den Tag genießen lernen, mit den Kindern. Oder viele tolle alte Geschichten hören von alten Leuten die mal jung waren…)

    Das sind alles ungeheure Schätze aus dem jeder Mensch ganz unterschiedliche Dinge schöpft.

    Es muss ja nicht Fotografie sein!

  37. Ich kann dich gut verstehen. Mir geht es gelegentlich genauso. Insbesondere Shootings die man machen muss oder schon mal in der Art gemacht hat rufen bei mir diesen Effekt hervor. Dann bin ich frustriert und unzufrieden, mein Bilder gefallen mir selber nicht und ich kann mir nicht mal vorstellen, dass es sie dem Model gefallen könnten. Ich habe nicht einmal Lust sie zu bearbeiten, weil ich das Gefühl habe, man kann aus Sch…. keine Schokolade machen.

    Interessanter Weise hatte ich eine Art Aha-Erlebnis in einem Shooting. Die geplanten Sachen im Studio liefen für mich gar nicht, ich konnte mich nicht mit dem Konzept identifizieren, obwohl ich die Idee cool fand. Ich bin irgendwie nicht “rein” gekommen. Wir sind dann vom Studio in den Flur gewechselt, statt Blitze, vorhandenes Licht, schöne alte Fenster und mit einmal lief es wie von selbst.

    Mir hilft es manchmal mich zu reduzieren. Oder auch kleine Projekte (50 / 50 fünfzig Tage mit 50 mm o.ä. ) um mich selbst runter zu bringen.
    Manchmal hilft es mir auch ein Idee des Model umzusetzen und mich ganz darauf einzulassen, das heisst nicht sich ganz rauszunehmen und “nur” zu fotografieren, sondern die Idee aufzunehmen und sich komplett darauf einzulassen, sich gegenseitig hochzuschaukeln.
    Und manchmal hilft mir tatsächlich mal ne Pause, muss ja nicht ewig sein, ist meist auch nicht lang, geht ja irgendwie auch nicht, man hört ja auch nicht auf zu atmen 😉

    Der Tip mit einem anderen Themenfeld ist auch nicht schlecht. Warum nicht mal Beinchen, Blümchen, Landschaften und / oder Tiere usw. fotografieren. Zum einen erweitert das in der “Komfortzone” die Sichtweise und zum anderen kommen da ja auch die ein oder anderen “Glückstreffer” bei raus.

    Viel Erfolg jedenfalls,

    Gunnar

  38. Kenn ich zu gut Lieber Martin, ich hab mich dann irgendwie einer anderen Richtung gewidmet und siehe da es kommt dann auch wieder die lust Brust und Arsch zu fotografieren. Ich fand z.B. deine Actionfotos ziemlich gut leider waren es zu wenig. wie sieht es mit Life Style aus ? irgendwas was nicht mit dem Besagten Körperteilen zu tun hat….

    VG bis morgen im Studio 🙂 da können wir ja noch mal small talken darüber

  39. Hi Martin,

    hier kann dir keiner helfen. Nur du kannst dir selbst helfen, indem du in dich gehst und dich fragst, ‘Was will ich überhaupt?’, ‘Was würde mir gut tun?’ ‘Was sind meine Ziele im Leben?’ !! Du MUSST dir einfach Zeit für dich nehmen und dir Gedanken machen. Und das ist oft gar nicht so einfach. Oft ist der Kopf einfach nicht frei und du kannst die Gedanken nicht ordnen. Umso wichtiger ist es dir ein paar Minuten am Tag für dich zu sein und versuchen den Kopf frei zu machen. Du kommst dann selbst drauf.
    Ist es wirklich nur die fehlende Kreativität, die dich in leichte Depressionen fallen lässt, oder die fehlenden Ziele????

  40. Hallo,

    also bei uns in der Nähe gibt es einen Demeterhof auf diesen arbeiten auch Leute freiwillig. Evt. hilft es mal auf solch einen Hof zu arbeiten um mal etwas ganz anderes zu machen und den Kopf frei zubekommen. Ich selbst gehe gerne in den Garten und Werkel darum und denke dabei einfach an nichts nur das was ich gerade im Beet verzapfe :). Entspannt ungemein.

    Grüße

  41. So eine Phase kennt jeder, und auch ich hab hin und wieder das Gefühl, dass die Knipserei langweilig wird. Ich habe mir in dieser Zeit einige Gedanken gemach was ich fotografieren könnte.Für mich sah die Lösung dann so aus das ich maximal ein Objektiv auf die Kamera gemacht habe und noch ein weiteres im Rucksack mitgenommen habe und mich in einen neuen Bereich vorgewagt habe. Ich bin einfach raus gegangen und habe begonnen mich in Street-fotografie zu versuchen. Dazu noch Musik im Ohr und es lenkt herrlich ab. (So sind meiner Meinung nach meine besten Bilder bisher entstanden 😉 )
    So etwas lässt sich auch wunderbar mit einer Reise verbinden oder halt einfach ins Auto setzen und ohne riesen Plan einige Städte oder Gegenden abklappern.

    Die ganze Fotografie einfach mal auf das wesentliche runter brechen, vielleicht auch einfach nur Schwarz/Weiß ohne vorher zu wissen welche Ergebnisse zu erwarten sind.

    Viel Erfolg auf deinem Weg aus dem Kreativ- Loch!

  42. Ehrlich gesagt habe ich nur darauf gewartet, daß dieser Post kommt.
    Du hast kein Kreativ-Loch, sondern wenn ich mir Dein Arbeitspensum so anschaue, zumindest, was ich so aus Blog und Podcast so mitbekomme, stehst Du ein bis zwei Schritte vor dem Burnout.
    Zitat: “Gefangen auf einem Laufband was irgendwie keinen Stopp-Knopf hat.”

    Ich kenne Dein Privatleben nicht, sofern Du überhaupt eines hast.
    Aber schaffe Dir schleunigst einen Ausgleich und etwas Abstand, sonst frisst Dich Deine Arbeit auf.

    Genügend Anregungen hast Du hier bekommen, ansonsten wende Dich an Leute, die sich damit auskennen.

  43. Nunja was soll ich sagen – Erst einmal bin ich geschockt soetwas von dir Martin lesen zu können.
    Das hätte ich nie gedacht – für mich bist du Fotografie und eigentlich nicht weg-denk-bar.

    Brunout sieht sicher anderes aus aber heute wollen viele Menschen einfach nur “entschleuningen”.

    Etwas Abstand vom Alltag gewinnen durch z.B ein neues Hobby.
    Mal etwas machen was heute noch gar nicht auf deiner Agenta steht.

    Manchmal reicht es da schon aus sich ein neuen kleinen Freund zuzulegen. Hund, Katze, Maus.

    Schreibe ein Buch über das was dir gerade durch den Kopf geht. Schließlich ist es eine Lebenserfahrung, die vielen anderen Fotografen sicher auch mal über den Weg laufen wird.
    Und Du verarbeitest gleichzeit dabei, findest Lösungen, alternativen und beschäftigst dich mit deinem Problem(chen) und weißt nachher auch wie Du dich selbst daraus ziehen kannst.

    Nimm Dir einfach mal etwas Zeit für dich selbst !
    Wir laufen auch nicht weg – versprochen 😉

    Gruß
    Jogi

  44. Tja, 1000 kreative Dinge im Kopf und dann nicht wissen womit man anfangen soll … so sitzt man da, freut sich eigentlich auf diese Dinge und doch geht nix weiter, kommt nix rüber und schwups der Tag is rum, ohne eines davon getan zu haben ….. oh Mann … jawoll das nennt man kretaives Loch 🙁 sowas kenn ich nur zu gut 🙂

    Patentlösung? – keine – vielleicht einfach mal die Dinge Dinge sein lassen und sich drüber freuen, aber den eigenen Druck runterschrauben – nicht alles gleichzeitig wollen und nicht versuchen pausenlos nach Prioritäten zu suchen, die dann doch nicht richtig sind…. und grade weil man die Prioritäten ausser Acht lässt – sich mal zwischendurch mit GANZ ANDEREN Dingen befassen – schon fotografieren …. aber eben ganz was anderes … keine Menschen – sondern mal Tiere (haben auch T.. & A… aber eben anders) …. Insekten (können wahnsinnig interessant sein) … vielleicht weckt das die Instinkte wieder und das Kreative Loch wird zum Kreativen Inspirations-Tal 🙂

    Oh Mann …. nein poetisch, philosophisch oder seelendoktorantisch hätt das jetzt nicht klingen sollen …. aber vielleicht hilft es … bei mir jedenfalls schon 🙂

  45. Also ich denke, das ist immer sehr schwierig.
    Jeder Fotograf, und auch jeder normale Mensch kennt diese Fähigkeiten.
    Wenn man im Job unglücklich ist, dann wechselt man den Job oder sucht nach neuen Zielen oder gleicht es durch ein Hobby aus.
    Aber wenn man die Fotografie zum Beruf gemacht hat und davon Leben muss, ist es schwer.
    Ich denke du solltest OHNE Kamera mal was machen, zumindest hat mir das immer wieder geholfen.
    Einfach mal einen schönen Tag machen und die Cam in die Ecke legen 😉
    Vielleicht auch einfach neue Inspiration suchen. Sich selbst klar werden wie weit man gekommen ist und wo man noch hin möchte.
    Weiter geht es immer und steigern kann man sich auch immer.
    Also leg mal die Beine einen Tag hoch, nimm dir die Zeit zum Nachdenken und denke an die Anfänge, was du machen wolltest und was du davon schon erreicht hast.
    Neue Ziele setzen + Entspannung hilft 🙂

    Grüßle Ben

    https://www.facebook.com/pages/Benjamin-Foßler-Photodesign/167482723307988

  46. Hallo Martin,
    geht mir ähnlich. Ich will schon seit Ewigkeiten mal anfangen was mit Personen zu machen und bekomme den Arsch einfach nicht hoch.
    Bin auch irgendwie leer im Bezug auf Ideen.
    Allerdings habe ich dieses Wochenende an einem Fotomarathon mitgemacht und überraschend kreative Dinge innerhalb kürzester Zeit gewuppt.
    Das macht doch Hoffnung 😉

    Vielleicht solltest Du einfach mal einen People-break machen, bzw. wenn Du fotografieren möchtest, einfach mal nen Landschafts-Tag oder so machen.

    Oder Ohrenstöpsel rein, Kamera in die Hand und einfach laufen. Wenn Du schlechte Bilder machst, scheiß egal – kann man löschen.
    Erfahrungsgemäß kommen aber gute dabei raus.

    Leute vor weißem Hintergrund zu fotografieren ist eh nicht ratsam, da hat doch Amazon das Patent drauf XD

    So long… Rene

  47. Ich kann es nachvollziehen. Nun bin ich auch jemand, dem das nur vor dem Blitz stehen irgendwie zu wenig ist. Ich brauche eine Geschichte, ein Gestaltungselement oder ein ganz bestimmtes kreatives Licht. Nach den ganzen Workshops, die absolut gut sind zum lernen und sich ausprobieren, suche ich nach neuen Herausforderungen die mich fordern. Dabei sehe ich mich vorallem bei ausländischen Fotografen um und bekomme tolle Inspirationen.

    Im Bezug auf “Titten und Ärsche” kann ich mich da nur anschliessen. Gar nicht meine Richtung, weil es mir schlichtweg zu wenig ist. Der bisher Einzige, der mich da überzeugt, ist Martin Zurmühle. Das hat wirklich Anspruch.

  48. Jeder Mensch tickt ein wenig anders und so kann ich nur von meinen Erfahrungen in solchen Situationen berichten.
    Heute weiß ich, daß ich immer dann zu fremdbestimmt war. Auch wenn alles von mir initiert war, so hatte ich mir doch ein Geflecht aufgebaut, aus dem ich mich selbst nicht mehr befreien konnte, in dem ich vom Akteur zum kleinen Zahnrad wurde. Und hinter dem kleinen, funktionierenden Zahnrad verschwand meine grosse oder wie so oft kleine Idee. Das fatale war, daß ich glaubte auch das kleine Zahnrad bedienen zu müssen und noch dies und noch jenes, sah mich als denjenigen ohne den nichts mehr funktionieren würde …….

    In diesen Situationen habe ich mich bewußt vorübergehend aus allen Verantwortungen gezogen, habe diese soweit notwendig anderen übertragen und mich mir zugewandt, frei von allen und allem. So habe ich zu Fuß die Alpen überquert, bin mit dem Rad gemütlich von Berlin bis an die Ostsee gefahren oder hatte mich für 14 Tage in einer Wohnung in Venedig einquartiert. Es gibt auch Menschen, die für eine bestimmte Zeit ins Kloster gehen, mit dem Auto allein die USA durchqueren, mit dem Paddelboot die Elbe bezwingen.

    Aber egal was ich da ganz persönlich für mich veranstaltet hatte, ich war immer für eine bestimmte Zeit mit mir alleine, hatte keine Ziele und wollte auch keine erreichen, war in dieser Zeit nicht erreichbar und ließ mich auf alles Neue und Unbekannte an diesen Wegen ein. So lernte ich wieder das Leben neben meinem “normalen Leben” kennen, nicht mit einem grossen Knall, sondern langsam und stetig. Das hat mir wieder Kraft gegeben mein “normales Leben” mit neuer Begeisterung weiter zu führen oder – ehrlich gesagt – an der einen oder anderen Stelle maßgeblich zu verändern.

  49. Hi Martin,

    hier gibt es schon soviele wundervolle Anregungen, ich habe nicht alle gelesen. Vielleicht ist das, was mir in den Sinn kommt auch völlig daneben, keine Ahnung. Ich denke, ihr macht viel für “Firmen”, das mache ich auf einem anderen Sektor auch. Da bekommt man immer nettes oder weniger nettes Feedback, muß funktionieren, wird bezahlt und fertig. Vielleicht mal ein kleines Lob hier und da, aber irgendwie alles so ein bißchen “Scheinwelt”, viel Glanz und Gloria, im Grunde ziemlich weit weg vom eigentlichen Leben.
    Mach´ doch mal ein paar Shootings ganz down to earth, für liebe Menschen, für Menschen, die sich das normal nicht leisten könnten, für einen guten Zweck, oder oder… gib´ ihnen die Fotos und schau in die glänzenden Augen, die Dankbarkeit ausdrücken. Ganz direktes Feedback, ungestellt. Ich finde, daß man sich so sehr gut erden kann nach dem heiteren Trubel in der bunten Medienwelt.
    Und nimm´ nach Möglichkeit etwas Geschwindigkeit raus und horche in dich rein nach Burnout-Anzeichen. Besser mal hier und da ein Päuschen als 3 Jahre Zwangspause.

    Grüße, @lex <

  50. Ich habe mir vor einem Jahr einen Investitionsstopp aufgelegt.
    ich habe festgestellt, dass ich genug Zeugs da habe. Später war mir das Rumgeschleppt zu viel. Also nur Kamera und Reflektor eingepackt und los gehts. Und siehe da: ich musste kreativ sein. Das gingt schon los mit der passenden Stelle/Licht suchen, dann eine Mauer zum Stativ gemacht usw.
    Wenn Du mal eine Arbeitspause machst, raus und nur die Kamera mitnehmen. Mach mal Street, “knips” mal.
    Mach Dich locker von Technik und persönlichen Standards.
    Das macht mir regelmäßig den Kopf frei.
    Manchmal habe ich nur mein Handy dabei. Auch da geht es immer und überall.
    Bin mit Freunden unterwegs, sehe was, hab ‘ne Idee und schon wird fotografiert und entdecke, dass es wieder Spaß macht.

  51. Steffen Bötcher alias Stilpirat! Dort einen Workshop belegen, ja auch du kannst das noch! Mit ihm kannst du über Sinn und Unsinn, Wegfindung und Motivation reden, wie mit keinem sonst.
    Gruß, Thomas

  52. Möglichkeit A: Urlaub machen und von der Fotografie fernhalten
    Möglichkeit B: Neue Fotorichtung einschlagen (nur available light / Landschaft / Makro)
    Möglichkeit C: Sich absichtlich in eine hypergute Stimmungen versetzen, dann kommt die Kreativität leichter. (Kann man auch mal zu googeln. Ich persönlich bin auch kreativer, wenn ich traurig bin. Allerdings darf man nicht gaz traurig sein. So ein mitteltraurig ist am besten.)
    Möglichkeit D: Mit neuen Modellen zusammenarbeiten
    Möglichkeit E: Nur noch mit ganz kreativen Köpfen zusammenarbeiten. Die Ergebnisse hauen dich dann wirklich um und du kriegst wieder Lust.

    Ich hoffe, irgendetwas hilft

  53. Hallo Martin,
    so ist das wenn man(n) älter wird.Nein im Ernst,man hinterfragt öfter sein Leben. Ist dies oder das richtig- machte es noch Spass, was kann man ändern , was macht Sinn und und . Das ist gut so, den es schafft Platz im Kopf. Platz für neue Kreavität.
    In mehr als 30Jahren ist mir das auch schon passiert und nicht nur einmal!
    Mir hat geholfen: back to the roots! 1 DS mark III -1,2/50mm- that`s all! Eine wenig neue Umgebung und einfach mal gucken was einem über den Weg läuft.
    Ob dir dies helfen wird weiß ich nicht- bei mir hat es funktioniert.
    Gruß und immer gutes Licht,
    Peter

  54. Hey Martin,

    Schade das du gerade in einer solchen Phase bist, aber wer kennt es nicht?

    Ich würde dir empfehlen mal ein wenig kürzer beruflich zu treten und deine Freizeit dir besser zu gestalten, was ich meine?

    Suche dir etwas ab von der Fotografie, bei mir ist es Fotografie(da ich nicht beruflich Fotografiere) Radeln, Joggen, Fußball, Volleyball uvm.
    Ein Hobby was ruhte und wieder aufleben lassen kannst.

    Gehe Raus und triff dich mit Leuten und evtl mal eine Woche oder zwei Urlaub können ein guter Start dafür sein.

    Und Fotografisch wenn man die Finger nicht von lassen kann, ich weis das man das nur schwer kann, einfach Wassertropfen ohne Nerotriger oder anderen Hilfsmitteln fotografieren. Das ist nicht mal so leicht 😀

    Ich wünsche dir auf deinem Weg aber weiterhin viel Erfolg und hoffe es klappt mit einer Lösung, welche dir hier vorgeschlagen wurde.

  55. Hi Martin.
    Kauf dir ne gute alte Ritschratsch (Agfamatic 2008) und fahr weg. Fotos wie in der Ferienzeit, als man noch mit den Eltern zusammen gen Süden oder Norden gefahren ist. Vorallem nicht digital.
    Oder vielleicht hilft auch ein Ehrenamt??? Kindern vorlesen, Senioren unterhalten??? Im Tierheim helfen??? Irgendwas was erdet.

    Gruß Tom

  56. Hallo Martin,

    ich habe, wie du, mein Hobby zum Beruf gemacht. Nur ist es in meinem Fall die Musik. Während meines Musikstudiums (Lehramt und parallel ein Instrument) brauchte ich ein neues Hobby, etwas was mir den Kopf freihält. Musik ist genial, kreativ und erfüllend, aber ebenso erschöpfend. Ich habe dann mit dem Fotografieren angefangen. Etwas wo ich keine Leistung abliefern muss, außer um mir selbst eine Freude zu machen.

    Ich habe mal einen Orchestermusiker gefragt wie man “kreativ und motiviert” bleibt wenn man Jahr ein Jahr aus in einem Orchester spielt, regelmäßig die gleichen Stücke und Gasspiele macht etc. die Antwort: “Gar nicht – manchmal sind wir auch nur Handwerker die Abends ihr Instrument in die Handnehmen und einfach eine solide Leistung abrufen – egal wie wir uns fühlen oder wie “kreativ” wir sind.”

    Daraus habe ich gelernt, dass es OK ist auch mal keine Lust zu haben – der Spaß und die Motivation kommt wieder, man muss nur durchhalten!
    Parallel dazu braucht man eben Zeit zum entspannen – ich lese von dir meistens, dass du bis spät am arbeiten bist. Da du ja nicht einfach zusperren willst/kannst würde ich dir einfach ein Hobby empfehlen welches dein “Fluchtweg” aus dem restlichen Arbeitsstress ist! Pack dir ein Klavier in die Wohnung und spiele darauf los / oder nehme Unterricht. Hauptsache du kannst dir deine eigene kleine “Insel” schaffen auf die du dich zurückziehst wenn die Arbeit mal ein paar Wochen/Monate nervt.

    Das wären mal meine Gedanken dazu!!
    Man sieht sich beim Staffelfinale!
    Grüße
    ruebyi

  57. Hallo Martin,

    wie wäre es denn, wenn du in dieser Situation einfach mal eine Art reflektierende Autobiographie von dir als Person schreibst…quasie ganz von vorne… von deinerr Geburt an…deiner Kindheitblödeleien als kleiner Stöpsel …besondere Personen in deinem Leben…Highs and Lows…Witziges und Ernstes etc… halt alles was dir so wichtig ist und war bis zum heutigen Tage und darüber hinaus…

    das lenkt einerseits ab…ist garantiert etwas neues was du in deinem Leben noch nie gemacht hast…und enthält vllt den ein oder anderen kreativen Gedankenansatz, der dir beim schreiben kommt…welchen du in deinem harten Alltag sonst übersehen hättest…

    ob du es dann wie die restlichen Promis publik machst…oder für dich ganz privat schreibst… ist natürlich ganz egal… 😉

    Hoffe der Tipp hilft dir etwas…

    LG Chriss

  58. Hallo Martin,

    viele schreiben hier was von Auszeit, Urlaub und neuen fotografischen Experimenten.

    Ganz ehrlich..?!? Ich glaube einen anderen Blickwinkel auf die Umstände zu haben. Als relativ erfolgreicher Unternehmer / Fotograf hatte ich nahezu alles wovon nahezu alle träumen. ABER…- ich war irgendwie immer unzufrieden und ständig auf der Suche. Die wirkliche Wende kam dann mit dem kennenlernen meiner Partnerin.

    Da hat man(n) fast täglich – wie du schreibst – Titten und Arsch vor der Linse und “darf nicht”. Natürlich kenne ich dein Privatleben nicht in allen Details. Aber ich könnte mir vorstellen das manche Abende und Nächte sehr einsam sind… Bekannt wie ein bunter Hund und doch – in entscheidenden Momenten – allein..!

    Dabei ist es gar nicht einfach als “der Martin” die RICHTIGE zu finden. Fast alle Fotografen sind auf ihre Weise ja ein wenig, nennen wir es “seltsam”. Und damit muss eine Frau natürlich umgehen können. Viel in der Weltgeschichte unterwegs, hübsche Frauen um einen herum und überall “Titten und Ärsche”. Du brauchst also entweder eine leicht NERDige Fotografin die komplett mitzieht oder das krasse Gegenteil. Einen Ruhepol sozusagen. (…ein Kerl in den Wechseljahren der aussieht wie ‘ne dicke Frau ginge ggfs. auch noch – notfalls)

    Ich habe jedenfalls vor über vier Jahren auf diese Art mein kreatives Loch überwunden und es gab seither keinen Tiefpunkt mehr. Es ist wichtig im Leben aufgefangen zu werden. Ob unterstützend oder einfach nur begleitend ist von der eigenen Sichtweise abhängig.

    Also Mädels – aufgepasst..!!!

    Schickt dem Martin doch mal ein paar Bewerbungen zu. Aber bitte ohne Titten- und Arschbilder..!
    Und Du – Martin – nimmst dir mal ein wenig Zeit dafür. Wäre doch gelacht wenn wir den dicken Kerl nicht unter die Haube bekommen… 😉

    Liebe Grüsse
    Andreas

  59. Mir geht es Teilweise ähnlich. Sowas kann man aber meiner Meinung nur langfristig angehen. Ich probiere es gerade damit, mich immer mal wieder mal einige Tage komplett raus zu nehmen. Diese Zeit plane ich dann fest im Kalender ein. Um diese freie Zeit zu füllen, habe letztes Jahr anfangen Tauchen zu lernen und probiere mich demnächst im Kitesurfen. Manchmal suche mich mir aber auch nur ein cooles Game und zocke einfach mal zwei Tage am Stück.

    Auch wenn es mit der konsequenten Umsetzung bei mir noch etwas hapert und ich dann doch manchmal noch Jobs für die als frei geplante Zeit annehme. Funktioniert diese Taktik bei mir bis jetzt ganz gut.

  60. Hi Du!
    Ja, ich kenne diese Phasen auch. Ehrlich: ich denke sie sind notwendig!
    Sie zeigen, dass Du auf der Suche nach dem Leben bist…
    Egal welchen Job Du machst, sobald Dein Herz und Deine Seele nicht mehr dabei sind, wird er fad!
    Wir Fotografen bewegen uns in einem sehr kreativen und sich ständig verändertem Job…
    Ich denke, Du sehnst Dich nach Deiner Quelle… Kann das sein?
    Vielleicht bist Du etwas kopflastig in den technischen Part abgedriftet und hast den Kontakt zu Deiner Seele/ Deinen Gefühlen/ Deinem “Bauch” verloren?
    Schau einfach mal, wie Du den Kontakt zu Dir wieder findest…
    Deine innere Stimme weiß was Du brauchst. Und ich bin mir sicher, dass dann Ideen, Wünsche, neue Wege ganz von alleine kommen…
    Freue mich gerade für Dich!
    Denn ich denke, dass diese Krise eine gute Chance sein kann. Fühlt sich leider gerade Scheisse an…
    Du hast Dein Werkzeug in Dir! Wage es einfach, es zu nutzen… Der Rest kommt von alleine!!!
    Techniken sind eine gute Basis – aber Dein Blick auf die Dinge, in Verbindung mit Deinem Gefühl erschafft Geschichten, die Seele in sich tragen… Möglicherweise ahnst Du im Moment, dass es genau darum geht…? Um Inhalt und Seele – nicht um steril-hübsche-künstlich-perfekte Welten…? Und vielleicht findest Du Wege, beides zu vereinen? Oder Du machst komplett andere Dinge? Bilder, die “riechen”, authentisch sind und mitten ins Leben greifen? Oder irgendetwas dazwischen?…
    Wünsche dir viel Räum für Deine Prozesse!…
    Liebe Grüße,
    Petra

  61. Hallo Martin,

    ich finde es sehr mutig von dir, deine Erkenntnis hier zu posten, du fühlst deutlich das etwas nicht so läuft wie es soll.
    Da von Außen einen Rat geben ist da wohl wenig sinnvoll. Wer von uns kennt dich schon so gut wie du dich selbst.
    Und jemand der auf seinem Weg ist muss nicht erst von Außen angeregt werden endlich aufzustehen und auf dem Weg zu laufen.
    Du bist auf dem Weg – ob es weiter in der Fotografie ist – ob es zu 100% nur Fotografie sein muss oder ob es da noch mehr gibt
    kannst du dir sehr gut selbst beantworten. Gib dir selbst die Chance für Dich nach Ihnen zu hören ohne jeden Verstand einfach nur
    das Gefühl fühlen was da ist und gesehen werden will. Es ist ein Teil von dir und will dir sicher etwas sagen. Ich weiß das hört sich jetzt
    für so Technikfreaks wie uns alle hier doch sehr spanisch wenn nicht schräg an.

    Aber ich kann nur sagen vor 2,5 Jahren war es bei mir auch so – eigentlich ging es schon viel länger so. Es war nicht die Fotografie aber mein
    Lebensinhalt war mein Beruf und es war mein täglich Brot. Fotografie war meine große Leidenhaft und der Traum der Selbstständigkeit war immer im Kopf – frei sein kreativ sein – sein eigener Herr sein. Aber was wäre dann gewesen? Wäre da nicht auch einer Hunger gewesen nach etwas ganz eigenem tiefen in mir. Tief in meinem Sein war etwas ganz anders für mich nicht greifbar jahrelang.
    Durch einen harten Schicksalsschlag konnte ich über Nacht nicht mehr laufen und das ging für ein halbes Jahr so.
    Aber es war ein doppelter Schlag – er setzte mich in die glückliche Lage mich nur mit mir selbst zu beschäftigen und mich selbst in mir zu finden. Unter anderem war es Meditation die Umstellung der Ernährung, das durchlaufen einer nachgeschalteten Depression und und und.
    Und ich bin heute dankbar aufgewacht zu sein. Man kann alles im Leben machen und auch leben aber man sollte es mit seinen Herz und mit einer reinen tiefen inneren Stimme tun. Dann hat man unendlich viel Kraft und Freude an dem was man tut. Auch wenn man mal nichts macht
    und es tausende Ideen gibt – entsteht so ein Bewusstsein einfach nur für das Sein. Ich kannte es nicht mehr, habe es verlernt ja ignoriert war in der Welt und doch war ich blind.

    Für mich hört sich dein Zustand nach der Möglichkeit an sich zu befreien und einfach Martin zu sein. Depressionen – was ist das. Ich sehe es als das Entlüftungsventil ja das Überdruckventil. Eine Depression ist nicht eine Krankheit sondern der Fussmarsch für ein gesundes freies Ich.
    Vielleicht findest du ja diese Züge in dir – gerade der letzte Absatz schreit gerade zu danach. Der Lebensstil der letzten Jahre der wenige Schlaf das viele Taurin, der selbst auferlegte Druck all das sind sehr einleuchtende Möglichkeiten warum du dich gerade so fühlst wie du fühlst.

    Lass nicht den Kopf und die ToDos entscheiden, sondern dein Gefühl und somit endgültig dein Herz.
    Barfuss spazieren laufen, einfach mal 5 Minuten schweigen und in sich gehen oder auch eine kurze Meditation kann so viel bewirken.

    Schöne Stichworte:
    Schaue nach deinem Wasser
    Schaue was du isst
    Entschlacke und entgifte dich
    Finde Ruhe und GÖNN dir die Zeit für dich
    Höre auf dein Herz und….

    in einen halben Jahr lachst du darüber 🙂

    Dir alles Gute auf diesem Weg
    Namaste Ingo

  62. Hallo Martin,

    es wurde bereits Vieles erwähnt. Im Grunde genommen haben alle ja etwas Recht, aber mir ist das irgendwie zu wenig. Mir scheint, niemand kennt sich wirklich aus.

    Viele schieben Dich im Handumdrehen wieder auf die Fotografie zurück – fotografier mal was anderes, mach neue Projekte.. usw.

    das ist aber nicht der Punkt und nicht die Lösung.

    Viele schreiben, du sollst mal Urlaub machen und abschalten – und am Ende wieder eine Kamera in die Hand nehmen? Halte ich für kontraproduktiv. Zumindest in der ersten Phase.

    Leute, zerreist mich in der Luft, aber ich weiß, wovon ich rede.

    Also, wo ist der Punkt? Wo ist der Hase im Pfeffer begraben?

    Ganz klar: Die Kreativität selbst. Kreativität lebt einerseits um seiner SelbstwiIllen, anderseits aus der Begeisterung und Bestätigung anderer.

    Punkt 2:

    Produktivität. Kreativität als Produktion ist natürlich ebenso kontraproduktiv. “Kreativ auf Knopfdruck” geht natürlich nicht. (Auch wenn´s eine schöne Metapher zur Fotografie ist…)

    Punkt 3:

    Persönliche Probleme, dazu gehören auch Stress, zu wenig Schlaf und “den Anforderungen und Druck” nicht gewachsen zu sein. Frage Dich, wie Du Deinen persönlichen Lebenstil aufwerten kannst? Wie kannst Du den Strudel, der Dich nach unten ziehen will, wieder umkehren? Wie kannst Du Deine Tage schöner und stressfrei gestalten?

    Und die grundlegende und potentielle Frage für Dich überhaupt lautet?

    **WARUM fotografiere ich überhaupt?**

    Formuliere die Frage einmal neu und Du kommst der Sache gleich näher:

    Welchen Sinn haben meine Fotos?

    Die 1000. Frau vor weißem Hintergrund ist im menschlichen Sinne natürlich absolut sinnlos und löscht jeden noch so kleinen Funken Kreativität.

    Bleiben wir also noch ein bisschen bei der Fotografie:

    Aber machst Du Fotos an einer Hochzeit oder an einem Geburtstag, so bist du Produktiv und Kreativ gleichzeitig: DU bist dafür da, dass die Menschen, die du fotografierst, eine tolle Erinnerung haben –

    und das ist der erste und wichtige Aspekt deiner Arbeit:

    Erinnerung.

    Fotos sollen erinnern, anderen Menschen den Eindruck von Menschen vermitteln. Und damit machst Du diese Menschen Glücklich. Mache Dir das klar.

    Zweiter Aspekt:

    “Glück bringen”

    Wenn Du wieder das Gefühl bekommst, wichtig in deiner Arbeit zu sein, kannst du weitermachen, ansonsten suche nach Orten und Personen, denen DU wichtig bist.

    Dritter Aspekt:

    WIchtig (oder: Dir selbst wichtig sein)

    “Back to the roots” ist also bei mir ein anderer Zusammenhang, als nur die Analogknipse rauszuholen. Und tue das nur, wenn es Dir wichtig und richtig erscheint und Du dabei Kreativ und Produktiv sein kannst.

    Und nochmal in der Zusammenfassung:

    Versuche Dich selbst zu finden, dass was Dir wirklich wichtig ist und fange – falls notwendig, falls Du merkst, du kippst nach unten – nochmal ganz von vorne an. Ob mit oder ohne Fotografie – egal – das ist nicht der Punkt.
    Für wen bist Du wichtig? Wem kannst Du Freude oder Glück bereiten? Dort halte Dich auf, wann immer es geht – am besten immer.

    Frage Dich das, heute, morgen, übermorgen, solange, bis es Dir klar ist. Mache nur Dinge, die Dich glücklich machen, in dem Du andere glücklich machst.

    Und nochmal andersherum formuliert:

    Du kannst nur glücklich werden, wenn Du andere in irgendeiner Form glücklich machst. Auch weg von der Fotografie. Back Deiner Nachbarin einen Kuchen, hilf deinem Kumpel beim Hausbau, Kinder sind immer Quell von Kreativität in purer Form. Besuche Deine Familie, geh in den Zoo mit Freunden oder Leuten, die Dir absolut vertraut und wichtig sind, nur so, um die Tiere zu sehen, genau so, wie Du es als Kind gemacht hast – iss dabei ein Eis oder geh ins Kino mit Popcorn – auch das kann helfen. Fahre mit dem Fahrrad den Rhein runter, dass ist Entspannung pur und hilft Dir, Dich selbst zu finden.

    Aber/und:

    Du kannst nur glücklich werden, wenn Du andere in irgendeiner Form glücklich machst – und Dich selbst dabei findest.

    Denn das ist die Quelle der Kreativität. Das ist die Lösung von Burn Out überhaupt.

    Ob mit oder ohne
    Fotografie.

    Und nicht nur Sharuk Kahn Fans werden mir zustimmen wenn ich den Filmtitel zitiere:
    “Lebe, und denke nicht an morgen!”

    ….und nein, ich bin kein spiritueller Spinner, sondern habe alles selber durchlebt. Die Tretmühle in Deutschland hat mich ebenso fertig gemacht, deshalb bin ich ausgewandert, habe hier im Ausland zuerst solange weitergepowert, bis mein Akku plötzlich komplett schlapp gemacht hat und ich völlig am Boden lag.

    Sieben Jahre Erfahrung sprechen aus meinen Zeilen, Psychologen nehmen Dir nun mindestens 200 Euro ab.
    Vielleicht magst Du die Welt von hieraus mal mit anderen Augen sehen.

    Viele Grüße
    Alex aus Uruguay

  63. Hallo Martin,
    danke für deine offenen Worte.
    Es ist sicher nicht leicht gewesen, sich dieses Eingeständnis zu machen und dann noch auf einem medium wie FB zu bloggen. Deinen Zustand habe ich ehrlich gesagt schon lange kommen sehen und befürchtet. Deine so anhaltende Aktivität, die ich schon lange verfolge (und schon oft davon profitieren durfte) war mir schon länger etwas unheimlich; ich habe mich gefragt, wie ein Mensch deine Aktivität überhaupt auf die Beine stellen kann, wenn er zugleich ein kreativer Kunst-Schaffender bleiben will. Für ein Privatleben konnte dabei sicher nur wenig Platz bleiben. Woher soll aber Kreativität kommen, wenn man sich keine Muße und oder Muse gönnt? Davon abgesehen ist eine gewisse Ermüdung beim Modelshooting nicht zu vermeiden. Ich kenne dies bereits nach wenigen Jahren auch von mir und vielen Bekannten, die jährlich nur einen Bruchteil deiner Fotoarbeiten leisten, denn sie betreiben die Modelfotografie ja nur als Hobby. Wenn du kreativ bleiben willst, musst du dich mal wieder auf die Suche nach den Bildern in dir machen. Bei Aufträgen oder Projekten für euren Blog ist das aber nicht möglich, denn die Kreativität wird von anderen Ansprüchen gefordert und überlagert. Die abgbildeten Menschen sind ja dabei nur noch Material, dass wir benötigen, um unser Equippment zum Einsatz zu bringen, oder gar Produkte zu bewerben, woher soll da noch eine Eingebung aus der künstlerischen Ecke kommen können? Hierfür brauchst du Träume, Phantasien und Wünsche. Bei deinem “Output” kann ich mir kaum vorstellen, wo die entstehen könnten und wo sie zu verwirklichen wären. Wenn du deinen “Laden zu machst” gibt es eine Chance, diese Dinge wieder zu entdecken. Natürlich wäre das für uns K&G-Nutzer und Freunde schade. Ich kann dir nur raten, deine “kreative Depression” als ein wichtiges Signal zu werten, dass dir sagen will, dass du selbst wieder mehr vorkommen musst in deiner Arbeit! Wie du dass fertig bringst, ohne deine Identität als fotoblogger zu verraten weiß ich natürlich nicht aber dass beides nicht unendlich lange zu vereinbaren ist, ist mir ziemlich klar. Herzliche Grüße Detlef

  64. Ein klug geschriebener Beitrag, der locker sein Ziel erreicht und viele Antworten generiert.
    In Anbetracht dessen, dass ich dir deine Problematik nicht abnehme, muss ich mich einem Posting hier absolut anschließen:
    Nur im Studio, nur vor der Weißen Wand, nur mit Wahnsinnstechnik und einer ganzen Blitzbatterie wird es langsam aber sicher langweilig.
    Vielleicht machst du (fotografisch) deine Models glücklich – du wirst es auf Dauer nicht.

    Daher: Geschichten erzählen! Spannung erzeugen, eine Person fotografisch begleiten. Meinetwegen mit dieser Person Landschaften erkunden. Spazieren gehen. Bei Wind und Wetter. Persönlichkeit und Einzigartigkeit (und hiermit meine ich nicht ein dutzend Tatoos, sondern ein Ausdruck, der einen gefangen nimmt).

  65. Hi Martin, ich kann das gut verstehen.
    Wenn man so viele Bilder macht wie Du, ist es kein Wunder wenn man mal in ein Loch fällt.
    Ich fand einen Bericht vom Stilpiraten ganz gut, der sagte das diese Reisen in Länder wie Vietnam, Ghana usw.
    Ihn wieder erden. Vielleicht solltest Du so etwas auch mal tun.

  66. Hallo Maddin,
    wie wäre es mit extrem Hochleistungsabgammeln 😉 einfach mal nix planen, nix kontrollieren, nur relaxen und schauen was kommt. Das ist nicht so einfach, da muss mann auch erst mal reinkommen, vor allem, wenn mann alles so gut plant wie Du. Das ginge mir jedenfalls so. Aber ich glaube, aus diesem Nicht-kontrollieren-müssen und mal schauen wie ES halt so passiert kann eine neue Sichtweise auf Dinge entstehen, die Du so nie kennen gelernt hättest, hättest Du die Situation selbst kontrolliert, so wie immer. Vielleicht hilft das als erster Ansatz, vielleicht mal an einem Wochenende ausprobieren, oder als ganz kleiner Schritt, erst mal nur an einem Sonntag.
    Im Übrigen: Warum machst Du nicht mal Fotos mit einem nicht perfekten Model, so der Typ Hausfrau von neben an, eben nicht perfekte Figur, nicht perfekte Frisur, nicht perfektes Posing und verwendest dabei möglichst wenig Equipment: Model+Kamera+Du! Totale Reduktion auf das Wesentliche!

    Viele Grüße
    Ralph

  67. Könnte hier jetzt auch viel herumraten was hilft, aber helfen und den Weg gehen wirst du dir selber, die Richtung und Motivation hingegen kann man sich wo anders holen und erlernen…
    Schau mal auf die (kostenlose) Website von einem guten Freund von mir. Er hat wie so viele auch oft solche Momente erlebt und nun einen BLOG und Coachings (ähnlich eurer Seite mit der Fotografie).

    http://projektphoenix.com/ (Interessanter BLOG!)
    Alles Gute und dank euch für eure tolle(n) Arbeit(en)!!!
    LG
    Lukas

  68. Hallo Martin,
    es wurde ja schon viel gesagt, deswegen nur ganz kurz:
    Meditation, Achtsamkeit (ohne esoterisches oder religiöses Drumherum 😉
    Nicht jedermanns Sache, aber wirksam!
    LG Ralf

  69. Hy Martin,

    kenne die Situation wenn nicht auch aus der gleichen Branche! Schmeiß dein Können nicht weg! Besinne dich auf deine Stärken, wie das Lehren etc. Ich würde mal 2 Wochen zu Paddy gehen um Abzuschalten. Ist ein Mann mit Erfahrung, der sicher gerne für Dich da ist.
    Ich habe damals aufgegeben und bereue es heute! Liebe Grüße aus deinem Heimatland.

  70. Ei gude Maddin.
    Tja, die Vierziger…. typische Mid-Life-Crisis. Tröste dich, das kommt noch öfter vor. Klingt komisch, ist aber so. Habe ich zum Glück schon hinter mir.
    Tip 1: Wenn ich du wäre würde ich mir von Köln aus 2 Tage die Eifel ansehen, Maifeld, Maare, Bitburg und über Trier an der Mosel entschleunigt zurück. An der Mosel eine Weinprobe machen, dort übernachten. Oh ja, Deutschland hat auch was entspannendes.
    Tip 2: Das ganze damit begründen, du wolltest ja nur mal schnell dem Paddy ne Kiste Kröver Nacktarsch von den original Schauplätzen besorgen. Natürlich eine Weinkellerei besuchen, Übernachtung danach obligatorisch.
    Tip 3: Back to the roots, weiter über den Rhein nach Hessen. Viele alte Freunde besuchen. Die freuen sich auch dich wieder zu sehen. Familie besuchen.

    Bloggen und posten sind natürlich strengstens untersagt in der Aus-Zeit.

    Natürlich die 5D II mit 24-105 und einen EX580 mitnehmen. Reicht wenn es dich packt und für die Family-and-Friends-Fotos.

    Fahr alleine und halte da an wo du es schön findest. Pampa statt Plaza, Pizza statt Piazza.
    Glaub mir, das hilft. Wenn nicht, ab ins Kloster…. 🙂

    Grüße aus Hessen.

  71. Hallo,
    ich schätze Deine Erklärungen sehr und nutze auch Deine Videos in Workshops.
    Warum bleibst Du eigentlich bei der Quantität des Lichtes stehen, die Qualität des Lichtes und die Lichtcharakteristik werden nur unterschwellig erwähnt und nicht erklärt. 1.000 Fotos bei vorhandenem Licht könnten 1.000 Geschichten über das Licht erzählen und diese mit Deinen Bouncererfahrungen und Blitztechniken kombiniert ergäben eine unendliche Geschichte (Lichtintensität * -Richtung * -Farbe * -Kontrast * -Härte * -Helligkeit * -Quelle). Sterile Bilder … oder Geschichten.
    Vergleich doch einmal, was Du siehst und warum Du den Auslöser drücktest; warum bringt die gefühlslose Kamera nicht Deine Empfindungen ins Bild? Damit wird der Unterschied der menschlichen emotionalen Wahrnehmung und der Abbildung der Kamera deutlich. Warum sah man den hässlichen Schatten nicht im Gesicht, welcher das Foto in die Tonne befördert? Also Themen über die Unterschiede der Wahrnehmung und des Fotos, keine sterilen Fotos, sondern Bilder mit Geschichten (Ansatz: Ritterfoto, Action&Sport) …
    Was macht das Canon e-TTL Buch?
    Leider bin ich durch meine Behinderung ortsgebunden, sonst wäre ich schon längst mal in Köln vorbei gekommen.
    Viele Grüße an Marc
    Helmut

  72. So Maddin, (sorry kennen uns zwar nicht aber ich denke “du” ist ok)

    zuerst … jetzt reiß dich mal zusammen…
    Das Beste in so einen Fall was ich dann immer tue ist erstmal die Sachen die ich vor mir habe (Mir geht es nämlich manchmal auch so mit 1000 Dingen etc.) anfangen abzuarbeiten und davon auch das ein oder ander Projekt / Sache BEENDEN!!! (Ganz wichtig abschließen und weglegen – erledigt!)
    Daraufhin stellt sich nämlich ein kleines Erfolgserlebnis ein was wiederrum neuen Mut und damit auch neue Ideen bringt.
    Was auch noch ganz gut hilft … laufen …. richtig auspowern bis die Sabber läuft. (Aber ich weiß das ist nicht jedermanns Sache)

    Also auf …

    Gruß

    Schipo

  73. Hallo Martin,
    danke erstmal für die tollen und vor allen Dingen unterhaltsamen Tutorials. Du hast eine so fröhliche und energiereiche Art, macht einfach Spaß, Dir zuzuschauen.
    Was mir geholfen hat, aus dem Alltagstrott mal abzuweichen, war, mir eine ganz andere Kamera, eine M8, mit ein, zwei alten Linsen zu kaufen. Kein Blitz, kein Zoom. Nur umgerechnet 35 und 68mm. Damit dann einfach unter die Leute gehen und sowas wie Streetphotography zu machen. Das ist für mich eine völlig andere Art zu sehen und auch wahrzunehmen.
    Immer mal ein paar Stunden, auch mal einen halben Tag lang und damit Distanz zu den Auftragsarbeiten gewinnen. Du wirst erstaunt sein, wie locker die meisten Leute auf die Fotos reagieren, auch wenn sie keine Models sind. Gerade auch Ältere mit interessanten Gesichtern.
    Das wird Dir sicher Spaß machen und dich inspirieren.
    Viel Spaß noch mit Deiner guten Arbeit und ich hoffe auf viele neue Ideen, Gruß, Ingo.

  74. Lieber Martin,

    also Du dann auch…

    Diesen Zustand kenne und erlebte ich, bzw erlebe ich noch. Das “gute” daran ist, wenn dieser Zustand noch nicht eingeschliefen ist, dass man es mit VIEL GEDULT, RÜCKHALT und WILLEN (Sofern noch da) selber schaffen kann die Kiste aus dem Dreck zu ruckeln.

    Ich habe mich oft gefragt, wie macht Ihr das? Hier ein Blog, da ein Tutorial, neue Produkte testen, eine klasse Videoshow mit interessanten Leuten drehen, Top Modells ablichten, Webseite basteln, Workshops abhalten und zu guter Letzt nebenbei noch Praktikanten RedBull kaufen schicken… (Falls ich was vergessen habe, bitte nicht böse sein… ihr seid einfach zu umfangreich)

    Ihr brennt richtig für Euren Beruf, und das nicht auf Sparflamme!!! Ihr schafft es mit eurem Feuer immer wieder Leute anzustecken und für die Fotografie zu begeistern. Das auf sehr hohem aber verständlichem Niveau!

    Leider sind die Ressourcen nicht unerschöpflich, und wer viel heizt, dem gehen schneller die Lichter aus als einem, der weniger großzügig die Ressourcen verpulvert. Tja und dann steht man vor einem leeren Tank, vor einer Leere… einer Inneren Leere. Obwohl noch so viel im Kopf schwirrt, die Gedanken Karussell fahren, es fehlt die Kraft, der Antrieb, die Energie….. die Ressourcen sind verbrannt.

    Als es mir 2010 passierte, waren plötzlich alle Sachen langweilig uninteressant ermüdent… die Glieder schwer wie Blei und heiß, als ob das Blei noch flüssig ist. Nach langem mühsamen kämpfen und Rückkalt von der Familie konnte ich wieder eine kleine Flamme entzünden und widmete mich der Fotografie als HOBBY…. 2012 machte ich sogar ein Workshop in Karlsruhe…. Lustigerweise bei einem “kleinen glatzköpfigen Pummelchen”

    Neben sehr viel fachlichem Wissen wurde auch etwas Seelenheil und Menschenführung vermittelt. Ich erinnere mich noch genau an die Worte des Dozenten nach dem ich mich der Gruppe mit den Worten…” ….ich fotografiere NUR als Hobbyfotograf…” vorgestellt habe.

    Der Dozenten sagte: “Warum sagst Du NUR HOBBYFOTOGRAF? Es ist ein Hobby, Du hast Spaß, du mußt dich nicht mit Kunden rum ärgern, Termindruck, mußt fotografieren um leben zu können. Du darfst dich freuen, Spaß dran haben”

    Später erzählte der Dozent von seinem Wunschshooting, einer Idee, die er mal gerne Umsetzen möchte. “Nobles Hotelzimmer; alles verwüstet; die Whiskyflsche im TFT; umgestürzte Möbel; Zerkratze Couch auf der zwei Models so ziemlich fertig rum liegen…. und in der Bildmitte sieht man 2 durchtrainierte Kerle wie sie grinzend und zufrieden gerade das Zimmer verlassen”

    Und Martin, kommt dir das irgendwie bekannt vor? Kennst Du den Dozenten?
    Falls nicht ich schicke dir gerne mal ein Foto, wie du uns gerade durch diesen Workshop führst, als Gedächtnisstütze.

    Wie du vlt bemerkst, hat dieser Workshop bei mir einiges hinterlassen…Nicht nur aus fotografischer Sicht sondern auch, wenn man es so sagen kann, auch lebenstechnisch und die Betrachtungsweise von einigen Sachen. Du hast für mich, mit deinen Worten, Ansichten und Weisheiten einige Weichen gestellt. Deshalb wünsche ich mir, dass du Dir mal Deine Tipps und Ideen an anderen auch für Dich anwendest.

    Während dem Workshop erwähntest Du auch ” Die Perspektive macht die Sichtweise und das Foto interessant”, vlt bringt genau dieser Tipp, dich etwas weiter….denn es gibt ja noch den “ROTEN AUSLÖSER”

    Liebe Grüße und halt die Ohren steif…. es wird wieder! Du wirst DEINEN Weg finden.

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DAS PADDY UND DAS MADDIN

Das Paddy und Das Maddin – Staffel 2 – Folge 12