In letzter Zeit habe ich mich verdammt wenig um Workshops gekümmert. Das liegt unter anderem daran, dass wir fast nur noch unterwegs sind und ein Auftrag den nächsten jagt. Manchmal in den letzten Wochen habe ich aber auch schon gedacht, dass ich eigentlich das WE gerne für mich hätte oder mit fortschreitendem Alter vielleicht sogar bräuchte. Es ist wirklich so, dass ich eben keine 25 mehr bin und langsam merkt man Stress und Belastung doch mehr als noch vor 5 Jahren.
Ich habe in 2017 einige Änderungen probiert und irgendwie ist es kräftig nach hinten los gegangen. Find ich aber nicht schlimm, ich werde bloß meine Rückschlüsse draus ziehen müssen. Vor einigen Monaten habe ich alle Workshops für das Jahr bis zum 31.12. online gestellt. Das haben wir getan, damit wir mehr Planbarkeit für die größeren Jobs erreichen. Zudem gab es noch eine große Änderung.
Es wird bei keinem Workshop mehr dazugeschrieben welches oder wieviele Modelle vor Ort anwesend sein werden.
Und beide Änderungen waren nicht wirklich positiv für die Buchungslage. Anscheinend gibt zeitlicher Druck und kurzfristige Termine eine höhere Buchungslage als langfristige Planungen. Anfangs erreichten mich zudem noch einige Emails mit der Frage nach dem jeweiligen Model. Aber meine zugegeben etwas plumpe Antwort war immer, dass diese Info nebensächlich sei und irgendwie hat sich die Frage auch erledigt über die Zeit.
Ich werde das aber nicht mehr ändern. Ich will keinen Workshopteilnehmer haben, der nicht wegen des Workshops sondern wegen des Models kommt. Und auch nicht, dass das Model ein wichtiger Nebenpart ist. Ist es nicht. Es geht um Wissen und Können. Ich möchte diese Leute nicht auf meinen Workshops haben und dann habe ich lieber einen halb vollen Workshop als einen vollen mit den falschen Leuten.
Warum ich all das schreibe? Weil ich denke, dass es nötig ist. Natürlich hoffe ich inständig, dass es genügend Gründe gibt zu unseren Workshops zu kommen. Wir geben uns extrem viel Mühe, haben dieses Jahr besondere Locations herausgesucht. Da gibt es ein unfassbar tolles Loft in München, es gibt ein 100 Jahre altes Schloss im Schwarzwald, ein Gutshaus an der Ostsee, die alte Fabrikhalle von Oertelt in Hannover oder unsere Intensiv-Workshops in Köln. Natürlich gibt es grandiose Modelle, teilweise fliegen die sogar extra aus dem Ausland ein. Wir haben eigenes Material für Workshops, Blöcke und Cheatsheets und und und… Aber ich werde nicht mit einem hübschen Gesicht Werbung für mein Können machen. Selbst bei den wenigen Akt-Workshops möchte ich nur Fotografen und Fotografinnen um mich herum haben, die wegen Fotos und Wissen kommen und wegen sonst nix Anderem.
Mir ist klar, dass in den letzten Jahren die Sache mit den Workshops sehr inflationär genutzt wurde. Ja, kann man machen. Bei uns läuft vieles anders. Es fotografiert immer nur einer das Model, ich dulde meistens nicht mal eine zweite Kamera im Raum und meistens bin ich gar nicht alleine für alle Teilnehmer verantwortlich, sondern habe Verstärkung, sodass wir die Gruppe trennen und verkleinern können.
Ich werde die Tage einfach mal etwas mehr über die jeweiligen Themen und Workshops hier im Blog schreiben.
Das Schöne an der verzwickten Sache ist übrigens, dass mir seit diesem Jahr die Workshops mehr Spaß machen, weil auch wenn es schon zwei mal passiert ist, dass es einen halbvollen Workshop gab, es dafür aber die richtigen Leute auf den Workshops waren und dann macht so ein Tag doppelt und dreifach Spaß. Auch für mich.
Hier gerne nochmals ein paar Highlights diesen Jahres…
- Juni – HANNOVER in einer mega Fabrikhalle als Location
- Juni – DRESDEN in einer tollen Loft-Halle
- Juni – FREUDENSTADT im alten Spukschloss
- Juli – LEIPZIG in einem tollen Hotel
- Juli – MÜNCHEN in einem super schicken Loft als Location
- August – BERLIN in einem Loft-Studio-Zwidder-Dingsbums
- August – WIEN (Mödling) in einem alten Kloster/Studio
- August – HAMBURG (Egestorf) in der Heide 🙂
- September – FREUDENSTADT im alten Spukschloss
- September – ROSTOCK in einem alten Gutshaus
- usw…
In diesem Sinne freue ich mich auf die kommenden Workshops…
Lieben Gruß
Martin
Vielen Dank für den Blog. Ich glaube, das Du den richtigen Weg eingeschlagen hast. Ich glaube, das ich Dir ansehen konnte, das Dir der Silvester-Workshop, einen Haufen Spaß gemacht hat. Mir auch… Weiterhin viel Erfolg und ich freue mich auf den nächsten Workshop, an dem ich dabei bin 😉
Vollkommen richtige Entscheidung.
Freu mich schon auf Mödling 🙂
Lg aus Wien
Workshops sind so eine Sache. Da muss das richtige Thema mit dem richtigen Ort und der richtigen Zeit zusammenkommen. Das geht nun zumindest bei mir das zweite Jahr in Folge schief. Das mag unflexibel klingen, aber ich kann nicht wegen eines privaten Workshops durch die halbe Republik fahren – wenn es hier in der Gegend nicht passt, dann muss ich es leider lassen.
Und dabei würde ich wirklich gerne mal wieder zu einem Workshop kommen. Denn KG als Videotraining scheint ja langsam aber sicher auszusterben. Der Fokus liegt mittlerweile nur noch auf anderen Fotografen (KG Live, Shoot Like…), Photoshop oder Crashkurs, bei dem Du zwar coachst, aber nicht mehr selbst hinter der Kamera stehst. Ein waschechtes KG Training wäre mal wieder eine schöne Abwechslung, um die Zeit bis zum nächsten Workshop vor Ort zu überbrücken. Aber genug OT.
Vielleicht ist das mit der Veröffentlichung der Jahresplanung wirklich keine so gute Idee. Ich denke, dass die wenigsten im Januar schon eine Zusage für einen Workshop im Herbst machen können/wollen. Und vielleicht haben sie dann, wenn sie die Zusage machen könnten, den Workshop nicht mehr auf dem Radar.
Ich finde im übrigen die Nennung des Models hilfreich für meine eigene Vorbereitung. Aber wenn das dann so Auswüchse annimmt wie Du sie beschreibst, dann würde ich es auch lassen.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen für die weiteren Workshops in diesem Jahr. Mein letzter Workshop bei euch ist schon eine ganze Weile her, ist mir aber in sehr guter Erinnerung geblieben und hat mich wirklich weitergebracht.
Viele Grüße
Michael